Zusammenfassung
Die besonders durch die letzten Jahre bedingte kritische Lage der Arbeitsleistung erfordert die höchste Konzentration und somit die höchstqualifizierte Fähigkeit für jeden Beruf. Jede Kraftvergeudung in dieser Hinsicht bedeutet einen Rückschritt. Der Kampf ums Dasein erfordert nicht nur die höchste Qualifikation im mechanisch-physischen Sinne, sondern vielmehr auch die meist zu wenig beachtete psychische Befähigung. Gerade in dieser Richtung muß die heute so viel gepredigte Berufsberatung die richtige Verbindung herstellen, d. h. sowohl in bezug auf die Schwierigkeiten und Gefahren des Bru1es als solchen, wie auch auf die in dem Menschen bedingten Anlagen. Von vornherein ist zu betonen, daß eine gewisse Kategorie der B°rufe an sich schon, wie allgemein anerkannt, gewisse Schäden für den ausübenden Menschen in sich birgt. Trotz alledem herrschen noch in bezug auf die Ursachen der Schädigungen Unklarheiten. Wir wissen, daß anscheinend gleich kräftige Menschen auf die gleichen Reize oft ganz verschieden reagieren und sprechen dann von relativer Immunität resp. Prädisposition. Es ist deshalb vor der Berufswahl von außerordentlicher Wichtigkeit, auf alles das zu achten, um später vor Enttäuschungen bewahrt zu werden. Berufsgruppen von großem öffentlichen Interesse wie Eisenbahner, Postbeamte, Lehrer sind schon in dieser Hinsicht mit Hilfe der Ergebnisse der neueren Psychologie, d. h. auf Grund der Beobachtungen, des Experiments und der Fragebogenmethode untersucht worden.
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Literatur
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Hippel, F. (1922). Gibt es eine Berufsnervosität des Zahnarztes?. In: Gibt es eine Berufsnervosität des Zahnarztes?. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28679-1_1
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