Zusammenfassung
Auch bei den Encephalo-Meningocelen interessieren uns weniger jene Fälle, welche infolge großer, scharfrandiger, runder oder ovaler Defektbildung vorwiegend am Stirnbein oder auch an der Hinterhauptschuppe und Deformation des Schädels leicht zu diagnostizieren sind, sondern in erster Linie jene Fälle mit relativ geringen Veränderungen, welche infolgedessen bei der Diagnose und Differentialdiagnose Schwierigkeiten bereiten. Der Umstand, daß Encephalo-Meningocelen in der Medianebene gelegen sind und nur wenig von dieser abweichen, erleichtert nicht immer die Differentialdiagnose, da ja auch andere, ähnliche Gebilde median gelegen sein können. Vor allem können Schwierigkeiten bei der Differentialdiagnose zwischen einer Encephalo-Meningocele und einem zufällig in der Medianebene gelegenen Dermoid bestehen. Die occipitalen Encephalo-Meningocelen zeigen am Hinterhauptbein einen Defekt von sehr verschiedener Größe und von länglicher oder rundlicher Form. Bei Bestehen eines nur kleinen rundlichen Defektes kann das Bild gleich dem eines vergrößerten Emissarium occipitale sein. Da man aber hier ein großes Emissarium nur bei Prozessen sieht, die zu Stauung führen, wird man bei Fehlen einer solchen und entsprechenden klinischen Symptomen eben an die Encephalo-Meningocele denken. Schwieriger kann die Differentialdiagnose bei den vorderen Encephalo-Meningocelen an der Nasenwurzel sein. Bei ihnen sitzt der Defekt entweder im untersten Anteil der Stirnbeinschuppe über dem Nasenbein, oder die Bruchpforte liegt hinter dem Nasenbein im basalen Anteil des Stirnbeins und der Siebbeine. Diese letzteren Encephalo-Meningocelen sind eigentlich schon basale Hirnbrüche. Beim Säugling ist zuerst daran zu denken, daß sich in Dermoiden häufig Verkalkungen finden, die bei der Encephalo-Meningocele fehlen.
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Mayer, E.G. (1959). Über Encephalo-Meningocelen. In: Diagnose und Differentialdiagnose in der Schädelröntgenologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26382-2_7
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