Chirurgische Therapie des Magenkarzinoms: Stadiengerechtes Vorgehen oder Gastrektomie als Regeloperation

Zusammenfassung

Das Magenkarzinom weist nach epidemiologischen Erhebungen generell eine abnehmende Inzidenz auf; trotzdem führt dieser Tumor weiterhin zu einer der häufigsten malignombedingten Todesursachen [8,13, 26, 27, 36]. Auch bei zunehmend differenzierten diagnostischen Verfahren und weiterer Angleichung histopa-thologischer Zuordnungen bzw. Klassifizierungen hat dabei die Forderung nach Diagnosestellung in frühen Tumorstadien und ausreichender chirurgischer Radikalität als therapeutische Grundvoraussetzung nichts an Aktualität verloren; um so weniger, da gerade das Ausmaß der chirurgischen Therapie, allerdings unter sich in der Akzentuierung verschiebenden Gesichtspunkten, immer wieder in der Diskussion steht. Abhängig vom jeweils vertretenen Standpunkt betrifft dies die Radikalität am tumortragenden Organ, d. h. hier die Bedeutung der Gastrektomie als Standard- oder Regeloperation im Vergleich zum stadiengerechten oder histologieorientierten Vorgehen, genauso wie den Einfluß oder therapeutischen Wert einer systematischen Lymphadenektomie bzw. einer obligaten Splenektomie [6–11, 16–28, 30–38, 40]. Da bisher keine oder nur erste valide Daten kontrollierter, klinischer Studien vorliegen, muß diese Diskussion weiter offen bleiben; es zeichnen sich allerdings konkrete Fakten ab, die zumindest die Wahl eines Therapieverfahrens objektivierbarer erscheinen lassen bzw. aufzeigen können, daß sich primär konträre Standpunkte deutlich einander angenähert haben.