Zusammenfassung
Lange bevor Paul Ehelich den Begriff der Arzneifestigkeit — der Resistenzsteigerung in vivo — definiert und durch seine Untersuchungen an pathogenen Protozoën auf eine sichere experimentelle Grundlage gestellt hatte, lag bereits eine große Zahl von Beobachtungen über die Tatsache vor, daß sich einzellige Organismen an wachstumshemmende und mikrobizide Stoffe im Reagenzglase bis zu einem gewissen Grade gewöhnen lassen. W. Hausmann (1907) stellte die bis zu diesem Zeitpunkt ermittelten Daten über die Giftfestigung von Bakterien, Hefen, Schimmelpilzen und Protozoën zusammen und sein Bericht ließ bereits erkennen, daß man — zum Teil mit Erfolg — bestrebt war, zu konkreten Vorstellungen über die Ursachen der geänderten Reaktionsfähigkeit zu gelangen.
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Referenzen
cit. nach Lafar, Handb. d. techn. Mykologie, 5, 503 (1906).
2,8 Diaminoacridin.
In einer (derzeit noch im Druck befindlichen) Abhandlung über „das Problem des Bakterienzellkernes“ kommt Gerh. Piekarski (Ergebnisse der Hygiene. Bd. 26) zum Schluß, daß die Frage, ob die Bakterien einen Zellkern besitzen, eindeutig zu bejahen sei, nur sollen sich die Kerne der Bakterien von den Zellkernen der höheren Organismen durch die morphologisch-räumliche Trennung von Chromatin und Achromatin unterscheiden. Die Abhandlung, die dem einen von uns (R. Doerr) im Original bekannt war, gab keine Veranlassung, den Text unserer Ausführungen zu ändern, da diese vom Vorhandensein und der noch keineswegs geklärten Beschaffenheit eines Bakterienkernes in wichtigen Punkten unabhängig sind. cit. nach A. Hippel-Balde S (s. daselbst).
Die Tendenz, alle Veränderungen der Bakterien, mögen sie nun spontan oder induziert, reversibel oder beständig sein, auf ein einziges Prinzip zurückzuführen, läßt sich, nebenbei bemerkt, nicht zureichend begründen und kann die Forschung, wie sich dies bei manchen voreiligen Verallgemeinerungen gezeigt hat, in falsche Bahnen leiten.
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© 1950 Springer-Verlag Wien
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Bucher, K., Doerr, R. (1950). Die induzierte Resistenzsteigerung von Protisten gegen wachstumshemmende und mikrobizide Substanzen. In: Die Gewöhnung an Nichtantigene Gifte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26234-4_3
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