Konstitution und endokrines System

Zusammenfassung

Bei aller Einmütigkeit in der Anerkennung der weittragenden Bedeutung, die der Konstitution des Individuums in Biologie und Pathologie zukommt, gehen die Meinungen darin weit auseinander, was man als Konstitution zu verstehen habe. Die einen, zu denen mit namhaften anderen Gelehrten wie beispielsweise Kraus und Lubarsch namentlich Martius gehört, sehen in der Konstitution die jeweilige Verfassung des Organismus, wie sie sich zu irgendeinem Zeitpunkt des Lebens aus der Summe aller ererbten und erworbenen Eigenschaften und Funktionen (Reaktionsweisen) ergibt, also etwas während des Lebens durchaus Veränderliches; die anderen hingegen, zu denen mit Tandler, Bauer, Löhlein auch ich selbst mich zähle, fassen die Konstitution als etwas Ursprüngliches, Unabänderliches auf, mit dem das Schicksal des Individuums, soweit es von endogenen Faktoren abhängig ist, fest bestimmt ist und durch die in den vereinigten Keimzellen der Eltern gegebene Erbmasse bedingt abläuft.