Zur regionären Verteilung der geistig Gebrechlichen im Bayerischen Allgäu, insbesondere im Hinblick auf die Kropffrage

Zusammenfassung

Bei der Aufstellung der Bodenaufschlusstheorie des endemischen Kropfes und der damit in Zusammenhang zu bringenden Störungen — Kretinismus, Schwachsinn und Gehörsgebrechen — wies Lang auf die folgenden beiden für unser Untersuchungsgebiet wichtigen Tatsachen hin. Einmal, dass sich, wie überhaupt im ganzen Alpenvorland auf Schottern und Moränen derselben Herkunft im grossen und ganzen die Endemiestärke mit der weiteren Entfernung vom Ursprungsgebiet ver — liert und zweitens, dass sich zwischen der Belastung des Ost- und Westallgäus ein auffallender Unterschied zugunsten des ersteren findet. Die zuletzt genannte Angabe ist auch durch die Untersuchungen Hubers an den sich zum Eintritt in das Reichsheer meldenden Freiwilligen bestätigt worden. Wir versuchten nun an Hand einer weiteren Aufbereitung des sich durch die Aushebungsuntersuchungen während der Jahre 1895 bis 1914 ergebenden Materials eine genauere Topographie der Verteilung der geistig und auch körperlich Gebrechlichen im Bayerischen Allgäu zu erlangen. Es kann dadurch aus folgenden Gründen auch auf die Verteilung der Kropfnoxe zurückgeschlossen werden. Nach mehreren Un — tersuchungen (Brugger,Göppel,Lang,Wolf) weisen nämlich die Psychosen mit Ausnahme des Schwachsinns im Allgäu keinerlei Vermehrung auf, der Schwachsinn selbst ist dagegen, vor allem nach den Untersuchungen Langs, ebenso wie der Kretinismus in Verbindung mit der Kropfnoxe zu bringen.