Zusammenfassung
Das Buch, in dem Arisleus(Archelaos) die Klügeren seiner Schüler, nämlich (der Schüler) des Philosophen Pythagoras, der der Meister der Kunst genannt wird, und der Weisen Aussprüche zusammengebracht hat, die auf der Dritten Pythagoreischen Synode vereinigt worden sind1). Dieses Buch liest kaum ein Verständiger oder einer, der sich vorher in dieser Kunst ein wenig versucht hat, ohne zu seinem edlen Ziele zu gelangen.
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Selbst diese kürzeste Form der Einleitung birgt eine Menge von Schwierigkeiten. Nicht Arisleus, sondern Pythagoras ruft — wie der eigentliche Eingang zur Turba zeigt — die Schüler zusammen, und zwar die Schüler des Hermes, zu denen er selbst gehört. Ersetzt man Tythagoram sc. philosophum’ durch den Genitiv, so kann man ‘discipulorum suorum prudentiores’ zur Not mit Pythagoras verbinden. Auf P. muß aber auch der Zusatz ‘qui artifex dicitur’ bezogen werden, der wohl ursprünglich Randglosse war und an eine falsche Stelle geraten ist.
In B wörtlich nach dem Arabischen: ediscipulus ex discipulis’.
Eine in der arabischen Literatur allgemein übliche Bezeichnung des Hermes Trismegistos; arab. muṯallaṯ alni‘ma. Häufiger ist der Zusatz muṯallaṯ alḥikma, der ‘dreimal Weise’.
Das ‘posteris residuis’ ist aus arab. zu erklären.
Vgl. oben S. 24.
Man erwartet: ‘als Geschenk Gottes so große Weisheit besaß.’ Als ‘donum Dei’ wird das große Werk später allgemein bezeichnet; vgl. A. E. Waite, The Secret Tradition in Alchemy, S. 37, 38, 84, 201, 284.
Der Zusatz ‘cui et aër continetur’ ist in dieser Form unverständlich. 2) So BE GM; besser wäre mit N: tenue aquae, ‘das Feine des Wassers’.
Jedenfalls geht ‘principes’ hier nicht, wie am Schluß von Sermo XXXII, auf weltliche Herrschaft.
Das ungewöhnliche ‘radix’ weist auf arab. aṣl, Wurzel, Grundlage.
Auch nach Ausschaltung von ‘quae videntur’ und ‘et’ bietet der Satz noch große Schwierigkeiten. Man erwartet mindestens ‘naturis… esse tempora’. Die Rezension B bringt den Gedanken in verständlichere Form: ‘Naturam (lies: Naturae) autem corruptionis et generationis tempora esse veluti terminos, quibus ad id, quod universalis Natura fovet ac coquit, pervenitur.’ Alles Werden und Vergehen (gr. γένεσισ ϰαὶ φϑοϱά, ar. kaun wafasād) ist vom Lauf der Gestirne abhängig, dessen Beobachtung und Deutung Aufgabe der Sternkundigen ist. Vgl. auch Mori en us bei Manget. Bibl. Chem., Band I, S. 516: ‘… creator altissimus magnus suam com-pleat creaturam, in tempore sc. certo, diebus definitis.’ Zu der spezifisch astrologischen Bedeutung von ‘termini’ (arab. ḥudūd, gr. ὅϱια), vgl. O. Loth, Al-Kindī als Astrolog, Morgenl. Forschungen, 1875, S. 290, Anm. 2. — Wenn im arab. Text stand, so hat der Übersetzer auqātan als Prädikat aufgefaßt; richtiger wäre, das Wort als adverbiellen Akkusativ zu wakānat aufzufassen und mit cesse temporibus’ d. h. ‘zu gewissen Zeiten stattfinden’ wiederzugeben.
B hat ‘inspissaretur’, die andern Hss. bieten ‘inspiraret’; ich übersetze ‘in-spiraretur’.
Der Zusatz ‘cui et aër continetur’ ist in dieser Form unverständlich.
So BEGM; besser wäre mit N: tenue aquae, ‘das Feine des Wassers’.
Die Hss. haben alle ‘ventus’ statt ‘spiritus’ ; offenbar liegt eine Verwechslung von ar. rūḥ ‘Geist’ mit rīḥ ‘Wind’ vor.
Der Satz über das Wetterleuchten scheint eine alte Glosse zu sein.
Vgl. oben S. 50.
Der Verf. will wohl sagen, daß die Luft zurückbleibt und sich zusammenzieht, wenn sich die Sonne im Winter ‘entfernt’, d. h. in ihrer Bahn auf die Südhälfte der Himmelskugel zurückweicht. Der Parallelismus verlangt ‘disiungitur et frigescit’.
Die ‘distinctio’ temporis bzw. anni ist aus arab. faṣl zu erklären.
Der arabische Text wird dīn ‘Religion, Glaube’ und ‘aql ‘Vernunft’ gehabt haben; der dīn ist die Quelle alles religiösen, übernatürlichen, durch Propheten geoffenbarten Wissens, der ‘aql die Quelle der natürlichen Erkenntnis.
Der Zusatz ‘et spissum terrae’ der Hss. scheint aus den nachfolgenden Erörterungen hierher geraten zu sein. Statt ‘apparuit’ sollte es ‘apparet’ heißen.
Das Bekenntnis des Anaxagoras steht mit den unmittelbar folgenden Ausführungen in keinem sichtbaren Zusammenhang. Für den Schlußsatz weiß ich keine Deutung.
Der Text ‘et ad eum pervenit’ geht auf arab. zurück, das zwar ‘und zu ihm gelangt’ heißen kann, hier aber wie oben übersetzt werden muß.
In den Hss. EGN und in M lautet der Satz: ‘Glücklich also, wer versteht, was ihr beschrieben habt, da er aus dem Ursprung der Welt (ex mundi capite) etwas Größeres finden wird, als sein Vorhaben. Vollendet also eure Rede.’
Das im lateinischen Text mehrfach hinter ‘dixit’ oder ‘ait’ stehende, von M getilgte ‘quod’ beruht auf einer Verwechslung von arab. inna mit anna ‘daß’.
Zum unterirdischen Wasser vgl. H. Berger, Geschichte der wissenschaftlichen Erdkunde der Griechen, S. 285ff.
Ich übersetze ‘pellicula’ nach dem Cod. Cambr.
Wegen seiner rotgelben Farbe.
Ich übersetze ‘pellicula’ nach dem Cod. Cambr.
‘qui’ des Textes erklärt sich aus der arabischen Wendung huwa ‘llad̠ī ‘lfarrū’g.
Der Vergleich ist in jeder Hinsicht verunglückt. Der Verf. erwähnt mit Ein-schluß des ‘punctus saliens’ sechs Teile des Eies; um sie mit den vier Elementen in Einklang zu bringen, muß er das werdende Hühnchen weglassen und die den Dotter und das Eiweiß umhüllenden Häutchen als ‘eines und dasselbe’ bezeichnen. Aber viel schlimmer ist, daß er die natürliche Anordnung der Elemente, die von der Feuersphäre zur Luftsphäre, Wassersphäre und Erdkugel von oben nach unten geht, außer acht läßt, den Vergleich für rein theoretisch konstruierte Verhältnisse innerhalb der Erde durchführt, und dann wieder von der ‘oberen Luft’ spricht, das Eigelb also der Stern- und Feuersphäre gleichsetzt.
Vgl. oben S. 31, 32.
Vgl. hierzu den Anfang von Sermo XXXII.
Vgl. oben S. 24.
Statt ‘quamvis… habuisset’ müßte es chabuerit’ heißen; offenbar Fehlübersetzung durch Wiedergabe von als Einleitung eines irrealen Bedingungssatzes.
Daß die indischen Philosophen und die Babylonier als Träger der ‘naturarum scientia’ angesehen werden, ist eine sehr auffallende Abweichung von der griechischen Tradition, die die Anfänge der Alchemie dem Hermes und Agatho-daimon zuschreibt. Wenn man unter den ‘Babyloniern’ die alten Perser versteht, kann in der Stelle eine Anspielung auf Ostanes enthalten sein. Diese Annahme findet eine gewisse Stütze in dem Brief des Demokritos an Leukippos, Coll. 53ff., wo ebenfalls von den Büchern der persischen Propheten die Rede ist. Im Ta’wīd̠ des Ǵa’far alṢādiq (J. Ruska, Arab. AlChem. II, 82, 102) werden die Methoden der Inder erwähnt, doch weiß man über die Herkunft derartiger Angaben noch zu wenig, um sie für die Turba verwerten zu können-
Leukippos hat oben nur von der sichtbaren, aus den vier Elementen gebildeten Schöpfung gesprochen. Man müßte also erwarten, daß Locustor sagt: „außer dieser von Leukippos und andern Rednern erwähnten Schöpfung gibt es noch eine zweite, die nur durch den Glauben — auf Grund göttlicher Offenbarung — oder durch die Vernunft erkannt werden kann.“ Dann erst ist die Frage des Pythagoras logisch einwandfrei. Die Antwort ‘quod nescitur, est coeli’ ist absichtlich ungenügend, da Locustor erst noch seine Betrachtungen über die Vernunft und ihre Diener anbringen und die Versammlung in Spannung versetzen will. Die Versammlung wird auch wirklich ungeduldig und tadelt ihn; Locustor pariert den Tadel durch seine Frage, ob man es denn so eilig habe.
Das ‘non’ von B muß getilgt werden; G hat ‘vero’ EN ‘autem’.
Der Text von B ‘respondet non’ ist nicht zu halten.
Nach muslimischer Anschauung ist die Eile vom Teufel.
Das unverständliche ‘nota’ von BEN ist wie ‘nostra’ G aus einer gekürzten Schreibung von ‘natura’ zu erklären.
Die Hss. gehen stark auseinander; ‘ad visum’ M ist die allein mögliche Lesart, ‘ad vitam in mundum perveniunt’ N das letzte Glied der Mißverständnisse.
Ich folge hier der Lesart von E. Faßt man ‘tenebrosae fiunt’ so auf, daß die Geschöpfe selbst dunkel werden, so gilt der Text von BGM: ‘creaturas lucere fece-runt.’ Die natürlichere Auffassung ist, daß die Geschöpfe sich im Dunkel befinden und der Mond oder die Sterne oder das Feuer ihnen Licht bringen. Dies ist in E durch ‘creaturis lucem fecerunt’ ausgedrückt, in N durch ‘lucem praestantes’.
Wörtlich: ‘seine Entscheidungen über sie.’ Vgl. oben S. 33.
Man vermißt die Wassertiere. Das im Text noch folgende, hier nicht übersetzte Stück ist ein konfuser Zusatz, der den Aufbau des Dialogs zerstört.
An der durch… angedeuteten Stelle ist ein Stück des lat. Textes unterdrückt, da es den Aufbau stört und ein fremdes Moment in die Theorie bringt: „Weil die Flugtiere und alle Geist enthaltenden unter den Gewächsen aus Wasser (erg.: Luft und Feuer) geschaffen sind, alle Landtiere aber aus Erde, Luft und Feuer.“ Die Theorie verlangt, daß die lebenden Wesen, abgesehen vom Menschen, aus drei Stoffen gebildet sind. Allen gemeinsam ist die Luft: dazu kommen bei den Flugtieren Feuer und Wasser als die leichtesten Elemente, bei den Landtieren Feuer und Erde; die nicht erwähnten Wassertiere müßten aus Feuer, Wasser und Erde zusammengesetzt sein, da sie nicht in der Luft leben, also auch ihrer nicht bedürfen. Die Behauptung, daß es Pflanzen gibt, die Geist bzw. Feuer enthalten, nimmt den Inhalt des folgenden Redeabschnitts vorweg.
Vgl. S. 33.
Oder: ‘ein Feuer ist.’
‘Opiniones habentes’ ist Übersetzung von arab. asḥāb alra’j.
“Das ‘vestri’ von BGM neben ‘oportet te’ erklärt sich aus dem Arabischen, das diesen Wechsel zuläßt.
Zu den ‘Neidern’ vgl. die Ausführungen in Teil IV.
Vgl. eine ähnliche Wendung in der Summa Perf. Magisterii, Manget, Bibl. Chem. I, S. 524, Kap. IX unten: trademus igitur ipsum sermone tali, quem latere prudentes non accidet, hic autem mediocribus profundissimus erit, fatuis autem utrosque terminos miserabiliter concludet in hac… traditione.
Über das vorangehende ‘quod’ vgl. oben S. 177, Anm. 2.
Vgl. oben S. 32. Man erwartet noch den Zusatz ‘und sie waren’.
Die Hss. haben ‘coagulavit’; es muß natürlich ‘copulavit’ heißen, wie an der nachher folgenden Stelle. Das folgende ‘et’ entspricht wohl arabischem, ich habe daher ‘so daß’ übersetzt.
Vgl. die von Hammer-Jensen, Die älteste Alchymie, S. 18 aus der Schöpfungsgeschichte des Lactantius beigebrachten Stellen, insbes. ‘ignis quidem permisceri cum aqua non potest, quia sunt utraque inimica’.
Die Varianten zu ‘quousque… dilecta sunt’ B verraten die Schwierigkeit der Stelle. Mit ‘bis sie gegenseitig geliebt worden sind’ ist kein Sinn zu verbinden; offenbar ist arab. ḥattä falsch übersetzt, das nicht nur ‘bis’, sondern auch ‘damit’ bedeutet.
Zu ‘Thron’ vgl. oben S. 32.
Hier wird endlich auf die große Mannigfaltigkeit der Meertiere hingewiesen, die oben (vgl. S. 182, Anm. 2) vergessen sind. Der Schluß des Satzes verlangt zu ‘sicut et creationes’ die Ergänzung ‘in terra’.
Die Hss. haben ‘naturarum’.
In den Hss. zahlreiche schlechte Lesarten. Das ‘tantum’ entspricht arabischem innamā, das zwar ‘nur’ bedeutet, aber häufig auch nicht übersetzbar ist.
Der Schluß des Satzes wird von G als Entlehnung aus Morienus betrachtet und daher gestrichen. Vgl. Manget, Bibl. Chem. I, S. 516:… ‘quod nunquam fuit animatum aliquid, aut nativitate creatum, neque crescens, nisi post putredinem et eius mutationem’.
Text ‘aspectum apud visum largientia’; besser ‘largiuntur’, wie nachher ‘nec quicquam largiuntur’. Die Wahl des Verbums weist auf arab. ῾araḍạ hin.
Zu ‘artificium’ vgl. die Bezeichnung des Pythagoras als ‘artifex’. Im arabischen Text stand hier ṣināa oder ṣan῾a; der ‘artifex’ ist alṣāni῾. Dem ‘quod cupiunt’ entsprach wohl arab. mā jurīdūna.
Dem Text ‘diceres’ entspräche arab. lau qulta; es hieß aber sicher in qulta, ‘wenn du sprechen wirst’ oder ‘sprichst’.
Die Stelle ist in allen Hss. schlecht überliefert; es muß jedenfalls ‘consummantia verba’ heißen.
In der Turba wird für ‘Silber’ durchweg das Wort ‘nummus’ oder ‘nummi’ gesetzt; vgl. oben S. 36.
Der arabische Text dieser Rede ist in Teil IV, Abschnitt IV des zweiten Kapitels mitgeteilt.
In der Turba der häufigste Deckname für das Quecksilber, vgl. S. 42.
Besser vielleicht ‘zerbröckeln’, durch Amalgambildung.
B ‘et simulate’ entspricht arab. wa-mawwihūhā, das ‘verfälschen, vortäuschen’ bedeutet, aber auch ‘vergolden’ oder ‘versilbern’ heißen kann; man wird hier am besten ‘verwandelt’ oder ‘veredelt’ übersetzen.
‘Brodium’ bedeutet nach Ducange ‘ius carnium’, also Fleischbrühe; der Übersetzung liegt das arab. maraq zugrunde.
Der arabische Text hat ‘und bringet es in seinen Ofen und seine Ethelia zurück’; offenbar ist waraddūhu mit ‘vertite’ wiedergegeben. Der lateinische Text ist unverständlich.
Im arabischen Text steht warqan mutaġajjaran, d. h. umgewandeltes Silber; ‘nummi variati’ ist unklar übersetzt, es handelt sich nicht um ‘veränderte Silbermünzen’.
Rote ‘Ethelia’ wird nur an dieser Stelle erwähnt. Der Ausdruck ist nicht wörtlich zu verstehen, sondern bedeutet offenbar eine Ethelia, die die Rotfärbung des Silbers bewirkt.
Vgl. oben S. 40; Überlieferung unsicher.
Der Geschmack wird bei Krates, S. V, Z. 5 v. u., als Unterscheidungsmerkmal genannt: „sie benennen sie nach ihrem Geschmack und ihren Naturen und ihrem Nutzen.“
Vgl. oben S. 46.
Kuhul entspricht dem ‘italischen Stimmi’ der Parallelstelle; es ist ein uraltes babylonisches Wort (guḫlu) und bezeichnet den gepulvert als Augenschminke benützten Spießglanz. Aus dem griech. στίμι ist arab. iṯmid entstanden, das den Bleiglanz bezeichnet.
Der Satz wird im Consilium Conjugii, Th. Chem. V, 442 und 491 erwähnt. Auch Lullus scheint auf ihn anzuspielen, wenn er ausruft ‘mare tingerem, si Mercurius esset’. (G. Bugge, Das Buch der großen Chemiker, Bd. I, S. 57.) Berthelot übersetzt Chim. Moy. I, 263: „je dis qu’il rougit aussi le mâle lui même et la chrysocolle d’or“, liest also ‘marem’ statt ‘mare’; — vielleicht mit Recht, da die Stelle auf eine sehr freie Bearbeitung des Demokritos, Coll. 43, 25ff. zurückzugehen scheint, wie die folgende Gegenüberstellung zeigt:
Die Überlieferung der Stelle ist unsicher.
Die Stelle ist in allen Hss. verdorben und von mir nach dem folgenden Satz zurechtgerückt.
Arab. āṯār alqudamā’, die ‘Ü berlieferungen’ der Alten.
Das lat. ‘non est ab initio’ erklärt sich aus laisa min.
Coll. 280, 10: αἰϑάλαι αἰϑαλῶν.
Vgl. oben S. 29, Nr. 20.
Dieser Satz fehlt im Paralleltext.
Die Überlieferung der Hss. ist unhaltbar, die Korrektur ‘a ditione tenebrarum’ trifft wohl den ursprünglichen Wortlaut.
Text ‘in sapore’; der seltsame Ausdruck beruht wohl auf einer Verwechslung von ḏātan ‘dem Wesen nach’ mit ḏauqan oder ḏawāqan ‘dem Geschmack nach’.
Der Vergleich wird Sermo XXXII und LX näher ausgeführt.
Das ‘humectante’ von В muß eine alte Verschreibung für ‘munda’ sein; vgl. Text S. 124, Z. 5: aqua munda permanente.
Bis hierher macht die Beschreibung den Eindruck, als handle es sich wirklich um eine Vorschrift für die Herstellung von echtem Purpur aus dem Saft der Purpurschnecke. Der folgende Abschnitt zeigt aber ganz klar, daß die Umwandlung eines unedlen Metalls in Gold mit Hilfe des durch Decknamen bezeichneten Quecksilbers gemeint ist.
Zu ‘ipsum’ und ‘istud’ ist ‘corpus’ zu ergänzen.
Vgl. S. 192, Anm. 1.
Auch wir sprechen von ‘hochrot’, aber nicht von chochgrün’ u. dergl.
Deckname für das Silber. Die Lesart ‘lanam’ in M ist sicher falsch.
Vgl. oben S. 25.
Die Könige würden ihr Wissen streng geheim halten. Wäre die ‘Kunst’ allgemein bekannt, so würde die Welt zugrunde gehen. Vgl. Grābir, Kitāb almalik, bei Berthelot, Chim. Moy., Band III, Trad., p. 121.
Wörtlich: fein Sohn Adams.’ Ich kann die Stelle nicht nachweisen.
‘Munda aqua’ und ‘meram acetum’ sind Decknamen für das Quecksilber oder das mit Hilfe des Quecksilbers gewonnene Elixir.
Wenn man den Namen Flritis und seine Varianten als Entstellungen von Sokrates betrachtet, so muß hier eine Zwischenrede der Versammlung ausgefallen sein, die ich sinngemäß ergänzt habe.
Vgl. oben S. 173, Anm. 4.
Nach G: ‘keine wahre Färbung’.
Ich kann den Ausspruch nicht nachweisen. Die Lesart ‘punicum’ von В ist sicher falsch.
Wörtlich verstanden, wäre dieses ‘Blei’ metallisches Antimon.
‘Meerwasser’ und ‘Regenwasser’ sind Decknamen; dies wird Sermo XXXVI ausdrücklich hervorgehoben.
Der Ausdruck scheint bei den griechischen Alchemisten nicht vorzukommen.
‘Weißes Blei’, arab. raṣāṣ abjaḍ, ist ein Name für das Zinn.
Auch in späteren Reden wird die chemische Verbindung zweier Körper und insbesondere die Darstellung des Goldes als Zeugung bezeichnet.
Gleichbedeutend mit den Worten des Parmenides (Sermo XI) ‘et aurum nummos nummosque aurum fieri facite’.
Der Text der Hss. ist hier und weiterhin stark gestört. Eine dem Turbatext nahestehende Schilderung der Jahreszeiten findet sich im Buch des Krates (Berthelot, Chimie au Moyen Äge, Bd. III, Trad. p. 72); der blühende und früchtetragende Baum wird bei Pelagios, Coll. 261, 4ff. erwähnt.
Die Hss. haben alle ‘mundi principium’; es liegt aber offenbar arab. mabda’ al’ilm ‘Anfang des Wissens’ zugrunde, das in der Vorlage des Übersetzers in al’ālam ‘der Welt’ verschrieben war.
Vgl. oben S. 36.
Deckname für Quecksilber; in griechischen Texten nicht nachweisbar.
Nach der arabischen Decknamenliste (S. 194, Anm. 7) kann das Quecksilber als ‘Galle’ aller Tiere bezeichnet werden.
Man erwartet noch einen Pflanzennamen.
Vgl. die Ausführungen zum arab. Paralleltext, S. 42 ff.
Den Ausdruck ‘Schüler’ gebraucht schon Ginon in Sermo XVII.
Vgl. oben S. 194, Anm. 2.
Nach Coll. 307, 11 wird die Chrysokolla unter den grünen Steinen gefunden; diese Angabe hat aber nichts mit dem Decknamen ‘lapis viridis’ zu tun.
Vgl. oben S. 29, Nr. 26.
Zu den Decknamen des Quecksilbers gehört nach der arabischen Liste ‘Wasser des Mondes’ und ‘Wasser des Saturn5.
Vielleicht ist hier an Zahlenmystik nach Art der Neupythagoreer gedacht. Vgl. Coll. 407 ff. Die Zahlenwerte der Stoffnamen spielen in der Wissenschaftslehre der Grābir eine besondere Rolle.
Bei den Griechen nicht nachweisbar. Vgl. auch S. 202.
Mit diesem Satz steht im Widerspruch, daß Pandolfus, der doch auch zu den ‘Brüdern’ des Вellus gehört, nach dem überlieferten Text sofort eine lange Rede hält. Es ist weiter auffallend, daß der Sprecher von der Versammlung als Noficus angeredet wird, woraus M ‘notifice’ und N ‘Nosite’ bzw. ‘Noseus’ gemacht hat, und daß ihn auch Theophilus in Sermo XXII Noficus nennt. Die Lesart ‘notificus Pandolfus’ von M in Sermo XXII ist sicherlich sekundär; es fragt sich also, ob Noficus aus Pandolfus entstanden ist oder einen anderen Redner bezeichnet. Ich füge hinzu, daß die Fassungen BC wieder einen andern Namen, Ardarius, an Stelle von Noficus haben, und daß sie in Sermo XXXI, wo die Fassung A Pythagoras bietet, Nephitus lesen. Daß Nephitus mit Noficus identisch ist, unterliegt keinem Zweifel: so ist nur zu entscheiden, ob der Name Noficus aus Pandolfus oder aus Pythagoras entstanden ist. Wir wissen bereits, daß bei den Arabern eine mit N beginnende Entstellung des Namens Pythagoras vorkommt (S. 24).
Der ‘Zitronengelbe’ ist der Schwefel, die ‘Gattin’ das Quecksilber. Vgl. die Visio Arislei in Teil IV, S. 326ff.
Mit ‘balneum’ ist der Destillationsapparat gemeint.
Man kann dies so verstehen, daß ein Destillationsprodukt wieder in den Kolben zurückgebracht werden soll. Aber man muß sich davor hüten, alle diese Bilder in moderne Begriffe umsetzen zu wollen.
In der arabischen Decknamenliste wird almalik, der König, als erster Name des Schwefels genannt. Bei den Griechen unbekannt.
Vgl. S. 201, Anm. 1.
Zu ‘corsufle’ vgl. oben S. 28, Nr. 9 und S. 187, Anm. 5.
Die Hs. N liest ‘praeceptorem’.
Das lat. ‘moveatur’ ist wohl Fehlübersetzung für Jahruǵa ‘an ‘egre-diatur’, d. h. die Farbe ändert.
Vgl. oben S. 34.
Vgl. oben S. 36 und Sermo L.
Text: ‘carens regimine et ingenio, quibus medendum est’; wörtlich also ‘geheilt werden kann’. Der allgemeinere Ausdruck ‘vervollkommnet werden kann’ scheint mir an dieser Stelle zutreffender zu sein.
Der Ausdruck kehrt auch Sermo XXXIV wieder. Die Lesart ‘combustio’ M sucht die Schwierigkeit zu beseitigen.
Die Einschaltung von ‘non’ ist wegen des folgenden Satzes notwendig.
Dies ist in der Turba die einzige Anspielung auf die Macht, die den Philosophen durch die Ausübung der Metallverwandlung zuteil wird.
Zum Namen vgl. oben S. 26, Nr. 21.
Unter dem Meister ist Hermes zu verstehen.
Synonym für ‘Staub’; nach arab. turāb.
Die Hss. haben den Vokativ des Eigennamens für ein Verbum gehalten.
Vgl. Sermo XLII.
Dieses Lob wird nachher von der Versammlung stark eingeschränkt.
Vgl. S. 28, Nr. 4 und S. 37.
Vgl. S. 211, Anm. 2.
Vgl. S. 194, Anm. 2.
Die Erwähnung der ‘Schüler’ ist ein innerer Beweisgrund für die Richtigkeit der Gleichung Vitimerus = Pythagoras.
Ich setze für ‘sublimare’ den deutschen Ausdruck ‘aufsteigen lassen’ oder ‘hochtreiben’, entsprechend arab. taṣ́ι̅d.
Wörtlich: ‘bleibend’ oder ‘immerwährend’.
Die Übersetzung ist unsicher; N hat ‘dementis’. Auch die Übersetzung von ‘ingeniis’ ist zweifelhaft.
Unverständlich; geht wohl auf arab. zain zurück.
Vgl. S. 207, Anm. 1.
Die Stelle ist unter den griechisch erhaltenen Agathodaimon—Zitaten nicht nachzuweisen.
Vgl. oben S. 36 und S. 38.
Vgl. S. 189, Anm. 3.
Die Hss. haben ‘aquae namque calore’, was offenbare Verschreibung ist.
Ich kann die Stellen nicht nachweisen.
Vgl. die Erläuterungen zu ‘Satis’ usw., S. 29, Nr. 24.
Vgl. die Erläuterungen S. 29, Nr. 24.
Vgl. S. 195, Anm. 4.
Es ist nicht klar, wo das Zitat aufhört. Ich glaubte, dem Redner wenigstens noch den Schlußsatz zubilligen zu müssen.
Das ‘dic ergo’ gibt ohne ‘amplius’ keinen Sinn.
Man vermißt im Text ‘legendo’. Vgl. weiter unten ‘lecto semel libro’. Dreimaliges Lesen schreibt auch Ǵābir vor.
Die Hss. haben ‘thesaurum Dei maximum’; es ist aber klar, daß ‘maximum’ aus ta’ālā entstanden ist, das zu Dei gehört.
Hier ist ‘meditans’ statt ‘medens’ B zu lesen; die Lesarten ‘incedens’ M und ‘maerens’ N, die aus ‘medens’ hervorgegangen sind, kommen nicht in Frage.
Vgl. oben S. 187, Anm. 13.
Vielleicht ist ‘semel’ zu lesen, doch widerspricht das schon dem nächsten Satz; M hat ‘simile’.
Text ‘regni vestimento’; gemeint ist der königliche Purpur.
Text und Übersetzung unsicher.
Text ‘tractatus’, also eigentlich ‘Abhandlung’.
Sicherlich ist auch ‘ägyptischer’ Essig nichts anderes als ein Deckname für das Quecksilber.
Es ist ohne das Griechische unmöglich, festzustellen, wie die vier Ablative ‘aceto recto masculo terrae mixto’ zusammengehören.
Vielleicht ist das ‘et’ nach ‘coniuges’ zu streichen.
S. oben Sermo XXV und S. 212, Anm. 1.
Andre Lesart ‘per artem’.
Vgl. Sermo XLII.
Dieses Lob wird nachher von der Versammlung stark eingeschränkt.
Vgl. S. 28, Nr. 4 und S. 37.
Vgl. S. 211, Anm. 2.
Vgl. S. 194, Anm. 2.
Die Erwähnung der ‘Schüler’ ist ein innerer Beweisgrund für die Richtigkeit der Gleichung Vitimerus = Pythagoras.
Ich setze für ‘sublimare’ den deutschen Ausdruck ‘aufsteigen lassen’ oder ‘hochtreiben’, entsprechend arab. taṣ́ι̅d.
Wörtlich: ‘bleibend’ oder ‘immerwährend’.
Die Übersetzung ist unsicher; N hat ‘dementis’. Auch die Übersetzung von ‘ingeniis’ ist zweifelhaft.
Unverständlich; geht wohl auf arab. zain zurück.
Vgl. S. 207, Anm. 1.
Die Stelle ist unter den griechisch erhaltenen Agathodaimon—Zitaten nicht nachzuweisen.
Vgl. oben S. 36 und S. 38.
Vgl. S. 189, Anm. 3.
Die Hss. haben ‘aquae namque calore’, was offenbare Verschreibung ist.
Ich kann die Stellen nicht nachweisen.
Vgl. die Anmerkung zu Obsemetich, S. 235.
Ich habe ‘igne’ zu ‘leni’ ergänzt, da der Ausdruck ‘leni sulfuri’ keinen Sinn gibt.
Der Text ‘in ovorum nutritione’ ist ungeschickte Übersetzung des arab. ḥiḍānat albaiḍ, Ausbrüten der Eier. Damit kann ebenso die natürliche Brutwärme gemeint sein, wie die Wärme der Brutöfen.
Ich übersetze ‘quo’; die Texte haben ‘cui’.
Dieser Satz ist für die Deutung der Decknamen grundlegend.
Text ‘si perficias’; vielleicht Verwechslung von in ‘ wenn’ mit an ‘daß’.
Vgl. S. 231, Anm. 1.
Die häufig vorkommende Vertauschung von 10 (BM) mit 4 (N) beruht auf der Ähnlichkeit der handschriftlichen Ziffer 4 mit X.
Der Ausdruck ‘urinae fermentatae’ des Textes ist weder bei den griechischen noch bei den arabischen Alchemisten nachzuweisen und sicher ein Mißverständnis. Ich habe nach Cod. 65 der Rylands Library übersetzt; vgl. S. 92.
Hier scheint der Schluß des Satzes zu fehlen; eine Verbindung ‘Cum vero … nuncupaverunt, tunc autem … nuncupaverunt’ ist nicht wahrscheinlich.
Glosse zu chorsufle.
Vgl. Krates, Text p., Z. 1 v. u.: ‘O diese Namen, die den wahren Namen gleichen, wieviel Falsches und Wertloses ist dabei!’
Wirklicher Schwefel schwärzt das Kupfer. Hier ist kein Zweifel möglich, daß ‘Schwefel’ Deckname für das Quecksilber ist. Das gilt aber auch für zahllose andere Fälle, insbesondere für das ‘Wasser des Schwefels’.
Vgl. S. 29, Nr. 22 und S. 41, Anm. 5.
Ein nur hier auftretender Deckname; vgl. oben S. 29, Nr. 21. Nach dem syrischen Demokritos (vgl. Ruska-Wiedemann, Alch. Decknamen, S. 31) wird das Quecksilber als ‘Gummi aller Bäume’ bezeichnet, es kann also jeder Name eines Gummiharzes als Deckname benützt werden.
M hat hier und an ähnlichen Stellen ‘electorum’.
Die Lesart ‘aurum nummosum’ der Hss. kann nicht richtig sein; man muß offenbar ‘aurum et nummos’ lesen.
Vgl. S. 206, Anm. 1.
Fehlt im lateinischen Text, ist aber jedenfalls zu ergänzen.
Das hierauf folgende ‘Respondit Turba’ der Hss. ist zu tilgen. Wenn man nicht annehmen will, daß der Name eines Redners ausgefallen ist, so gehört der Absatz noch zur Rede des Anaximenes.
Der Ausdruck ‘instrumentum’ wird in Sermo LXI als Deckname für das ‘Kupferblei’ eingeführt.
So fast wörtlich im Kitāb al’ilm almuktasab usw., ed. Holmyard, Text S. 37, Transl. S. 43 als Ausspruch des Hermes:. In der arabischen Turba stand alkaṯīra ‘plurimus’ statt alkabīra ‘magnus’ und buhār albaḥr, ‘maris vaporem’ statt ‘maris nubem’.
Es ist nicht sicher auszumachen, welche arabische Bezeichnung dem lat. ‘testa’ entspricht.
S. oben Sermo XXV und S. 212, Anm. 1.
Andre Lesart ‘per artem’.
Hier müssen vier Arten des Quecksilbers gemeint sein. Diese und die folgenden Reden gehören zu den unverständlichsten und verwirrtesten Ausführungen im Bereich der Turba.
Text: ‘argentum vivum cambar’. Zu cambar vgl. oben S. 28, Nr. 7.
Dieser seltsame Vergleich ist sonst unbekannt.
M liest ‘et unientem’ statt ‘veterem’. Beide Lesungen sind zweifelhaft.
Zum Begriff der ‘Quälung’ vgl. Sermo XVIII, S. 201, Anm. 5, den Schluß von Sermo LXIX und Arab. Alch. II, S. 78.
Die Lesung von M, der ich folge, scheint mir einen besseren Sinn zu geben.
Vermutlich Verwechslung von ka’anna ‘wie’ mit li’anna ‘weil’ ; das ‘eo quod’ der Hss. gibt keinen Sinn.
Der weiße Baum ist wieder das Quecksilber, der mit ihm zusammengebrachte ‘hochbetagte Mensch’ der Schwefel. Die Visio Arislei knüpft an diese Allegorie an.
Die Vollendung der Rede des Bonitis besteht darin, daß Theophilus mit noch abstruseren Allegorien aufwartet.
Die Allegorien haben ihr erstes Vorbild in Zosimos. Sie in allen Einzelheiten zu deuten, ist nach unseren heutigen Kenntnissen nicht möglich.
Die Theorie ist ähnlich bei Krates, Text S. auseinandergesetzt.
Die Hss. haben ‘lacte et igne’ ; ich halte ‘et igne’ für den Zusatz eines Alchemisten, der das Ende der Beschreibung nicht abwarten konnte und das Teuer’ als den wichtigsten Faktor aller chemischen Erzeugungen hier schon glaubte erwähnen zu müssen. Man vgl. hierzu besonders Sermo LXV.
Die Texte geben exuruit B, esuriet N, exurit M. Ich habe ‘crescit übersetzt.
Die Hss. haben ‘lenes fiunt; vielleicht ist ‘plenae’ oder ‘leves’ zu lesen.
Das ist das ‘Gummi der Akazie’.
Ich habe den Ausdruck ‘elagus’wo er im lat. Text auftritt, beibehalten, obgleich aus Sermo LXII klar hervorgeht, daß es sich um ein Synonym für ‘mare’ handelt; aus Sermo LXIII ergibt sich, daß damit der Inhalt des Destilliergefäßes bezeichnet wird.
Vgl. zu Schöllkraut und Kermes S. 28, Nr. 14 und 8.
D. h. unecht gefärbten.
Vgl. oben S. 47.
Das Wort ‘pannus’ kommt auch in den Septem tractatus Hermetis vor: ‘hoc peracto ponite in petia panni et in igne furni’; vgl. Archiv f. Gesch. d. Math., d. Natw. u. d. Technik, Band XI, 1929, S. 36. Daß ‘in petia pann;’, d. i. in einem Stück Tuch, hier wörtlich zu verstehen ist, scheint mir nicht wahrscheinlich.
In dem Satz ‘cum Eximedrus in hac arte . . . tractaret et. . . poneret scheint eine schlechte Übersetzung von lammā takallama fī hāḏihi ‘lṢinā’a vorzuliegen.
Vielleicht im Sinne von ‘wertlos’.
Zu ‘non cocta’ fügen die Hss. ‘vel recta’, was offenbar nur eine Unsicherheit der Lesung anzeigt. Ob ‘amoena’ und ‘sincera’ aus dem Arabischen richtig über-
Das lat. ‘livor’ hat auch die Bedeutung von Neid, Mißgunst.
Der nähere Zusammenhang mit dem Thema der Turba ist nicht zu erkennen; vielleicht ist gemeint, daß der Saturn nahe am Horizont nur schwach leuchtet?
Der Merkur ist als der der Sonne am nächsten stehende Planet meist vom Sonnenlicht überstrahlt und unsichtbar. Die Beziehungen zum Quecksilber sind bekannt.
Die Venus ist vor Sonnenaufgang als Morgenstern sichtbar.
Vgl. oben S. 28 Nr. 3 und die Textvarianten. Der Glossator von N schwankt zwischen Muscheln, das sind die Vermes duas habentes cortices’, und Schnecken, die ‘in herbis generantur’.
Damit sind wahrscheinlich auch Muscheln gemeint.
Nach dem Lexikon Coll. 6, 17 angeblich Töpfererde.
Zu ‘martek’ vgl. S. 29, Nr. 20.
Der Begriff des Quälens tritt in den griechischen Quellen nur in Allegorien auf, so wenn Zosimos den Priester Ion von der unerträglichen Gewalt reden läßt, die er zu erdulden hat (Coll. 108, 12: ßίαυ ἀφόϱητον). Als Ausdruck für chemische Operationen wird die ‘Quälung’ erst in der arabischen Literatur heimisch; vgl. z. B. die Auseinandersetzungen im Testament des Ga’far al?ādiq, Arab. Alch. II, S. 77: „Es ist nunmehr notwendig, diesen toten Körper durch die Feuer und alle Arten von Qual hindurchzuquälen, bis er von seinen Verunreinigungen gereinigt ist. . . Nunmehr erwirbt er sich das ewige Leben, dem keine Qual und kein Tod folgt.”
Vgl. S. 221 und 231.
Der Ausdruck ist aus dem Fihrist zu belegen, wo das Verzeichnis der Alche-misten S. 354 mit den Worten schließt: ,,Das sind diejenigen, die durch die Herstellung des ‘Hauptes’ und des vollkommenen Iksīrs (bi’ amal alra’s waliksīr altāmm) berühmt sind.” Im Testament des Ga’far, Arab. Alch. II, S. 102 heißt es vom wahren Elixir: ,,es ist der König der ganzen Welt und ihr Haupt.”
Für die Schlußrede des Philosophen verweise ich auf die Fußnoten zum arabischen Text, S. 37–41.
Textfehler für ‘Farben’ ; vgl. S. 38, Anm. 4.
So ist statt ‘redundans’ zu lesen; vgl. S. 38, Anm. 8.
Die ‘virga metalli’ entspricht arabischem sabīka, d. h. Gußstück. Das Wort ‘virga’ darf natürlich nicht mit ‘Zweig’ u. dgl. übersetzt werden. Es bezeichnet zunächst jede Art Stab aus Holz, kann aber auch für Metallstäbe gebraucht werden (virga ferrea, aurea); so in der bekannten Hymne auf den Apostel Johannes: Qui de virgis fecit aurum Gemmas de lapidibus.
Das Folgende ist die einzige Stelle der Turba, in der etwas ausführlicher von technischen Dingen gehandelt wird. Leider lassen die Ausführungen an Klarheit alles zu wünschen übrig.
Vielleicht soll die Mündung ‘innen und außen’ mit Lehm verschlossen werden.
Arab. ‘uqūd; kleine Quecksilbertropfen.
Der hier folgende Satz ‘luna perficitur nocte praeventionis’ unterbricht den Zusammenhang und ist zu tilgen. Die ‘Nacht der Praevention’ ist die lailat alqadr der Koransure 97 ; die Glosse stand in der arabischen Vorlage.
Der weiße Baum ist wieder das Quecksilber, der mit ihm zusammengebrachte ‘hochbetagte Mensch’ der Schwefel. Die Visio Arislei knüpft an diese Allegorie an.
Die Vollendung der Rede des Bonitis besteht darin, daß Theophilus mit noch abstruseren Allegorien aufwartet.
Die Allegorien haben ihr erstes Vorbild in Zosimos. Sie in allen Einzelheiten zu deuten, ist nach unseren heutigen Kenntnissen nicht möglich.
Die Theorie ist ähnlich bei Krates, Text S. auseinandergesetzt.
Die Hss. haben ‘lacte et igne’ ; ich halte ‘et igne’ für den Zusatz eines Al-chemisten, der das Ende der Beschreibung nicht abwarten konnte und das Teuer’ als den wichtigsten Faktor aller chemischen Erzeugungen hier schon glaubte erwähnen zu müssen. Man vgl. hierzu besonders Sermo LXV.
Die Texte geben exuruit B, esuriet N, exurit M. Ich habe ‘crescit’ übersetzt.
Die Hss. haben ‘lenes fiunt’; vielleicht ist ‘plenae’ oder ‘leves’ zu lesen.
Das ist das ‘Gummi der Akazie’.
Ich habe den Ausdruck ‘pelagus’, wo er im lat. Text auftritt, beibehalten, obgleich aus Sermo LXII klar hervorgeht, daβ es sich um ein Synonym für ‘mare’ handelt; aus Sermo LXIII ergibt sich, daβ damit der Inhalt des Destilliergefäβes bezeichnet wird.
Vgl. zu Schöllkraut und Kermes S. 28, Nr. 14 und 8.
D. h. unecht gefärbten.
Vgl. oben S. 47.
Das Wort ‘pannus’ kommt auch in den Septem tractatus Hermetis vor: ‘hoc peracto ponite in petia panni et in igne furni’; vgl. Archiv f. Gesch. d. Math., d. Natw. u. d. Technik, Band XI, 1929, S. 36. Daß ‘in petia panni’, d. i. in einem Stück Tuch, hier wörtlich zu verstehen ist, scheint mir nicht wahrscheinlich.
In dem Satz ‘cum Eximedrus in hac arte… tractaret et… poneret’ scheint eine schlechte Übersetzung von lammā takallama fī hāḏihi ‘lṣinā’a vorzuliegen.
Vielleicht im Sinne von ‘wertlos’.
Das lat. ‘livor’ hat auch die Bedeutung von Neid, Mißgunst.
Der nähere Zusammenhang mit dem Thema der Turba ist nicht zu erkennen; vielleicht ist gemeint, daß der Saturn nahe am Horizont nur schwach leuchtet?
Der Merkur ist als der der Sonne am nächsten stehende Planet meist vom Sonnenlicht überstrahlt und unsichtbar. Die Beziehungen zum Quecksilber sind bekannt.
Die Venus ist vor Sonnenaufgang als Morgenstern sichtbar.
Vgl. oben S. 28 Nr. 3 und die Textvarianten. Der Glossator von N schwankt zwischen Muscheln, das sind die Vermes duas habentes cortices’, und Schnecken, die ‘in herbis generantur’.
Damit sind wahrscheinlich auch Muscheln gemeint.
Nach dem Lexikon Coll. 6, 17 angeblich Töpfererde.
Zu ‘martek’ vgl. S. 29, Nr. 20.
Der Begriff des Quälens tritt in den griechischen Quellen nur in Allegorien auf, so wenn Zosimos den Priester Ion von der unerträglichen Gewalt reden läßt, die er zu erdulden hat (Coll. 108, 12: βίαν ἀ φ όϱ ητoν). Als Ausdruck für chemische Operationen wird die ‘Quälung’ erst in der arabischen Literatur heimisch; vgl. z. B. die Auseinandersetzungen im Testament des Ǵa’far alṢādiq, Arab. Alch. II, S. 77: „Es ist nunmehr notwendig, diesen toten Körper durch die Feuer und alle Arten von Qual hindurchzuquälen, bis er von seinen Verunreinigungen gereinigt ist… Nunmehr erwirbt er sich das ewige Leben, dem keine Qual und kein Tod folgt.“
Vgl. S. 221 und 231.
Der Ausdruck ist aus dem Fihrist zu belegen, wo das Verzeichnis der Alchemisten S. 354 mit den Worten schließt: „Das sind diejenigen, die durch die Herstellung des ‘Hauptes’ und des vollkommenen Iksīrsl (bi’amal alra’s waliksīr altāmm) berühmt sind.“ Im Testament des Ǵa’far, Arab. Alch. II, S. 102 heißt es vom wahren Elixir: „es ist der König der ganzen Welt und ihr Haupt.“
Für die Schlußrede des Philosophen verweise ich auf die Fußnoten zum arabischen Text, S. 37–41.
Textfehler für ‘Farben’; vgl. S. 38, Anm. 4.
So ist statt ‘redundans’ zu lesen; vgl. S. 38, Anm. 8.
Die ‘virga metalli’ entspricht arabischem sablka, d. h. Gußstück. Das Wort ‘virga’ darf natürlich nicht mit ‘Zweig’ u. dgl. übersetzt werden. Es bezeichnet zunächst jede Art Stab aus Holz, kann aber auch für Metallstäbe gebraucht werden (virga ferrea, aurea); so in der bekannten Hymne auf den Apostel Johannes: Qui de virgis fecit aurum Gemmas de lapidibus.
So in den Hss., aber nach einer sicher falschen Lesung der arab. Vorlage; vgl. die Übersetzung S. 39 nebst Anm. 5.
Nach dem Arabischen ist ‘purum’, nicht ‘parum’ zu lesen.
Dies ist der Sinn von ‘certitudinem’.
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Ruska, J. (1931). Die Versammlung der Philosophen. In: Turba Philosophorum. Quellen und Studien Ƶur Geschichte der Naturwissenschaften und der Mediƶin, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24900-0_8
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