Zusammenfassung
Die Ansicht, daß die Reibungsarbeit gewöhnlich hauptsächlich gegen die Adhäsion geleistet wird und nur zum kleinen Teil eine Verformungsarbeit ist, hat W. B. Hardy1) schon 1920 ausgesprochen und damit begründet, daß die Reibung nicht davon abhängt, ob die Gleitfläche glatt oder etwas rauh ist. G. A. Tomlinson2) hat diese Vorstellung durch einen hübschen Vergleich zwischen Gleit- und Rollreibungsmessungen gestützt. Im folgenden wird ein einfacherer schlagender Beweis für die Richtigkeit der erwähnten Ansicht gegeben, und außerdem wird die der Reibung entsprechende Adhäsion je Quadratzentimeter wirklicher Berührungsfläche in einigen Beispielen berechnet. Es ergeben sich Adhäsionskräfte, die zum Teil bedeutend größer als die betreffende makroskopische Zerreißfestigkeit sind. Wir rechnen hauptsächlich mit kontinuierlichem Gleiten. In Wirklichkeit geschieht die Bewegung, wenn nicht eine günstige Schmierung vorliegt, wahrscheinlich ruckweise3). Für die einzelnen Rucke stehen noch größere Kräfte, zum Teil elastische, als die mittlere Reibungskraft zur Verfügung.
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Literatur
W. B. Hardy: Nature 106 (1920) 5. 569.
G. A. Tomlinson: Phil. Mag. 7 (1929) 5. 905.
Vgl. z. B. F. P. Bowden u. L. Leben: Nature 141 (1938) 5. 691.
Der Läufer bewegte sich dabei in der Regel wesentlich ohne Beschleunigung.
Vgl. R. Holm und B. Kirschstein: Wiss. Veröff. Siemens XV, 1 (1936) S. 122, sowie demnächst erscheinende Messungen von R. Holm und B. Kirschstein.
Der Widerstand gegen die Verformung ist anfangs kleiner als P und wächst erst im Laufe der Verformung auf P heran.
Siehe R. Holm: Wiss. Veröff. Siemens XVII, 4 (1938) S. 43.
Vgl. Fußnote 1 auf Seite 39 dieser Arbeit.
Daß hier p größer als die ursprüngliche Hälfte ist, ist eine Folge der Verfestigung durch die Verformung.
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Holm, R. (1938). Über die auf die wirkliche Berührungsfläche bezogene Reibungskraft. In: Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus den Siemens-Werken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24678-8_4
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