Skip to main content
  • 82 Accesses

Zusammenfassung

Die ältesten Versuche, durch Auftragen von gefärbten Flüssigkeiten Zeichnungen hervorzubringen, geschehen jedenfalls mittels zugespitzter Hölzer, aus deren allmälig sich zerfasernden Enden man den Pinsel abzuleiten versucht wird. Die zahlreichen Ausflußöffnungen aber, welche der Pinsel hat, erlaubten nur die Anwendung mehr oder weniger dicklüssiger Farbestoffe; wässerige Lösungen waren zu liquid, um eine rasche und gleichmäßige Zeichnung mit ihnen hervorzubringen. Es bot sich aber, als man das Bedürfniß darnach behufs der raschen Aufzeichnung von Schriftzügen hatte, ein eben so natürliches Auskunftsmittel in dem Schilfrohr, das, nach einer Seite spitz zugeschnitten und mit einem Spalt versehen, der aufgesaugten Flüssigkeit einen allmäligen, aber für die deutliche Markirung genügenden Ausfluß durch die Ritze gestattete. Die Formung des schnabelförmigen Endes machte es außerdem noch möglich, starke und schwache Striche nach Belieben hervorzubringen und damit die Schrift mit größerer Leichtigkeit zierlich zu gestalten als mit dem früh-gewohnten Pinsel. Das alte Schreibrohr hat sich auch sehr lauge in Geltung zu erhalten gewußt, obwol seine Leistungen, verglichen mit den Anforderungen, welche die heutige Kalligraphie an die Schreibmaterialien macht, noch ziemlich mangelhafter Natur waren. Die Zeiten waren aber dafür auch weniger schreibselig und zeitbedürftig als jetzt, man konnte sich in großen Zügen ergehen und hatte zu ihrer Ausmalung immer noch die nöthige Muße.

Es geht ein unvernünftiges Geschöpf,

Geführt von kund’ger Hand auf glatten Flächen,

Und sein gespaltner Huf drückt Spuren ein,

Worüber Denker sich den Kopf zerbrechen;

Und wenn’s auf seinem Gange durstig wird,

Tränkt man dazwischen es an trüben Bächen.

Rückert.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1867 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Luckenbacher, F. (1867). Die Stahlfederfabrikation. In: Die mechanische Bearbeitung der Rohstoffe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26158-3_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-26158-3_4

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-24046-5

  • Online ISBN: 978-3-662-26158-3

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics