Osteochondritis dissecans im Knöchelgelenk (Chondromatose)

Zusammenfassung

Neben dem häufigeren Vorkommen am Knie und am Ellenbogen sehen wir das Leiden verhältnismäßig viel seltener am sog. oberen Sprunggelenk (Artic. talo-tibialis). Aronsson-Lund stellte kürzlich 19 Fälle des Schrifttums zusammen. Daraus geht hervor, daß das Leiden sowohl ohne Trauma als auch im Gefolge eines solchen auftritt, teils nach Fußdistorsionen, 2mal nach Knöchelbrüchen. Bei einem 5jährigen Kind sah es Vogel im Talushals. Das Kind hinkte und setzte den Fuß auswärts. Unter Fixierung und Entlastung heilte der Prozeß spontan aus. Von den 19 Fällen im Schrifttum sollen 4 spontan geheilt sein. Überwiegend wurde das Leiden im Talus beobachtet, und zwar meist an seiner oberen Fläche, mehr lateral oder mehr medial, bisweilen im Talushals. Oft ist die Knorpeldecke äußerlich noch intakt, aber weich und federnd, bisweilen aber auch rissig. Sub-chondral liegt in seinem Bett der freie Körper. Nur einmal ist bisher das Leiden im unteren Sprunggelenk beschrieben worden, und zwar von Schnaberth aus Spitzys Klinik bei einem 15jährigen Jungen, der seit seinem 12. Lebensjahr eifriger Skiläufer war und öfters schon über Fußschmerzen geklagt hatte. Nach einem stärkeren Sturz mit Bluterguß im Kniegelenk traten erheblichere Fußbeschwerden auf, als deren Ursache im seitlichen Röntgenbild zwei größere freie Körper im subtalaren Gelenkspalt erschienen. Sie wurden von einem Schnitt um den Fibulaknöchel entfernt. In der Tiefe lag auch ein dritter, der noch mit der hinteren Gelenkfläche des Talus zusammenhing.