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Der Schweißfuß

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Fuss und Bein
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Zusammenfassung

Überall da, wo die Haut reicher mit Schweißdrüsen ausgestattet ist, an Fußsohle, Handteller, Achselhöhle, Gesicht, Nase, Stirn, behaarter Kopf, After, Genitalien beobachten wir unter gewissen Voraussetzungen stärkere Schweißabsonderungen. Wie die schweißige Hand nach einem Worte Kaposis schon oft die Glut entgegengebrachter Liebe abgekühlt haben mag, so belästigt der Fußschweiß seinen Erzeuger ebenso wie seine Umgebung recht empfindlich. Der Mensch sondert bei körperlicher Anstrengung oder bei Erregung mehr Schweiß ab als sonst. Dies geschieht auch am normalen Fuße bei der Anstrengung im Gehen und Stehen. Wir beobachten aber außer dieser durch die Anstrengung in gewissen normalen Grenzen hervorgerufenen stärkeren Schweißabsonderung ein übermäßiges Schwitzen am Fuße, das sehr häufig gerade bei Plattfüßigen anzutreffen ist. Eine vollkommen befriedigende Erklärung dieses Zusammentreffens ist noch nicht gefunden. Auffallend häufig sieht man ferner bei diesen mit Platt- und Schweißfuß behafteten Patienten Erweiterungen der Venen an Fuß und Bein. Der Plattfüßige hat im allgemeinen ja eine schwache atonische Muskulatur, besonders dann, wenn sein Plattfuß-leiden wie zumeist auf der Grundlage der konstitutionellen Schwäche des Stützgewebes entstanden ist. Wir haben dann Schwäche der Muskeln und der Bänder vor uns. Diese Fälle haben auch eine gewisse Schwäche in ihren Venenwandungen, deren Muskulatur von Haus aus nicht besonders stark entwickelt ist und die darum unter dem Drucke der Blutsäule nachgeben. Die Varizenbildung ihrerseits aber bedeutet wiederum durch die Anhäufung und Stauung des kohlensäurereichen Venenblutes eine schlechtere Ernährung für die Muskeln und auch für die übrigen Gewebe der unteren Extremität. Somit wird auch die Haut und die in ihr liegenden Organe von dieser mangelhaften Ernährung betroffen. Die Schweißdrüsen bestehen aus einem knäuelförmig aufgewundenem, blind endendem Schlauch, der im Zellgewebe unter der Haut liegt und dessen Ausführungsgang korkzieherartig Corium und Epidermis durchbohrt. Ein Netzwerk von Kapillaren umspinnt den Knäuel wie ein Geflecht. Im Inneren ist der Drüsenschlauch mit Epithelien ausgekleidet. Diese Epithelien müssen offenbar stärker durchlässig sein, wenn die Ernährung der Gewebe sich verschlechtert. Unna nimmt außerdem auch eine stärkere Durchlässigkeit der Hornschicht der Haut selbst an, aus der der Schweiß austritt. Es handelt sich also um einen Schwächezustand am Fuße, der auf der Grundlage der allgemeinen konstitutionellen Schwäche der Gewebe beruht. Auffallend ist auch, daß Schweißfüße im allgemeinen eine besonders dünne Haut haben. Außer diesen Momenten der Schwäche der Gewebe dürften aber auch Nerveneinflüsse mit im Spiele sein, die vasomotorische Ausfallserscheinungen zeitigen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Hohmann, G. (1923). Der Schweißfuß. In: Fuss und Bein. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29986-9_33

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