Zusammenfassung
Was sollen wir nun über diese merkwürdigen Sachen denken, wie sollen wir sie in unsere sonstigen Kenntnisse und Vorstellungen einreihen? Das ist gewiß vorerst nicht leicht, und man könnte sich versucht fühlen, ohne die Bleigewichte unseres soliden Tatsachenwissens sich dem Fluge der Phantasie zu überlassen und meinen, wir hätten nunmehr die Seele entdeckt, denn in dem Wasser müsse doch zweifellos etwas Seelisches sein, es könne ja empfinden, schmecken usw. Diese Seele könnten wir auf Flaschen füllen und Liebestränke damit herstellen, indem man die Seele eines Menschen dem zu erobernden Gegenstand seiner Sehnsucht im Frühstücksgetränk beibringt und dergleichen mehr. Märchen aus „Tausend und eine Nacht“ scheinen Wirklichkeit geworden zu sein, wenn wir an den Fischer und den Geist in der Flasche denken. — Mag man auch durch die Exteriorisation zu solchen Träumereien angeregt werden können und sich für den Augenblick solchen Spielen der Phantasie hingeben, so wollen wir doch hier lieber auf der festgegründeten Erde bleiben und solche Phantastik beiseite lassen, denn wir wollen hier nicht träumen, sondern forschen und zu erkennen versuchen, mag auch vieles zuerst merkwürdig genug anmuten.
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Tischner, R. (1925). Theoretisches. In: Fernfühlen und Mesmerismus. Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29989-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-29989-0_3
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-662-29845-9
Online ISBN: 978-3-662-29989-0
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