Die Osteoarthritis deformans metatarso-phalangea

Zusammenfassung

Von A. Köhler wurde ein Leiden beschrieben, das sich in Gehbeschwerden, leichter Schwellung und Druckschmerz über dem zweiten Grundgelenk bei Menschen zwischen dem 10. bis 50. Jahre findet. Der 2. Metatarsus ist verdickt, das Metatarsusköpfchen ist erheblich verbreitert, die Kopfkappe sieht wie eingedrückt aus und zeigt mitunter unregelmäßige Begrenzung. Manchmal sieht man hier kleine Knochenschatten wie von abgebröckelten Knochen. Auch die Gelenkfläche der Basis des Grundgliedes der Zehe verläuft unregelmäßig, das Leiden wurde einmal doppelseitig, sonst immer einseitig beobachtet. Bevorzugt scheint das Alter zwischen 13. und 18. Jahr, also das Wachstumsalter. Von 25 mitgeteilten Fällen betrafen 8 das männliche, 17 das weibliche Geschlecht. Wiederholt wurde operiert. Li eck fand die Gelenkkapsel ungleichmäßig verdickt, das Gelenkköpfchen aufgerauht, den Knorpelüberzug größtenteils zerstört und in der eingedrückten Kopfkappe ein losgelöstes Knochenstückchen und von ihm entfernt 2 weitere Stückchen, von denen das eine durch eine dünne Knochenbrücke, das zweite nur noch durch einen bindegewebigen Strang mit dem Knochen zusammenhing. Am Übergang des Knorpels in den Knochenschaft fanden sich unregelmäßige Knochenauflagerungen (Randwulst). Die Gelenkfläche des Grundglieds der Zehe war normal. Nach Entfernung der losgelösten Knochenstückchen Naht der Kapsel. Zunächst war keine Veränderung im Befund, ja das Röntgenbild zeigte noch eine weitere kleine Knochenablösung. Erst nach einem Jahr war eine wesentliche Wiederherstellung der Form des Köpfchens festzustellen und die längsverlaufenden Knochenbälkchen bis unter die Knorpelkappe zu verfolgen. Auch die Verdickung der Diaphyse war zurückgegangen. In einem zweiten Fall (15 jähriges Bauernmädchen), bei dem seit 1/2 Jahr Schmerzen und Schwellung des 2. Mittelfußgelenks ohne bekannte Ursache bestanden, war ebenfalls der Kopf eingedrückt, verbreitert, die Knorpelkappe abgehoben und unter ihr ein graupenkorngroßes, anscheinend losgelöstes Knochenstück im Röntgenbild zu sehen. Bei der Operation sah man nach weiterem Ablösen der Kapsel eine schmale, an der Vorderfläche des Metatarsus entlang der Knochenknorpelgrenze verlaufende Fissur, von der kleine seitliche Fissuren in den Knorpel hineingingen. Schon bei ganz leisem Druck hob sich unter dem Elevatorium die Knorpelkappe völlig ab. An der unteren Fläche des losgelösten Knorpels lag eine dünne Knochenschicht und spärliches Granulationsgewebe.