Zusammenfassung
Kaum einer Lehre ist seitens der deutschen Pädiatrie so großes Mißtrauen entgegengebracht worden, wie jener von der allergisch-idiosynkrasischen Genese des Kinderekzems. Nicht mit Unrecht. Denn schon ihre methodische Grundlage, die Prüfung der Haut mit den mannigfachsten Allergenen, vielerorts in Angriff genommen, versagte vollkommen. Zwar wurden gelegentlich Reaktionen beobachtet, aber sie waren entweder schwer ablesbar, oder erwiesen sich als gänzlich unspezifisch. Einzelne Autoren gingen sogar so weit, „Warnungssignale“ gegen solche Art von Methodik verlauten zu lassen. An den Ergebnissen der Immunitätsforschung und den Aufdeckungen der Erwachsenendermatologie zweifelte freilich niemand, aber mit den Kinderekzemen mußte es wohl eine eigene Bewandtnis haben. Dies um so mehr, als ja die allergisierenden Noxen beim Erwachsenen meist äußerlich angreifen sollen, was beim Säugling nur wenig in Frage kommen kann. Die Arbeiten der Amerikaner (Schloss, Baker, Blackfan, Talbot, O’Keefe-rackemann u. a.) über alimentäre Allergie beim Säugling wurden kaum beachtet; oder aber man konnte den darin zutage tretenden Optimismus zwar bewundern, aber nicht verstehen.
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Moro, E. (1932). Das Ekzema infantum als allergisches Phänomen. In: Ekzema Infantum und Dermatitis Seborrhoides. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28804-7_7
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