Alveolarpyorrhöe in Beziehung zu konstitutionellen Erkrankungen

Zusammenfassung

In der Mundhöhle findet man eine Erkrankung, von der ein wesentliches Symptom die immer weiter schreitende Lockerung der Zähne ist, verbunden mit Eiterabsonderung aus der Alveole, was schließlich zu vollständigem Verlust aller Zähne führen kann : Alveolar pyorrhöe. Im Laufe der Zeit ist eine große Reihe wertvoller klinischer und pathologisch-bakteriologischer Arbeiten erschienen, ohne daß das Wesen dieser Erkrankung dadurch ganz erklärt worden ist. Unter Alveolarpyorrhöe versteht man heute allgemein eine vom Zahnfleischrand in Richtung auf die Wurzelspitze zu fortschreitende Erkrankung der Wurzelhaut, die durch die Bildung von Granulationsgewebe charakterisiert ist. Auf diese Weise entsteht zwischen Zahn und Zahnfleisch eine Tasche, die sich auf der Zahnfleischseite mit Epithel überzieht. Diese Tasche ist naturgemäß ein Sammelplatz für Bakterien aller Art, die sich in der Mundhöhle ja immer in großer Zahl finden. Durch diese Bakterien wird das Granulationsgewebe so beeinflußt, daß es schließlich zur Eiterbildung kommt, der sich entweder — nämlich, wenn er sehr reichlich vorhanden ist — selbst entleert, oder durch Druck auf das Zahnfleisch zutage gefördert werden kann.