Zusammenfassung
Fast ein Vierteljahrhundert ist verflossen, seit Otto Heubner rnit weitvorausschauendem Blick die Entwicklungsmöghchkeiten erkannte, welche sich aus Rubners Gesetzen des Energieverbrauchs auch für die Wissenschaft von der Säuglingsernährung ergaben. In den Jahren 1898 und 1899 erschienen die grundlegenden Arbeiten der beiden genannten Forscher1), in denen zum ersten Male planmäßig auch der respiratorische Stoffwechsel des Säuglings untersucht und eine Energiebilanz aufgestellt wurde, die noch heute die Grundlage unserer Anschauungen vorn Nahrungsbedarf des Säuglings ist. In der Pädiatrie ist Heubner durch lange Jahre hindurch auf dieses Arbeitsgebiet niemand gefolgt, was durch die methodischen Schwierigkeiten solcher Versuche erklärlich ist. Doch ist Heubner selbst von der Notwendigkeit stets überzeugt gewesen, daß die Untersuchungen des respiratorischen Stoffwechsels auf ein größeres Säuglingsmaterial ausgedehnt werden müssen, als es ihm seinerzeit zur Verfügung stand; so hat er dafür gesorgt, daß in den letzten Jahren die Berliner Universitätskinderklinik rnit einem Respirationsapparat nach dem Voit-Pettenkoferschen System ausgestattet und es durch die Aufstellung eines solchen Apparates in der Klinik selbst möglich wurde, Versuche mit demselben in größerem Maßstabe anzustellen.
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Literatur
Heubner u. Rubner, Zeitschr. f. Biol. 36 u. 38.
Niemann, Jahrb. f. Kinderheilk. 74, 22.
Rubner und Heubner, Zeitschr. f. Biol. 38.
Rubner und Heubner, Zeitschr. f. Biol. 36.
Dies dürfte als eine Wirkung der größeren Eiweißmengen aufzufassen sein, die der atrophische Säugling erhielt.
Jahrb. f. Kinderheilk. 74. 56, 69 u. 674.
Mit 12 g pro 100 Cal. Umsatz.
Niemann, Jahrb. f. Kinderheilk. 74, 666.
Jahrb. f. Kinderheilk. 74, 49.
Archiv f. Physiologie. 1911, Heft 1/2.
Jahrb. f. Kinderheilk, 74, 670.
Abzüglich der Trockensubstanz der Nahrung und des Harnes.
Anmerkung bei der Korrektur: Während der Drucklegung dieser Arbeit ist eine Publikation vonSchlossmann: „Atrophie und respiratorischer Stoffwechsel“ erschienen (Zeitschr. f. Kinderheilk. 5, S. 227), in der Versuchsergebnisse mitgeteilt werden, die von den meinigen nicht unerheblich abweichen. Der Grund dieser Differenz ist hauptsächlich in einer großen Verschiedenheit des zu den Versuchen verwandten Säuglingsmaterials zu suchen. Es soll hierauf sowie auf die Kritik meiner früheren Arbeiten, die die genannte Publikation Schlossmanns enthält, an anderer Stelle (Ergebnisse d. Inn. Med. a. Kind. 1913) eingegangen werden. Es gelangt ferner in dieser Festschrift ein Stoffwechselversuch am atrophischen Säugling (mit Einschluß des respiratorischen Stoffwechsels) von Bahrdt und Edelstein zur Veröffentlichung, von dessen Ergebnissen ich bei der Korrektur Kenntnis nehmen konnte. Diese Arbeit und die meinige ergänzen sich in ausgezeichneter Weise, und ein Vergleich beider ist in mancher Beziehung interessant. Wo sich Differenzen in den Resultaten ergeben, ist dies in der Hauptsache gleichfalls auf die Verschiedenheit des Materials zurückzuführen. Bahrdt und Edelstein untersuchten einen Säugling im Stadium der Bilanzstörung. Bei ausreichender Nahrungszufuhr und Resorption war der Ansatz desselben ein ungenügender, dagegen war die CO2-Produktion und besonders die Wärmebildung ganz beträchtlich gesteigert. Da ich in Versuchen, deren Publikation bevorsteht, bei 3 exsudativen Säuglingen regelmäßig eine solche Steigerung der CO2 -Produktion und der Wärmebildung gefunden habe, so bin ich geneigt, die diesbezüglichen Befunde Bahrdts und Edelsteins darauf zurückzuführen, daß ihr Säugling an exsudativer Diathese litt, wie aus der mitgeteilten Krankengeschichte hervorgeht. Die Autoren selbst konnten diesem Umstand naturgemäß keine Bedeutung beimessen, weil über die Energiebilanz bei exsudativer Diathese bisher nichts bekannt war.
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Niemann, A. (1913). Über den Stoffwechsel atrophischer Säuglinge. In: Festschrift Dr. Otto L. Heubner, Geheimem Medizinalrat, Professor und Direktor der Universitätskinderklinik in Berlin, zum LXX. Geburtstag und zum Andenken an den Abschluss Seiner Lehrtätigkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25788-3_25
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