Lokalanästhetika

Zusammenfassung

Mit dem Namen Lokalanästhetika belegen wir die Mittel, die in hervorragender Weise die Fähigkeit besitzen, örtlich Empfindungslosigkeit hervorzubringen. Wie das zustande kommt, darüber wissen wir folgendes. Zum Entstehen einer Empfindung ist es nötig, daß die ganze sensible Leitung (also Nervenendigung an der Oberfläche, peripherer Nerv, hintere Wurzel und Ganglienzellen des Rückenmarkes, sensible Fasern im Rückenmark, verlängerten Mark und Gehirn, und schließlieh Ganglienzelle im Großhirn) intakt sei; ist sie an irgendeiner Stelle des Verlaufes, z. B. durch eine Verletzung, unterbrochen, so sind die peripher davon gelegenen Teile ohne Empfindung, und es kann auch durch äußere Reize keine solche ausgelöst werden. In dieser Richtung liegt nun die Wirkungsweise der Lokalanästhetika: sie machen jede Nervenstelle, auf die sie in genügender Menge einwirken, funktionsunfähig. Das gilt sowohl für die Nervenendigungen in der Körperoberfläche (Haut und Schleimhaut), wie für die Leitungsbahn (Nervenfaser), wie für das Erfolgsorgan (Ganglienzelle); alle diese nervösen Gebilde werden gelähmt.