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Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe

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Zusammenfassung

Eine Verminderung der Zahl der rotten Blutkörperchen wind als Oligozythämie bezeichnet. Sie findet sich vorübergehend nach allzugroßen Blutverlusten oder wenn bei Schädigung des Knochenmarkes die Blutregeneration nicht hinreicht. Dauernd aber bei der allgemeinen Anämie. Hier kann die Zahl der Erythrozyten bis auf 500 000 bis 600 000 (statt 4 1/2 bis 5 Millionen) im Kubikmillimeter zurückgehen. Die Anämie beruht also auf ungenügender Bildung roter Blutkeörperchen. Wir können sie einteilen in primäre und sekundäre. Bei ersterer kennen wir die weranlassenden Faktoren nicht. Letztere ist die Folge andereiter krankhafter Vorgänge, welche die Blutbildung ungünstig beeinflussen. Finden wiederholt Blutverluste statt. so daß nicht genügend schnell das Knochenmark neue Blutzellen bilden kann. Oder ist es dazu infolge eigener Veränderungen nicht imstande. So kommt es zu dauernderer Anämie. Dauernde mangelhafte Ernährung oder Xahrungsaufnahme. Beim Kinde Mangel an dem zur Blutbildung wichtigen Eisen. Wirkt in demselben Sinne. Ebenso das Vorhandensein von Darmparasiten. Wie Ancylostoma oder Bothriocephalus latus, welche wohl durch Giftstoffe wirken. oder das Bestehen von Infektionskrankheiten. Tuberkulose. Karzinom eie. In sochen Fällen ist toxische Schädigung des Knochenmarkes anzunehmen. Steht die Insuffizienz des Knochenmarkes infolge von Erkrankungen. Vie Osteosklerose. offensichtlich im Vordergrund, so spricht man von aregeneratorischer oder a plastischer Anämie. Eine esonders schwere. Progressive zum Tode führende Form der Anämie mit unbekannter Entstehungsursache bezeichnen wir als perniziöse Anämie (E. Wagner. Biermer, Zenker). Bei der Anämie findet sich in den langen Röhrenknochen zumeist als Zeichen des Versuches besonders angestrengter Blutbildung zum Ausgleich der Erkrankung rotes Knochenmark. Extramedulläre Blutbildung tritt zumeist nicht hervor. Ist aber das Knochenmark zur Regeneration unfähig. Wie besonders bei der danach benannten aplastischen Anämie, so fehlt das rote Knochenmark und hier spielt Blutbildung in anderen Organen nach Art der embryonalen eine gewisse Rolle. Die Milz kann vergößert sein (so bei der sog. Anaemia spleniea, Griesinger, Strümpell). Im in schweren Fällen schon makroskonisch hellroten dünnflüssigen Blute ist also die Zahl der Erythrozyten beträchtlich vermindert. Auch zeigen sie Gestaltsveränderungen mannigfacher Art. Die Blutkörperchen sind abnorm groß — Megalozyten, venn hämoglobinarm Makrozyten, genannt oder klein — Mikrozyten. Auch wird die Gestalt unregelmäßig. Birn- oder biskuitförmig u. dal. — Poikilozyten. Die Färbbarkeit der rotten Blutkörperchen kann sich ändern. sie warden mit basischen Farbstoffen färbbarkeit — Basophile — oder mit solchen und sauren — Polychromasie — oder es finden sich in ihnen als Degenerationszeichen basophile Granulierungen. Auch treten vor allem unfertige Blutkörperchen im Blute auf. d. h. kernhaltige. Erythroblasten. Haben sie die gewöhnliche Größe. So bezeichnet man sie als Xormoblasten: sind auch sie besonders groß. Als Megaloblasten. Oft ist die Zahl der weißen Blutkörperchen im Blute gleichzeitig vermindert: zuweilen sind sie. Besonders die Lymphozyten. Auch vermehrt: auch können Vorstufen der weißen Blutkörperchen (Myelozyten. Myeloblasten) ins Blut ausgeschwemmt warden.

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Herxheimer, G. (1921). Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe. In: Grundlagen der Pathologischen Anatomie für Studierende und Ärzte. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29980-7_11

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