Zusammenfassung
Die immer mehr zunehmende Verbreitung der Lehre von der inneren Sekretion birgt die Gefahr in sich, daß die alten Anschauungen Pflügers oder Cuviers, die Regelung des Lebensablaufes erfolge nur, durch nervöse Impulse, in das andere Extrem verkehrt wird, in die Hypothese, daß die Inkretion alle Lebensvorgänge beherrsche, und daß das gesamte Nervensystem ihr untergeordnet sei. Dieser einseitigen Auffassung widersprechen die verschiedensten Befunde über die Anregung der Sekretion der inkretorischen Drüsen auf nervösem Wege. Reizung des Halssympathikus oder der Schilddrüsennerven führt z. B. zur Jodabgabe auf der gereizten Seite (Rahe, Watts). Durchtrennung der Nebennierennerven vermindert die Adrenalinbildung und führt zur Atrophie (Stewart), während umgekehrt die Reizung des peripheren Stumpfes des in der Brusthöhle durchschnittenen nervus sympathicus vermehrte Adrenalinabsonderung bedingt; ferner soll reflektorisch durch Reizung des Nervus depressor die Adrenalinerzeugung vermindert werden, auch wenn sie vorher künstlich durch Reizung peripherer Nerven gesteigert war (Richards und Wood).
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Weil, A. (1921). Innere Sekretion und Nervensystem. In: Die Innere Sekretion. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26199-6_14
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