Zusammenfassung
Die Tätigkeit der Organe und Gewebe untersteht einem Ordnungsgefüge vielfältiger Regulationsmechanismen, dem sog. vegetativen System. Der gewohnte Weg der Diagnostik versucht krankhafte Organ- und Gewebsveränderungen zu erfassen. Es ist aber für eine umfassende Diagnosestellung nötig ergänzend noch einen anderen Blickwinkel zu wählen, nämlich die Regulationsabläufe in den Mittelpunkt diagnostischer Überlegungen zu stellen. Sie spielen bei den meisten inneren Erkrankungen eine wichtige Rolle:
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1.
Kann das vegetative System selbst einem Funktionswandel unterliegen; damit treten mannigfaltige, objektivierbare Regulationsstörungen, verbunden mit subjektiven Mißempfindungen ohne nachweisbare Organveränderungen auf (vegetative Dystonie). Da die Höherentwicklung des Menschen ein besonders fein abgestimmtes vegetatives System zur Voraussetzung hatte, liegt in dessen als Zivilisationsschaden gekennzeichneter Überspitzung die Anfälligkeit des modernen Menschen für solche Betriebsstörungen begründet.
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2.
Können Regulationsstörungen verschlimmernd auf organische Krankheiten einwirken, ja die functio laesa kann sogar zum Ursprung organischer Krankheiten werden.
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3.
Führen Organerkrankungen zu örtlichen Regulationsstörungen, die ihrerseits die klinisch erfaßbare Symptomatik wesentlich bestimmen, und deren Umfang vom Funktionszustand des vegetativen Systems abhängt.
Bearbeitet von H. Witzgall.
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Müller, F., Seifert, O. (1962). Vegetatives System. In: von Kress, H.F. (eds) Taschenbuch der Medizinisch-Klinischen Diagnostik. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30148-7_10
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
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