Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit bin ich andere Wege gegangen, als. sonst üblich. Dem Laien, der in das Verständnis der Technik eingeführt werden soll, pflegt man, so gut es geht, mechanische Vorrichtungen zu erläutern und ihm verblüffenda Zahlen über deren Leistungen zu geben. Der angehende Techniker lernt gewöhnlich zuerst die Elemente der Mathematik und die Gesetze für das Verhalten körperloser Gebilde kennen, und erst wenn der Schüler auf diese Weise das Handwerkszeug empfangen hat, das erforderlich ist, um die bei Maschinen und Bauwerken notwendigen Berechnungen zu verstehen, macht man ihn mit der Technik selbst bekannt.
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Referenzen
Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1914, S. 1616.
Riedler (vergl. Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1919, Nr. 14 und 15) verlangt für den Hochschulunterricht die Schaffung einer einheitlichen Lehre, die alle technischen Sonderfächer zusammenfaßt.
An eine Ausbildung zum fertigen Spezialisten in einem Sonderfach ist natürlich nicht zu denken. Das soll und kann die Hochschule nicht leisten. Wenn der Studierende sich also mit einem Fach eingehender als mit anderen beschäftigt, so dient das nur dazu, daß er sich an die gründliche und vollständige Lösung technischer Aufgaben gewöhnt (vergl. die Ausführungen auf S. 187).
Neuerdings werden ähnliche Forderungen auch von anderer Seite erhoben. Der Verband deutscher Elektrotechniker und der Verband technischwissenschaftlicher Vereine sind bemüht, geeigneten Lehrstoff zu schaffen, und beschäftigen sich mit der Frage der Verbesserung der physikalischen und chemischen Lehrbücher in bezug auf ihren technischen Inhalt.
Betont sei, daß ich hier nur aus meiner beschränkten Erfahrung spreche, und daß ich mich freuen würde, eines Besseren belehrt zu werden. Der schwache Besuch eines Kurses: „Einführung in die Technik“, den ich im Winter 1918/19 auf Veranlassung der „Hauptstelle für den naturwissenschaftlichen Unterricht“ in Berlin gehalten habe, scheint aber diese bereits im Jahre 1915 niedergeschriebene Ansicht zu bestätigen, obwohl während der Kriegsjahre dauernd die Leistungen der Technik in einer Weise öffentlich gerühmt worden sind wie nie zuvor. Die Erfahrungen bei diesen Vorträgen haben mir anderseits -aufs neue bewiesen, wie unendlich fruchtbar das Gebiet der Technik für die Belebung des naturwissenschaftlichen Unterrichts ist und wie leicht es dafür nutzbar gemacht werden kann.
Damit man mich nicht einer Voreingenommenheit zugunsten der Technik zeiht, will ich gleich hier hinzufügen, daß der weite Blick durch die Beschäftigung mit der Technik nicht immer in dem Maße ausgebildet wird wie das Sehen in der Nähe; keineswegs braucht also ein tüchtiger Techniker auch das Zeug zu einem tüchtigen Verwaltungsbeamten in sich zu haben. Eingehend behandelt werden diese Fragen von Prof. Franz, Charlottenburg, und vom „Reichsbund deutscher Technik“, Berlin.
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v. Hanffstengel, G. (1920). Schlußbemerkungen. In: Technisches Denken und Schaffen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24957-4_5
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