Hallux rigidus oder flexus

Zusammenfassung

Dieses an sich nicht sehr seltene Leiden, zwar den Chirurgen in seinen ausgesprochenen Formen als Arthritis deformans des Großzehengrundgelenks schon lange geläufig, namentlich den Engländern, die ihm auch nach seinem Hauptsymptom, der Starrheit des Gelenks den sehr bezeichnenden Namen: Hallux rigidus gaben, ist unter den praktischen Ärzten noch nicht genügend bekannt. Praktisch ist es sehr wichtig, da es seinem Besitzer fast immer schwer zu schaffen macht. Der Patient klagt über Schmerzen in der Ballengegend. Die Beschwerden sitzen vorwiegend auf der Dorsalseite des Gelenks und da oft an der lateralen Seite, mitunter aber auch an der belasteten Plantarseite. Fast immer wird angegeben, daß das Oberleder des Schuhes einen schmerzhaften Druck auf das Gelenk ausübe. Die stärksten Schmerzen treten vor allem bei Anstrengungen im Gehen auf. Das Stehen ist weniger empfindlich. In fortgeschrittenen Fällen ist die Gehfähigkeit sehr beschränkt, besonders schmerzhaft wird vielfach das Bergauf- und -abgehen und das Treppensteigen empfunden. Zehenstand und Tanzen ist oft unmöglich oder nur mit Beschwerden auszuführen. Äußerlich ist das Großzehengrundgelenk im ganzen verdickt, verbreitert (Abb. 259). Mitunter sieht, immer aber fühlt man eine Exostose von mehr oder weniger höckeriger Gestalt, die sich kämm- oder leistenförmig quer über die Dorsalseite des Köpfchens des 1. Mittelfußknochens herüberzieht und die an der lateralen Seite in einem oft ebenfalls fühlbaren knöchernen Zacken endigt.