Zusammenfassung
Auch im Anfange des 18. Jahrhunderts nahmen die Kenntnisse vom Wismut kaum oder doch nur sehr allmählich zu. Der in Frankreich tätige Arzt und Chemiker Homberg (1652–1715) erwähnt 1701 eine von ihm dargestellte, sehr leichtflüssige Legierung aus Blei, Zinn und Wismut, die er bei anatomischen Studien zur Injektion von Gefäßen benutzte2. — Valentini beschränkt sich 1714 in seinem dickleibigen „Museum Museorum“ auf Wiedergabe der älteren Nachrichten über die Markasite Bismuthum und Zink sowie auf die Abbildung des Ausseigerns und erwähnt eine Wismut-Schminke unter dem Namen „Cosmeticum Cluvii“3. — Was Barchusen 1718 in den „Elementa Chymiae“ vorbringt, ist durchaus unklar und scheint auf Verwechslung von Wismut und Zink hinzudeuten4. — Stahl (1660–1734), der bedeutende Arzt, Chemiker und Verfechter der „Phlogiston-Theorie“, der schon 1696 in den „Bedenken gegen Becher“ auch die „unreifen“ Stoffe Wismut, Zink, Spiessglass und regulinisches [gediegenes] Arsen doch für wahre Metalle erklärt hatte5, sagt noch 1718 in „Vom Sulfure“6 und 1720 in der „Chymia rationalis“7, Wismut sei ein wenig bekanntes, bisher kaum untersuchtes, dem Zink ähnliches Metall oder Halbmetall, dessen „Magisterium“ [das Subnitrat] bei manchen hitzigen Krankheiten Abhilfe bringe; in den „Fundamenta Chymiae“ von 1732 fügt er nur noch bei, Wismuterz enthalte viel Arsen, Wismut gebe leicht einen „Kalk“ und diene auch zur Bereitung eines kosmetischen Salzes8, ja selbst in der „Metallurgie“ von 1744 weiß er diese Ausführungen in nichts Wesentlichem zu ergänzen9.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1930 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
von Lippmann, E.O. (1930). Das Wismut im 18. Jahrhundert. In: Die Geschichte des Wismuts zwischen 1400 und 1800. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31582-8_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-31582-8_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-31377-0
Online ISBN: 978-3-662-31582-8
eBook Packages: Springer Book Archive