Zusammenfassung
Wenn der Landwirt ein edles Zuchttier im Stalle hat, das seine Viehrasse verbessern soll, dann gibt er ihm ausgewählt gute, aber nicht allzu reichliche Nahrung. Nat er aber Mastvieh stehen, das möglichst bald zum Schlächter soll, dann wird es auf jede mögliche Weise zu reichlichem Fressen ermuntert. Geflügel wird sogar bis obenhin vollgestopft. Betrachtet man von diesem Gesichtspunkte aus die durchschnittliche Ernährungsweise des Kulturmenschen, dann muß man sich kopfschüttelnd fragen: Ja, ist denn der Mensch wirklich von Natur aus zum Mastvieh bestimmt? Die meisten Mütter aus wohlhabenden Kreisen können sich gar nicht genug daran tun, ihre Kinder mit den gehaltreichsten Nahrungsmitteln immer wieder bis obenhin vollzustopfen, gerade so, als ob sie Spanferkel züchten wollten und nicht edle Rassenmenschen. Im späteren Leben setzt der Mensch aus Gewohnheit diese Ueberfütterung fort und wundert sich dann noch, wenn er frühzeitig an den verschiedenartigsten Stoffwechselkrankheiten leidet und zugrunde geht.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Röse, C. (1912). Schlingsucht und naturgemässe Kautätigkeit. In: Schlingsucht und naturgemäße Kautätigkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-32710-4_1
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