Zusammenfassung
Der Kautschuklatex ist eine Pflanzenmilch, deren weitgehende Ähnlichkeit mit der Säugetiermilch bereits im Abschnitte über Nahrungsmittelemulsionen besonders sinnfällig durch Zitierung der Tatsache betont wurde, daß der auch als Ersatz für Pontianac und Chiclegummi (Kautschukwarenrohstoff) dienende Milchsaft des Kuhbaumes der Kordilleren, örtlich wegen seines hohen Nährwertes genossen wird. Der Kautschuklatex ist eine wäßrige Milch, in der Eiweißstoffe, Zuckerarten, Harze, Mineralsalze, geringe Mengen Lipoide (Lecithin) und Alkohole (Phytosterol, abgeleitet vom Phytosterin, vgl. S. 184) echt und kolloidal gelöst und, weitaus gröber dispergiert, die Teilchen des Kohlenwasserstoffes emulgiert sind1. Von größtem Einfluß auf die Beschaffenheit dieser „lebenden“ Emulsion (s. S. 18) ist, wie bei der Säugetiermilch (s. die Unterschiede zwischen Frauen- und Esels- von der Kuhmilch, S. 218) die Abstammung, Gewinnung und Weiterbehandlung des Drüsensekretes, hier die botanische und geographische Herkunft der wildwachsenden oder in Plantagen gezüchteten Pflanze und die Art der Konservierung des Latex und seiner Koagulierung sofort nach der Gewinnung des Sekretes oder später. Auch gewisse Endprodukte, die man aus den beiden Emulsionen erzeugt, der Käse bzw. das Weichkoägulat, zeigen gewisse Ähnlichkeiten.
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Lange, O. (1929). Emulsionen in der Kautschuk-, Harz-, Firnis-, Lack-, Farben-, Anstrichindustrie. In: Technik der Emulsionen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-29698-1_6
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