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Grundlagen

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Kirchenrecht

Part of the book series: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft ((ENZYKLOPÄDIE,volume 29))

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Zusammenfassung

Der Begriff „Kirche“ ist mehrdeutig und umstritten. Das Wort als solches bezeichnet — in Ableitung aus dem griechischen иυϱιαиόν — das gottesdienstliche Gebäude, das „Haus Gottes“. Schon früh greift es aber von der Sache auf die Sachbenutzer über und wird auch der Name der Kirchengemeinde, des „Volkes Gottes“. Dabei ist gemeint der Gott der Christen ; nichtchristlichen Religionsgebäuden und -verbänden bleibt der Titel Kirche grundsätzlich versagt1). Aber wie nicht jedes christliche Gotteshaus den Namen Kirche trägt (Münster, Dom, Kapelle), so auch nicht jede christliche Religionsgemeinschaft. Ursprünglich und bis ins Mittelalter hinein war die Christenheit religiös geschlossen, und dieser Religionseinheit entsprach die eine Kirche. Aber schon im Mittelalter erfolgte die erste große Glaubens- und Kirchenspaltung durch die Abtrennung und eigene Kirchenbildung der morgenländiscp.en Christenheit (1054)2). Das Abendland konnte noch fast ein halbes Jahrhundort seine kirchliche Einheit wahren, bis die Reformation das Kirchenvolk teilte und den Katholiken die Lutheraner und Reformierten, der römisch-katholischen Kirche die evangelischen Kirchen gegenüberstellte. Schließlich schieden noch im Kampf gegen die vom Vatikanischen Konzil (1869–70) beschlossenen Dogmen des Universalepiskopates und der Unfehlbarkeit des Papstes die Altkatholiken aus der römisch-katholischen Kirche aus und schufen die altkatholische Kirche.

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Literatur

  1. Ausnahmen wie Jüdische Kirche finden sich vereinzelt, so z. B. im württembergischen Gesetz über die Kirchen vom 3. März 1924, § 1: „Kirchen im Sinn dieses Gesetzes sind die evangelische Kirche, die katholische Kirche und die israelitische Religionsgemeinschaft.“

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  2. Über sie und die orientalischen Kirchen, die im folgenden nicht berücksichtigt werden können, vgl. S 7HWARZLOSE, S. 257ff., STELLING, S. 107ff. — Von Rom aus gesehen, gliedert sich das morgenländische Kirchenwesen in zwei Gruppen: in die schismatischen und die unierten Kirchen. Jene lehnen die Gemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche ab, diese sind mit ihr verbunden, indem sie trotz mancher Eigenart in Verfassung und Ritus die dogmatischen und rechtlichen Grundlagen, besonders den Primat des Papstes, gleichmäßig zur Anerkennung bringen. Von diesen unierten Kirchen spricht der Codex wiederholt unter dem Namen Orientalische Kirche (Orientalis Ecelesia), er legt sich aber ihr gegenüber nur insofern Rechtskraft bei, als das aus der Natur der Sache folge (can. 1). Damit ist auf eine feste Abgrenzung verzichtet. Immerhin läßt sich im allgemeinen die Anwendbarkeit des Codex auf die unierten Kirchen dahin bestimmen, daß sein Gültigkeitsbereich zusammenfällt mit dem Bereich der Union. Das auf Grund der Union zwischen römisch-katholischer (lateinischer) und orientalischer Kirche als gemeinsam anerkannte Recht (uniertes Recht) hat somit nunmehr den Codex als Quelle.

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  3. Ev. Matth. XXVIII, 19; XVI, 19; XVIII, 18; Ev. Mark. XVI, 15. —Can. 1322: „Christus Dominus fidei depositum Ecclesiae concredidit, ut ipsa, Spiritu Sancto iugiter assistente, doctrinam revelatam sancte custodiret et fideliter exponeret.“ Die Professio Catholicae Fidei sagt dazu: „Credo ... Unam Sanctam, Catholicam et Apostolicam Ecclesiam. — Sanctam Catho• licam et Apostolicam Romanam Ecclesiam, omnium Ecclesiarum matrem et magistram agnosco, Romanoque Pontifici beati Petri Apostolorum Principis successori ac Jesu Christi Vicario veram obedientiam spondeo ac iuro.”

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  4. So steht für die katholische Kirche in dauernder Geltung der klassische Satz der Bulle „Unam sanctam“ (1302) des Papstes Bonifatius VIII: „Porro subesse Romano pontifici omni humanae creaturae declaramus, dicimus, et definimus, omnino esse de necessitate salutis.” — Dem entspricht die Prof essio Fidei Catholicae mit den Bestimmungen: „Profiteor quoque septem esse vere et proprie Sacramenta ... ad salutem humani generis ... necessaria.“ — „Indulgentiarum etiam potestatem a Christo in Ecclesia relictam fuisse. illarumque usum Christiano populo maxime salutarem esse affirmo.” — „Banc veram Catholicam Fidem, extra quam nemo salvua esse potest, ... spondeo, voveo ac iuro.“ — Als besonders klar sei noch erwähnt die Feststellung, Pius IX. in einer Allokution vom 9. Dezember 1854: „Tenendum quippe ex fide est, extra apostolicam Romanam ecclesiam salvum fieri neminem posse.”

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  5. Can. 87: „Baptismate homo constituitur in Ecclesia Christi persona cum omnibus christianorum iuribus et officiis“; can. 12, 732.

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  6. Die „eine heilige christliche Kirche“ derAugsburgischen Konfession, die „societas fidei et Spiritus sancti” der Apologie.

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  7. Dazu leitet schon über die Confessio Augustana (1530), die in Art. V die Kirche bezeichnet als „congregatio sanctorum, in qua evangelium recte docetur et recte administrantur sacramenta“.

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  8. S. u. § 2. — Diese Verbindung zeigt sich auch in der Professio Fidei Catholicae, in der es heißt: „Cetera item omnia a sacris Canonibus et Oecumenicis Conciliis, ac praecipue a sacrosancta Tridentina Synodo et ab Oecumenico Concilio Vaticano tradita, definita ac declarata, praesertim de Romani Pontificis primatu et infallibili magisterio, indubitanter recipio adque profiteor simulque contraria omnia ... damno, reiicio et anathematizo.“

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  9. So die Grundthese S gn us in seinem Kirchenrecht und in seiner Schrift „Weltliches und geistliches Recht“, 1914. Anderseits vgl. zu dem Problem insbesondere KAHL: Lehrsystem, S. 70ff.; NUUDNER: Recht und Kirche, 1914; STAMMLER: Recht und Kirche, 1919; TROELTSCH: Die Soziallehren der christlichen Kirchem und Gruppen, 1912 (seine Meinung, es bleibe „ein ius divinum auch im Protestantismus”, ist verfehlt).

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  10. Ev. Matth. XVI, 18; XXVIII, 18–20; Ev. Joh. XXI, 15ff. — Can. 196: „Potestas iurisdictionis seu regiminis quae ex divina institutione est in ecclesia, alia est fori extern, alia fori interni, seu conscientise, sive sacramentalis sive extra-sacramentalis“; can. 948: „Ordo ex Christi institutione clericos a laicis in Ecclesia distinguit ad fidelium regimen et cultus divini ministerium.” — In der Regierungsgewalt ist enthalten die gelegentlich besonders aufgeführte Lehrgewalt (potestas magisterii), can. 1332ff.; s. u. § 15, II.

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  11. Die iurisdictio ordinaria ist weiterhin „propria“ oder „vicaria”, je nachdem sie im eigenen Namen oder im Namen eines Vertretenen betätigt wird. — Die „iurisdictio delegata“ kann u. U. weiter delegiert werden und heißt dann „iurisdictio subdelegata”.

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  12. Can. 118: „Soli clerici possunt potestatem sive ordinis sive iurisdictionis ecclesiasticae et beneficia ac pensiones ecclesiasticas obtinere.“

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  13. Can. 108 § 2, 3: „Non sunt omnes (sc. clerici) in eodem gradu, sed inter eos sacra hierarchia est in qua alii aliis subordinantur. — Ex divina institutione sacra hierarchia ratione ordinis constat Episcopis, presbyteris et ministris; ratione iurisdictionis, pontificatu supremo et episcopatu subordinato; ex Ecclesiae autem institutione alii quoque gradus accessere.“

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  14. Vgl. Art. 1: „Die Kirchengewalt steht ausschließlich der Kirche zu. Die Kirche ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes.“ sich nicht auf göttliches Recht, sondern erscheint als eine auf menschlich-kirchliches Recht gegründete Einrichtung im Sinne einer vom Staate zugelassenen Selbstverwaltung. Und die Betätigung dieser Kirchengewalt ist entsprechend dem „allgemeinen Priestertum” kein ausschließliches Vorrecht der Geistlichen, vielmehr können auch Nichtgeistliche kirchenregimentliche Befugnisse ausüben, und auch die Handhabung der Schlüsselgewalt ist nicht aus dem Wesen der Sache heraus bei den Geistlichen. Vielmehr können Nichtgeistliche in der Handhabung der Kirchenzucht tätig sein, und für die Lehr-und Sakramentsverwaltung ist nur aus Gründen der Zweckmäßigkeit, der Ordnung und Zuverlässigkeit ein berufsmäßiges Predigtamt eingesetzt; hier erscheint somit zwar die Betätigung Nichtgeistlicher als Ausnahme, aber es ist doch kein besonderer geistlicher „Stand“ mit besonderen geistlichen Fähigkeiten anerkannt. Dem entspricht, daß die hierarchische Gliederung bei der Betätigung der Schlüsselgewalt völlig fehlt, indem nur das eine geistliche Amt besteht’), — und daß auch die Verwaltung des Kirchenregiments einer verhältnismäßig kleinen Zahl von Behörden anvertraut ist, die zur Sicherung zweck-und rechtmäßiger Geschäftsführung einander über-und untergeordnet sind.

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  15. Am klarsten formuliert durch das Konzil von Trient (Sess. VI De iustif c XXI): „Si quis dixerit, Christum Jesum a Deo hominibus datum fuisse ut redemptorem, cui fidant, non etiam ut legislatorem, cui obediant: anathema sit.“

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  16. Ev. Matth. XVI, 18; XVIII, 18; V, 32; XIX, 6; XXVIII, 19. Ev. Mark. XVI, 15, 16. Eph. II, 20. I. Kor. VII, 10; XII, 12, 13; u. a.

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  17. Immerhin ergibt sich die Möglichkeit einer Einwirkung auf den praktischen Ausbau des göttlichen Rechtes durch die irdischen Träger der göttlichen Offenbarung, durch Papst und allgemeines Konzil. Insbesondere hat der Papst kraft seiner unfehlbaren Lehrgewalt die Befugnis und Fähigkeit, in rechtlich unanfechtbarer Weise über Sinn und Tragweite des göttlichen Rechtes zu befinden. Vgl. dazu die Professio Fidei Catholicae: „Apostolicas et Ecclesiasticas traditiones, reliquasque eiusdem Ecclesiae observationes et constitutiones firmissime admitto et amplector. Item sacram Scripturam iuxta eum sensum, quem tenuit et tenet sancta Mater Ecclesia, cuius est iudicare de vero sensu et interpretatione sacrarum Scripturarum, admitto.“

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  18. Ev. Mark. XVI, 20. — Das Konzil von Trient bestimmt darüber in seinem Decretum de .canoninicis scripturis (Sess. IV): „Perspiciensque hanc veritatem et disciplinam contineri in libris scriptis et sine scripto traditionibus quae ipsius Christi ore ab apostolis acceptae aut ab ipsis apostolis, spiritu sancto dictante, quasi per manus traditae ad nos usque pervenerunt.“ — Im Anschluß daran erklärte das Vatikanische Konzil (Seas. III) in seiner Constitutio dogmatica de fide catholica: „Haec porro supernaturalis revelatio, secundum universalis ecclesiae fidem, a sancta Tridentina synodo declaratam, continetur in libris scriptis et sine scripto traditionibus quae ipsius Christi ore ab apostolis acceptae, aut ab ipsis apostolis spiritu sancto dictante quasi per manus traditae, ad nos usque pervenerunt.” Vgl. auch II. Thess. II, 15; I. Kor. VII, 12, 25.

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  19. Will sagen durch den Papst, entsprechend dem Worte Pius IX: „La tradizion’ son’ io.“

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  20. Röm. II, 14ff. — In Syllabus errorum Nr. 56 (Encyclica, Quanta cura“ von 1864) wird das Naturrecht anerkannt durch die Verdammung des Satzes: „Morum leges divina haud egent .sanctione, minimeque opus est, ut humanae leges ad naturae ius conformentur aut obligandi vim a Deo accipiant.” — Im Einklang damit verweist auch der Codex auf das ius naturale (z. B. can. 6 Nr. 6).

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  21. Als solche kommen besonders in Betracht der lutherische Katechismus (1529), die Augsburgische Konfession (1530), die Apologie (1531), die Schmalkaldischen Artikel (1537), die Konkordienformel (1580); für die Reformierten der Heidelberger Katechismus (1562–63) und die Helvetische Konfession (1566). — Dementsprechend sind auch die manchen Verfassungsurkunden der evangelischen Kirchen vorangestellten Bekenntnisse nicht als Rechtssätze zu betrachten (s. u. § 24, IV).

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  22. Art. 1: „Die Kirche ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes.“ Dazu das preußische Staatsgesetz betr. die Kirchenverfassungen der evangelischen Landeskirchen vom B. April 1924. S. u. § 23.

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  23. Unter dem Papste sind für die praktische Auswirkung und Fortbildung des Rechtes von maßgebender Bedeutung die in die Römische Kurie eingefügtenCongregationes undRotaRomana (s. u. § 7). Die authentische Interpretation des Codex ist 1917 einer besonderen Kardinalskommission anvertraut worden (Acta Apostolicae Sedis 9, 483ff.).

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  24. Die beim Erlaß des Codex bestehenden Konkordate sind durch das Inkrafttreten des Codex nicht geändert worden, vielmehr bestimmt can. 3: „Codicis canones irritas ab Apostolica Sede cum variis Nationibus conventiones nullatenus abrogant auf iis aliquid obrogant; eae id-circo perinde ac in praesens vigere pergent, contrariis huius Codicis priescriptis minime obstantibus.“ — Die älteren Konkordate (Wormser Konkordat 1122, Konstanzer Konkordat 1418, deutsche Fürstenkonkordate 1447, Wiener Konkordat 1448, Konkordat von Bologna 1516) regelten bestimmte Einzelfragen, während die neueren Konkordate (Französisches Konkordat 1801, Bayrisches Konkordat 1817, Spanisches Konkordat 1851, Österreichisches Konkordat 1855, Württembergischer Konkordatsversuch 1857, Badischer Konkordatsversuch 1859, Kolumbisches Konkordat 1887, Lettisches Konkordat 1922, Bayrisches Konkordat 1924, Polnisches Konkordat 1925) eine möglichst umfassende Regelung der Beziehungen zwischen Staat und katholischer Kirche bezwecken. — Über die rechtliche Natur der Konkordate sind verschiedene Theorien aufgestellt worden: gemäß der Privilegientheorie sollen vom Papst frei widerrufliche Privilegien der Kirche an den Staat in Frage stehen; umgekehrt will die Legaltheorie, es handle sich um staatsgesetzlich gewährte und durch staatliche Gesetzesänderung widerrufliche Konzessionen des Staates an die Kirche; die Vertragstheorie faßt das Konkordat als völkerrechtlichen oder quasi-völkerrechtlichen oder öffentlich-rechtlichen Vertrag; die Versprechenstheorie schließlich betrachtet das Konkordat als ein lediglich moralisch verpflichtendes Versprechen der Ausführung des Versprochenen durch kirchliche und staatliche Rechtserlasse. Die Verschiedenheit der rechtlichen Konstruktion ist insofern von rein akademischer Bedeutung, als heute in der Praxis des Staates wie der katholischen Kirche die Vertragstheorie anerkannt ist. Sie entspricht dem Willen der Konkordatsparteien und kann auch reçhtslogisch gerechtfertigt werden, da der scheinbar fehlende gemeinsame Rechtsboden für den Vertrag durch die gemeinsame Anerkennung der im Völkerrecht allgemeingültigen Regeln über Abschluß, Gültigkeit, Auflösung der Verträge und über den Rücktritt von ihnen geschaffen wird.

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  25. Im einzelnen s. die eingehenden Vorschriften in can. 25ff. Besonders wichtig can.25: „Consuetudo in Ecclesia vim legis a consensu competentis Superioris ecclesiastici unice obtinet.“

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  26. Ev. Matth. XXVIII, 19. — Can. 87: „Baptismate homo constituitur in Ecclesia Christi persona cum omnibus christianorum iuribus et officiis, nisi ad iura quod attinet, obstet obex, ecclesiasticae communionis vinculum impediens, vel lata ab Ecclesia censura.“— Vgl. auch can. 12.

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  27. Can. 2314ff.

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  28. Die drei Begriffe sind in can. 1325 § 2 so definiert „Post receptum baptismum si quis, nomen retinens christianum, pertinaciter aliquam ex veritatibus fide divina et catholica credendis denegat aut de ea dubitat, haereticus; si a fide christiana totaliter, recedit, apostata; si denique subesse renuit Summo Pontifici aut cum membris Ecclesiae ei subiectis communicare recusat, schismaticus est.“

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  29. Can. 118: „Soli clerici possunt potestatem sive ordinis sive iurisdictionis ecclesiasticae et beneficia ac pensiones ecclesiasticas obtinere “— Aus der Reihe von Fähigkeiten und Möglichkeiten können als Rechte noch herausgehoben werden das Petitionsrecht (can. 36) und der Rechtsschutzanspruch (can. 1646). — Als Pflichten der Laien kommen besonders in Betracht: die Ehrerbietung gegenüber dem Klerus und den Religiosen (can. 119, 487), die Glaubenspflicht (can.1; 23), die Pflicht zur Bekennung des katholischen Glaubens (can. 1325), die Pflicht zur Teilnahme an. Sakramenten und Sakramentalien der Kirche (can. 731ff.), die Gehorsamspflicht gegenüber den_ kirchlichen Rechtserlassen und Jurisdiktionsakten (can. 12, 13, 118, 119, 948), die Abgabenpflicht (can. 1496) usw.

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  30. Vgl. dazu das Reichsgesetz über die religiöse Kindererziehung vom 15. Juli 1921. — S. u. § 3, III.

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  31. Immerhin kann ein Kind nach vollendetem 12. Lebensjahr nicht gegen seinen Willen in_ einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden (Reichsgesetz über die religiöse Kindererziehung § 5).

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  32. Art. 7: „1. Die Gemeindeglieder haben Anteil an den kirchlichen Einrichtungen der Gemeinde und Anspruch auf den Dienst der Kirche. In sprachlich gemischten Gebieten ist der Darbietung des kirchlichen Dienstes in der Muttersprache der Gemeindeglieder besondere Fürsorge zuzuwenden. — 2. Die Gemeindeglieder sollen einen christlichen Lebenswandel führen, die Gnadenmittel der Kirche fleißig gebrauchen und zum Aufbau der Kirche und der Gemeinde nach bestem Vermögen beitragen. Sie sind verpflichtet, die Gemeindeämter, insbesondere die eines Ältesten und Gemeindeverordneten zu übernehmen und gewissenhaft zu führen, die Ordnungen der Kirche zu beobachten und die kirchlichen Abgaben zu entrichten.“ — Vgl. dazu Art. 18.

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  33. Vgl. dazu etwa das preußische Staatsgesetz vom B. April 1924 Art. 5ff. Danach bedürfen der staatlichen Genehmigung: die Neubildung und Veränderung von Kirchengemeinden und kirch-lichen Verbänden, sowie die dabei zur Vermögensauseinandersetzung ergehenden Beschlüsse der kirchlichen Behörden; Beschlüsse kirchlicher Organe über Veräußerung von Gegenständen, die einen geschichtlichen, wissenschaftlichen oder Kunstwert haben, über Anleihen, die nicht bloß zur vorübergehenden Aushilfe dienen, über Anlegung oder Veränderung der Benutzung von Begräbnisplätzen einschließlich der Gebührenordnung für ihre Benutzung, über Sammlungen, wenn sie nicht im Zusammenhang mit einer kirchlichen Veranstaltung vorgenommen werden, über Verwendung des kirchlichen Vermögens zu anderen als den bestimmungsmäßigen Zwecken, über Höhe und Verteilungsmaßstab der kirchlichen Umlagen. Zur Durchführung der Aufsicht über die Vermögensverwaltung ist die Staatsbehörde gemäß Art. 10 des Gesetzes berechtigt, in die kirchliche Vermögensverwaltung Einsicht zu nehmen und Gesetzwidrigkeiten zu beanstan-den; nach Benehmen mit der obersten kirchlichen Behörde die Einberufung der Gemeindekörperschaften zu verlangen und die Rechte der Organe der Kirchengemeinden und der kirchlichen Verbände auf vermögensrechtlichem Gebiete durch Bevollmächtigte auszuüben, wenn jene Organe nicht vorhanden sind und solange die zuständige kirchliche Stelle von der Befugnis, Bevollmächtigte zu bestellen, keinen Gebrauch macht.

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  34. Die nähere Regelung des Schulrechtes soll durch ein Reichsschulgesetz e. folgen. — Über die religiöse Kindererziehung s. o. § 3.

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  35. Vgl. etwa can. 100, 218 § 2, 265, 1081 § 1, 1206 § 1, 1322 § 2, 1352, 1375, 1381, 1495, 1496, 1529, 1553, 2214.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Ruck, E. (1926). Grundlagen. In: Kirchenrecht. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 29. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25504-9_1

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