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Das Dämonische

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Geniale Menschen
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Zusammenfassung

Seit von dem italienischen Nervenarzt Lombroso das geflügelte Wort: „Genie und Irrsinn“ geprä gt wurde, hat sich in den Kreisen der Gebildeten im Zusammenhang mit der daraus entwickelten lebhaften Diskussion vielfach die Meinung festgesetzt, als ob die moderne Psychiatrie — man möchte fast sagen: Schuld an der Entdeckung eines seelischen Zusammenhangs, nä mlich des teilweisen Zusammenhangs zwischen Genialitä t und Geistesstörung wäre, der viele Menschen so peinlich und folgeschwer anmutet, daß sie ihn lieber gar nicht sehen möchten. Diese Meinung ist so sehr irrtümlich, daß schon Lombroso Jahrtausende zurückliegende Beobachtungen aus der Antike über die innere Beziehung von Genialitä t und Geistesstörung zitieren konnte, wie die Bemerkungen des Aristoteles über den syrakusischen Schriftsteller, der vorzügliche Gedichte machte, solange er an Manie litt, und keinen Vers mehr schreiben konnte, sobald er wieder gesund war. Oder jene andere Stelle aus Aristoteles: „Die berühmten Dichter, Künstler und Staatsmä nner leiden oft an Melancholie oder Wahnsinn, so wie etwa Ajax; aber auch neuerdings finden wir eine solche Anlage bei Sokrates, Empedokles, Plato und vielen andern, namentlich unter den Dichtern.“

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1929 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Kretschmer, E. (1929). Das Dämonische. In: Geniale Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25738-8_2

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