Zusammenfassung
Ein Iahr ist nicht alle Iahre, so sagt ein Sprüchwort, die Wahrheit desselben erfuhr Uli. Es war ein spat Frühjahr, war wetterwendisch Wetter, man mußte die Zeit zur nothwendigen Arbeit stehlen, mußte in Wind und Wetter, in Schneegestöber manchmal aushalten, fast wie die Franzosen in Rußland. Nun die waren disciplinirt, darum schlugen sich noch so Viele durch und kamen mit dem Leben davon. Wäre es lauter undisciplinirtes Volk gewesen, kein Mann ware aus Rußland gekommen. Nun aber hatte der arme Uli weder alte noch junge Garde, sondern undisciplinirtes Volk in der Mehrzahl. Das war ein schrecklich Fuhrwerken mit demselben. Wer hat wohl schon an einer Ziege gerissen, damit sie rascher marschire? Der hat es erfahren, wie die Ziege, statt rascher zu marschiren, mit all vier Beinen verstellt und gar nicht wehr vom Platz will. So geht es auch mit Dienstboten welche undisciplinirt sind, sie halten zurück, sie machen immer langsamer, am Ende gar nichts wehr. Ieder stellt so gleichsam einen Knittel vor, der sich dem Meister zwischen die Beine wirst, wenn er rascher zufahren will.
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Gotthelf, J. (1849). Vom Gemüth und vom Gesinde. In: Uli, der Pächter. Birkhäuser Klassiker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24821-8_9
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