Motivation und Emotion

Zusammenfassung

»Weiß nit woher, weiß nit wohin, mich wundert’s, daß ich fröhlich bin«, singt, dem Volksmund zufolge, der Wanderer. Er nimmt ein Gefühl wahr, aber warum er fühlt, was er fühlt, ist ihm rätselhaft. Es fällt ihm auf, daß er für seinen emotionalen Zustand keine Erklärung hat. »Weiß nit wohin, weiß nit wozu, mich wundert’s, daß ich’s trotzdem tu«, singt, so will es der Humorist, der moderne Tourist. Ihm ist aufgefallen, daß er nicht sagen kann, warum er eigentlich tut, was er tut. Er kann nicht angeben, wodurch sein Handeln motiviert ist. Motivation und Emotion sind die Themen des folgenden Kapitels. Es wird darum gehen, wie Emotionen entstehen und wozu sie da sind. Auch mit dem Entstehen und den Funktionen von Motivation werden wir uns in diesem Kapitel beschäftigen, wobei wir mit der Motivation beginnen: Eingangs werden die grundlegenden Begriffe und die unterschiedlichen theoretischen Perspektiven vorgestellt. Anschließend werden wir mit dem Hunger und der Sexualität zwei Motive vorstellen, die, ihrer biologischen Verankerung wegen, auch als Primärtriebe bezeichnet worden sind. Bei den Motiven, die als nächste behandelt werden, Aggression und Altruismus ist der Beitrag der Biologie nicht unumstritten — auch darauf werden wir eingehen, bevor wir uns mit der Leistungsmotivation auseinandersetzen. Der Teil des Kapitels, der von der Emotion handelt, beginnt mit der Frage nach der Funktion menschlicher Emotionen. Dann werden die Theorien zur Erklärung emotionaler Prozesse dargestellt. Im letzten Abschnitt geht es um den Ausdruck und die Kommunikation von Emotionen.