Die Kohlensäuretension in den Lungenalveolen

Zusammenfassung

Die Anschauungen über Wesen und Bedeutung der Atmung sind im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte die verschiedenartigsten und abenteuerlichsten gewesen. Man hat viel über dieses Problem nachgedacht und geforscht, denn gerade diejenige Funktion, die wir Atmung nennen, ist einer der eindrucksvollsten und am meisten auffallenden Lebens Vorgänge. Sie ist sicherlich diejenige — von den äußerlich wahrnehmbaren —, die besonders in ihren Ausfallserscheinungen am imposantesten ist. Ohne z.B. Nahrung zu sich zu nehmen, kann der Mensch viele Tage verbringen, und es zeigen sich nur geringe Veränderungen; setzt die Atmung aber nur wenige Minuten aus, so bricht er unter den erschreckendsten Symptomen zusammen. Aber auch beim physiologischen Ablauf des Lebens spielt die Atmung in der Beobachtungsund Vorstellungswelt des Menschen eine hervorragende Rolle. Erscheinungen bei der Geburt und beim Tode stehen mit ihr in enger Verbindung, denn die ersten in die Augen springenden Lebensäußerungen des Neugeborenen sind eine tiefe Inspiration und ein sich daran schließender exspiratorischer Schrei. Und nach landläufiger Anschauung tritt in dem Augenblick der Tod ein, in dem man den „letzten Atemzug“ tut.