Zusammenfassung
Trotz vieler Bemühungen ist der Wirkungsmodus des Isoniazids noch nicht aufgeklärt. Wir wollen im folgenden versuchen, der Lösung des Problems durch den Vergleich von Struktur und Wirkung bei einigen Isoniazidanaloga näher zu kommen. Hierzu scheint auch der Vergleich mit anderen Gruppen von Chemotherapeutica nützlich zu sein, besonders mit den Thioamiden und den Thiosemicarbazonen. Wir gehen von der Vorstellung aus, daß die antibakterielle Wirkung letzten Endes auf einer oder mehreren chemischen Reaktionen beruht, an denen vielleicht Enzyme beteiligt sind. Da chemische Reaktionen dem Massenwirkungsgesetz unterworfen sind, muß die antibakterielle Wirkung konzentrationsabhängig sein. Die erste Voraussetzung für eine chemische Reaktion, auf der die antibakterielle Wirkung beruht, ist das Vorhandensein einer reaktiven Gruppe im Molekül. Die zweite Voraussetzung ist, daß sich die reaktive Gruppe in einem Zustand befindet, der eine möglichst schnelle und vollständige Reaktion mit einem bestimmten Receptor in der Bakterienzelle bewirkt, das heißt, daß das Molekül eine möglichst große Affinität zu diesem Receptor besitzt. Die Reaktionsbereitschaft der reaktiven Gruppe hängt von ihrer Elektronenkonfiguration ab, die durch den gesamten Molekülrest beeinflußt wird, weshalb dieser ganze Molekülrest als die Affinitätsgruppe des Moleküls bezeichnet werden kann.
z. Z. als Gast im Chemischen Laboratorium des Tuberkulose-Forschungsinstituts Borstel.
Teilweise als Referat auf der 7. Tagung der österreichischen Gesellschaft für Mikrobiologie und Hygiene in Pörtschach, 12.–14. Sept. 1960, vorgetragen.
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Kakimoto, S. (1961). Antibakterielle Wirkung und chemische Struktur bei Isoniazidderivaten. In: Freerksen, E. (eds) Jahresbericht Borstel. Tuberkulose-Forschungsinstitut Borstel, vol 1961. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30548-5_10
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