Zusammenfassung
Sauerstoffgabe an die Mutter führt auch bei komplikationslosem Geburtsverlauf nicht immer zu einer wesentlichen Verbesserung der O2-Versorgung des Feten. Es können für den Gasaustausch nachteilige Nebenwirkungen bei einer Sauerstoffluxusinhalation der Mutter auftreten. Nach Maßgabe der Sauerstoffbindungskurve ist im fetalen Blut auch bei idealen, während der Behandlung unveränderten Diffusionsbedingungen nur mit einem geringen Sauerstoffdruckanstieg zu rechnen. Auch ein geringer Druckgewinn bedeutet aber im steilen Bereich der O2-Bindungskurve und bei der größeren O2-Affinität und -Kapazität des fetalen Blutes eine wesentliche, bei intrauteriner Asphyxie oft entscheidende Zunahme im Sauerstoffgesamtgehalt. — Experimentell wurde die Abhängigkeit der O2-Spannung in der Vena umbilicalis von den Ventilationsgrößen der Mutter, insbesondere vom maternen CO2-Druck bei Luftatmung und im Sauerstoffüberangebot geprüft. Hyperventilation in Luft führt bei der Mutter zu einem Sauerstoffdruckanstieg von 90, 7 auf 97,3 Torr, bei Abnahme des CO2-Druckes von 22,0 auf 13,8 Torr. Parallel dazu entwickelt sich auch im fetalen Blut eine respiratorische Alkalose. Die fetale Sauerstoffspannung nimmt jedoch signifikant ab von 24,8 auf 19,3 Torr. Der gleiche Effekt ist auch bei der Hyperventilation mit reinem Sauerstoff zu beobachten, nur auf einem höheren Spannungsniveau (O2-Druck-Abnahme im fetalen Blut von 29,9 auf 24,0 Torr).
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Wulf, H., Künzel, W. (1969). Die Sauerstoffbehandlung in der Geburtshilfe (Nutzen und Gefahren einer alten Therapieform). In: Siebenunddreissigste Versammlung abgehalten zu Lübeck-Travemünde vom 24. bis 28. September 1968. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, vol 37. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30526-3_16
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
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