Zusammenfassung
Die chirurgische Anwendung der Diathermie beruht auf der Steigerung der lokalen Gewebstemperatur zum Grade der Zerstörung (les Gewebes. Die Temperatur, bis zu welcher wir ein Gewebe erwärmen können, hängt einerseits von der zugeführten elektrischen Energie und seinem spezifischen Widerstande, andererseits von der dauernd stattfindenden Abkühlung durch Leitung und Zirkulation ab. Bei den intensiveren Applikationsweisen spielt die Abkühlung durch Leitung oder durch Strahlung eine relativ geringe Rolle. Wohl aber ist die Wirkung der Blutzirkulation hierbei zu berücksichtigen. Da die Gewebe zumeist unter dem Einfluß dieser Zirkulation stehen (abgesehen von einigen nicht vaskularisierten Geweben) und durch den Reiz der Diathermie eine sofortige Hyperämie einsetzt, bildet im lebenden Gewebe die Blutzirkulation einen in der Tat in Rechnung zu setzenden Faktor. Wir können daher nicht ohne weiteres die Resultate von Versuchen an ausgeschnittenem Fleisch oder an Leichnamen auf die Anwendung in der Chirurgie übertragen. Zur Erzielung chirurgischer Effekte, d. h. zur Zerstörung von Geweben müssen wir also so intensive Ströme verwenden, daß die Stromdichte pro qcm oder pro qmm Elektrode eine so hohe wird, daß die Zirkulation, welche wie eine kühlende Wasserleitung wirkt, nicht schnell genug die gebildete Wärme wegführen kann, und somit sich das Gewebe bis zum Grade der Eiweißgerinnung und darüber hinaus erhitzt.
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Nagelschmidt, F. (1913). Allgemeine Technik. In: Lehrbuch der Diathermie für Ärzte und Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25442-4_13
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