Zusammenfassung
Die folgenden Untersuchungen über den Begriff der Existenz in Physik und Biologie entspringen der Absicht, ein Problem der vergleichenden Wissenschaftslehre1) zu erörtern. Physik — diese Bezeichnung umfasse zugleich die Chemie — und Biologie sollen einander gegenübergestellt werden und zwar als das, was sie für die Wissenschaftstheorie sind: als „gegebene“ Gegenstände, als individuelle Wirklichkeiten, denen gegenüber die Wissenschaftslehre zunächst die gleiche Aufgabe zu erfüllen hat wie andere Wissenschaften ihren Gegenständen gegenüber: die Aufgabe nämlich, diese Gegenstände zu beschreiben.
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Referenzen
Ich sehe hier davon ab, eine Definition der „Wissenschaftslehre“ an die Spitze zu stellen, die ja doch erst durch die folgenden Untersuchungen Sinn und Leben bekommen könnte. Soweit es nötig erscheint, werden im Anhang einzelne Abgrenzungen und Charaktaristiken dieser Wissenschaft gegeben (vor allem: A I, A IX, A XIV, A XV).
Es soll hiermit keine tiefgreifende erkenntnistheoretische Verschiedenheit behauptet, sondern es sollen nur zwei häufig beobachtbare methodische Unterschiede des wissenschaftlichen Vorgehens charakterisiert werden.
Die Zeichen AI, AII usw. verweisen auf die Kapitel des Anhangs.
Wo Hinweise auf verwandte Fragen zur Verdeutlichung des Gemeinten angebracht schienen, sind sie in den Anhang verwiesen.
Und zwar verschieden in Beziehung auf dasselbe zeitliche Bezugssystem.
Vgl. C. Stumpf, 1907, S. 9. Natürlich kann man auch den Begriff: „zeitlich ausgedehnter Körper“ zu einem solchen Denkgegenstand machen.
Damit soll übrigens nicht behauptet werden, daß der Begriff der Bewegung nur mit Hilfe eines bewegten Körpers und also der Beziehung der Genidentität definiert werden kann.
Vgl. als Analogie in der Biologie die Darstellung einer Entwicklung durch Präparate-Reihen. S. 66.
Allerdings vermag ich im Gegensatz zu Windelband (1910, S. 18) in der Anwendung der Genidentität auf Atome auch nicht eine prinzipielle Erhöhung der Schwierigkeiten zu sehen.
Über die Gründe, warum hier nicht von einer „Realbeziehung“, sondern einer Existentialbeziehung gesprochen wird, vgl. A VII und VIII.
Ob eine solche Bezeichnung wirklich einwandfrei ist, braucht hier nicht untersucht zu werden.
z. B. Rickert, 1913, S. 106. — Driesch (1917, S. 196) braucht den Terminus erklären für „endgültig ordnen“.
Vgl. Lotze, Metaphysik, S. 8.
Damit soll allerdings nicht gesagt sein, daß es sich hier um „Phänomenologie“ als „Wesenswissenschaft“ handelt.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Lewin, K. (1922). Der Begriff der Genese als Problem der vergleichenden Wissenschaftslehre. In: Der Begriff der Genese in Physik, Biologie und Entwicklungsgeschichte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26457-7_1
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