Zusammenfassung
Mit Ausnahme der Wurzel gibt es kaum ein Organ der höheren Pflanze, dessen Epidermis nicht durch regelmäßiges oder zumindest gelegentliches Auftreten von Spaltöffnungen ausgezeichnet wäre. Über deren Anordnung sowie über Bau und Funktion liegen mannigfache Untersuchungen vor, die aber zum weitaus größten Teil nur das Blatt zum Gegenstand haben. Wenn auch das Blatt als Träger von Spaltöffnungen naturgemäß an erster Stelle steht, so bieten doch auch die Sproßachsen namentlich krautiger Pflanzen interessante Verhältnisse dar, die bis heute in der Literatur kaum Beachtung gefunden haben. Wohl finden sich wiederholt Angaben über das Auftreten von Stomata an Pflanzenstengeln, so z. B. schon bei Unger (1833) und anderen Autoren, die im Verlauf der vorliegenden Abhandlung genannt werden sollen, sofern ihre Mitteilungen für unsere Untersuchungen bedeutungsvoll sind; über deren Anordnung und Verteilung jedoch wissen wir bisher nur wenig. Da aber gerade diese Verhältnisse mancherlei Ausblicke, insbesondere auch entwicklungsphysiologischer Art, gewähren, wurde bei einer größeren Anzahl von krautigen Pflanzen das Vorkommen von Spaltöffnungen an den Stengelteilen untersucht. Dabei erwiesen sich diejenigen Fälle als besonders interessant, in denen die Stomata gruppenweise auftreten, d. h. in denen die Schließ-zellenpaare stets an bestimmte kleine Bereiche der Sproßepidermis gebunden sind, während die übrige Epidermis stets frei davon ist. Einige dieser Untersuchungsergebnisse sollen im folgenden dargestellt werden. Die Holzgewächse, bei denen die Spaltöffnungsbereiche schon frühzeitig zur Lentizellenbildung übergehen, werden in dieser Abhandlung nicht berücksichtigt. Es sei nur darauf hingewiesen, daß auch hier Gruppenbildung vorkommen kann, worauf schon Trécul (1871, S. 15) und Stahl (1873, S. 577) aufmerksam gemacht haben.
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Literatur
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Weber, H. (1949). Über die Verteilung des Spaltöffnungen an den Sproßachsen krautiger Pflanzen. In: Morphologische und anatomische Studien an höheren Pflanzen. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, vol 1949 / 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-22198-3_1
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