Beiträge zur Frage über die Wirkung von Solbädern auf den kindlichen Organismus

Zusammenfassung

Von jeher wird den Solbädern eine bemerkenswerte Heilwirkung auf skrofulöse, rachitische, lymphatische oder schwächliche Kinder jedes Alters zugeschrieben, die sich in einer Anregung der Zirkulation und Perspiration und in einer allgemeinen Steigerung der Oxydationsvorgänge im Organismus geltend machen soll. Wenigstens in bezug auf das Kindesalter beruht indessen die Wertschätzung dieser Bäder im wesentlichen auf der praktischen Erfahrung; durch exakte, wissenschaftliche Untersuchungsmethoden ist sie noch nicht hinreichend begründet worden. In der einschlägigen pädiatrischen Literatur findet sich erst 1905 eine Arbeit von Heubner (Berl. klin. Wochenschr. Nr. 17 und 18) über den Stoffwechsel bei der Anwendung von Solbädern bei Kindern. Diese Arbeit bezieht sich auf zwei sorgfältig ausgeführte Beobachtungen über den Stickstoff- und Kochsalzwechsel vor, während und nach dem Gebrauch von Solbädern. Die erste Beobachtung betraf ein 5 Jahre altes Kind mit Erscheinungen einer ganz leichten, torpiden Skrofulose; die Vorperiode dauerte 10 Tage, die Solbäderperiode — zuerst 2 Warmwasser- und dann 9 gleichtemperierte Solbäder — im ganzen 11 Tage und die Nachperiode 6 Tage. Die Kost bestand aus Milch, Brot, Wurst und Albertcakes.