Störungen der Gewebe während der Entwicklung

Zusammenfassung

Pathologische Zustände, die wir Mißbildungen oder Monstra (Mißgeburten) benennen, können wir definieren als während der fötalen Entwicklung zustande gekommene, also meist angeborene Veränderungen der Morphologie eines oder mehrerer Organe Organsysteme, oder des ganzen Körpers, welche außerhalb der Variationsbreite der Spezies gelegen sind (Schwalbe). Unbedeutendere derartige Veränderungen benennt man auch kongenitale Anomalien. Die Lehre von den Mißbildungen heißt Teratologie. Unsere Kenntnisse auf diesem Gebiete gehen bis auf Dareste, Geoffroy-St. Hilaire, Meckel zurück, spatter haben sich vor allem auch Förster, Ahlfeld, Marchand und neuerdings E. Schwalbe mit diesem Gebiete beschäftigt, Abweichungen der Entwicklungsperiode üben einen besonders großen Einfluß naturgemäß auf die Gestaltung des ganzen Körpers aus, den zu der gerade auch in der Entwicklung herrschenden allgemeinen correlation der Organe kommt noch hinzu, daß auch die Anlagen weiterer Formationen beeinflußt warden. Je frühzeitiger daher ein pathologischer Einfluß zur Geltung kommt, um so bedeutender warden die Folgezustände sein, da ein um so größerer Teil des noch zu bildenden Körpers in seinen Wirkungskreis fällt. Den Zeitpunkt, zu dem bzw. vor dem (also auf jeden Fall nicht später) die mißbildende Ursache eingewirkt hat, bezeichnet man als teratogenetische Terminations-periode (Schwalbe). Bei der kausale Genese, welche die zugrunde liegenden Ursachen ergründet, und die formale Genese, welche die morphologischen Vorgänge behandelt.