Zusammenfassung
Röntgenspektralaufnahmen zeigen im allgemeinen einen kontinuierlichen Untergrund, überlagert von den charakteristischen Emissionslinien der Antikathodensubstanz und einigen typischen Intensitätssprüngen bei der Silberbandkante und Brombandkante. Dazu kommen unter Umständen, nämlich wenn im Strahlengang sich irgend welche absorbierende Substanzen befinden, deren Absorptionsband-kanten. Dagegen spielen Absorptionslinien, die sich umgekehrt wie Emissionslinien hell vom dunklen Grunde abheben, eine geringe Rolle. Sie können unter geeigneten Bedingungen in der Nachbarschaft von Absorptionskanten auftreten. Dazu kann die absorbierende Wirkung des Stoffes auf der Antikathodenfläche ausreichen. Bei einer Reihe von Spektralaufnahmen, die in unserem Laboratorium zu chemischanalytischen Zwecken gemacht wurden, beobachteten wir eine helle Linie, anscheinend eine Absorptionslinie, an einer Stelle des Spektrums mit der Wellenlänge 1,778 Ǻ.
Die Versuchsergebnisse dieser Untersuchung sind bereits in der Festsitzung der Deutschen Gesellschaft für technische Physik am 30. Januar dieses Jahres kurz mitgeteilt worden.
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Literatur
Die Bezeichnung der Kurve durch „5/2, 5“ deutet hin auf die reziproken Werte der Faktoren (6 bezw. 5) von cos a bzw. sina in der Kurvengleichung. Das Minuszeichen von —3 ist dabei der Kürze halber u b e r die Zahl 5 gesetzt, entsprechend einer bei kristallographischen Indizes üblichen Schreibweise.
Die Summierung der von den einzelnen Streuzentren herrührenden Teilwellenzüge zur Gesamtwirkung (Interferenzwirkung) kann in verschiedener Reihenfolge erfolgen; das Ergebnis muß von der Reihenfolge unabhängig sein, wie auch die Gleichheit des Ergebnisses der von Lauesehen und der späteren Braggsehen Behandlungsmethode zeigt. Es wäre also aussichtslos, die vorliegenden Auslöschungserscheinungen durch irgendein anderes Summierungsverfahren herausrechnen zu wollen. Die hier vor zuschlagende Erklärung ist vielmehr vom Typ der von P. Ewald für die endliche Breite der Interferenzmaxima (Spektrallinien) verwandten; sie berücksichtigt die den Primärstrahl schwächende Wirkung der gerichteten Streuung. Ob sie in den Ewald-sehen Ansätzen enthalten ist, habe ich noch nicht untersuchen können. Man überzeugt sich z. B. durch eine einfache Rechnung leicht, daß der in nebenstehendem Bild angedeutete Strahl gleichzeitig an den Netzebenen I und II reflektiert wird. Es wird sich herausstellen, daß zur Erklärung aller beobachteten Aufhellungen nur Ebenen mit niedrigen Indizes herangezogen zu werden brauchen. Die hohen Indizes der „ausgezeichneten Ebenen“ bieten also nur scheinbar eine Schwierigkeit; sie erklären sich durch Reflexion an sehr niedrig indizierten Netzebenen.
Vgl. z. B. Ewald: Kristalle und Röntgenstrahlen. S. 246ff., Berlin 1923.
Die Drehkristallachse liegt stets i n der Ebene der zur Erzeugung des Spektrums verwandten reflektierenden Fläche (hier der „reflektierenden“ Netzebene 1), also I Tj), da nur dann die Braggsche Fokussierungsbedingung für die Erzeugung des Spektrums erfüllt ist.
Über neue Beobachtungen bei der Reflexion von Röntgenstrahlen am Kristallgitter. 1) Der Satz gilt natürlich nicht allgemein, sondern nur für eine bestimmte Lage des Ausbreitungspunktes, d. h. für einen bestimmten Knotenpunkt der Aufhellungslinien.
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Berg, O. (1926). Über neue Beobachtungen bei der Reflexion von Röntgenstrahlen am Kristallgitter. In: Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Siemens-Konzern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24682-5_7
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