Zusammenfassung
Bei der Prüfung von Holzschliff1 stehen die physikalischen und mechanischen Eigenschaften im Vordergrund des Interesses, während chemische Kriterien, z. B. der Harzgehalt, für eine technische Beurteilung nur in vereinzelten Fällen in Betracht kommen dürften. Außer den Festigkeitseigenschaften interessiert vor allem die von der Art des Schleifens herrührende Beschaffenheit, die in der Formkennzeichnung des Schliffes durch den Gehalt an Splittern, Faserlangstoff, Faserkurzstoff und Feinstoff in Betracht kommt, ferner das Verhalten beim Entwässern, daneben auch das Äußere, wie Weißgehalt und Farbton. Auf Grund systematischer Untersuchungen, die zur Aufgabe hatten, eine einheitliche Bewertungsgrundlage für Holzschliff zu schaffen, haben Brecht und Holl 2 ein Verfahren ausgearbeitet, das vom Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure als Standardmethode vorgeschlagen wurde3 (Merbl. 201 — 1944/49). Mit diesem Verfahren war nun auch die Voraussetzung erfüllt, die eine Klassifizierung der Holzschliffe nach bestimmten Eigenschaften ermöglichte, wie sie nach einem Vorschlag von Brecht und Süttinger 1 im Merkbl. 202 des genannten Vereins niedergelegt ist. Als Fortsetzung dieses Blattes ist das Merkbl. VI/3 erschienen, in dem von K. H. Klemm die Begriffe und Bezeichnungen für den Formcharakter von weißem Holzschliff festgelegt worden sind. Daneben enthält das Blatt einige Verbesserungen und Abänderungen von Merkbl. 201, u. a. auch in der Festsetzung der Siebnummern bei der Faserfraktionierung, worauf zur Vermeidung von Verwechslungen hingewiesen sei.
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Literatur
Eine die Prüfung von Holzschliff betreffende ältere Literaturzusammenstellung findet sich bei W. Brecht u. R. Trenschel: Papierfabrikant 36, 462 (1938). Weitere Schrifttumshinweise siehe S. 423.
Brecht, W., u. M. Holl: Papierfabrikant 37, 74 (1939).
Zwischen diesem Verfahren und der englischen und norwegischen Einheitsmethode zur Prüfung von Holzschliff [siehe S. Samuelsen u. G. Bade: Tremasse Analyse. Papir-J. 22, 241 (1935)] bestehen, wie von Brecht und Holl erwähnt wird, nur geringe Unterschiede.
Bei der obengenannten Prüfung handelt es sich um die Beschaffenheitskon trolle fertiger Schliffe, wie man sie z. B. für die Lieferung von Handelsschliffen benötigt. Ein Verfahren, dessen Durchführung wesentlich kürzere Zeit in Anspruch nimmt, wie es für die Prüfung des Schliffes im Suspensionszustand für die laufende Überwachung des Schleifereibetriebes notwendig ist, schlagen Brecht und Klemm vor. Das Verfahren besteht darin, daß auf einem Blattbildungsgerät nasse Schliffblätter geformt und bei diesem Vorgang Meßgrößen für das Entwässerungsverhalten des Stoffes gewonnen werden. Die an den Blättern ermittelte Initialnaßfestigkeit (siehe S. 282 f.) schafft im Verein mit den Entwässerungswerten die Möglichkeit, die Schliffe auf ihren strukturellen Charakter hin zu beurteilen, so daß sich Aussagen über ihr Verhalten auf der Papiermaschine und über die Eigenschaften des fertigen Papiers machen lassen. Vgl. W. Brecht u. K. H. Klemm: Über ein Verfahren zur raschen Gütebeurteilung von Holzschliffen im Schleifereibetrieb. Das Papier 5, 489 (1951).
Steinlin, R., u. K. H. Klemm: Untersuchungen in der Praxis an dem von Brecht und HoLL entwickelten Faserfraktioniergerät. Das Papier 2, 92 (1948) — Der gegenwärtige Stand der Siebanalyse und der Produktionsüberwachung in Holzschleifereien. Das Papier 2, 130 (1948).
Neueres Schrifttum 1
über Festigkeitsprüfung und Siebanalyse von Holzschliff und damit zusammenhängenden Fragen.
Brecht, W.: Die Messung der Naßfestigkeit von Papieren. Das Papier 1, 126 (1947).
— u. M. Heiniger: Über ein Verfahren zur Vorausbestimmung des Festigkeitsverhaltens der Stoffbahn auf schnellaufenden Papiermaschinen. Textil-Rdsch. (St. Gallen) 1, 15 (1947).
— u. K. H. Klemm: Über ein Verfahren zur raschen Gütebeurteilung von Holzschliffen im Schleifereibetrieb. Das Papier 5, 489 (1951).
— u. M. Holl: Schaffung eines Normal Verfahrens zur Gütebewertung von Holzschliffen. Papierfabrikant 37, 74 (1939).
— — Splittergehaltsbestimmung und Faserfraktionierung in einem Gerät. Das Papier 2, 85, 138 (1948).
— u. H. Schröter: Untersuchungen in Holzschleifereien über das Sortieren und Raffinieren. Mitt. Inst. Zellstoff-u. Papiertechn. 1941 (Juni).
— — Studien an einem Versuchsraffineur über das Verarbeiten von Holzschliffgrobstoff. Wbl. Papierfabr. 72, 397, 413, 427 (1941).
— — Untersuchungen an einem Plansortierer. Wbl. Papierfabr. 75, 67, 88 (1947).
— — Über die Naßsortierung von Faserstoffen in der Papierindustrie. Papierfabrikant — Wbl. Papierfabr. 1944, 289.
— — Über die technologische Bedeutung des Formcharakters von Holzschliffen. Wbl. Papierfabr. 74, 3 (1943).
u. R. Trentschel: Die Eignung der Siebanalyse als Untersuchungsmethode für Holzschliff. Papierfabrikant 36, 462 (1938).
Klemm, K. H.: Holzschliff und Holzzellstoff als Grundrohstoff bei der Papiererzeugung. Das Papier 4, 6 (1950).
Klimpke: Zur Klassifizierung der Holzschliffe. Wbl. Papierfabr. 75, 48 (1947).
Merkblatt 201 des Vereins der Zellstoff-und Papier-Chemiker und-Ingenieure. Vorschlag für ein deutsches Standardverfahren zur Gütebeurteilung von Holzstoffen.
Merkblatt 202 des Vereins der Zellstoff-und Papier-Chemiker und-Ingenieure. Vorschlag für die Festlegung von Holzschliffklassen.
Merkblatt VI/3 des Vereins der Zellstoff-und Papier-Chemiker und-Ingenieure. Begriffe und Bezeichnungen für den Formcharakter von weißem Holzschliff.
Schröter, H.: Beitrag zur Kenntnis der Naßfestigkeit von Faserstoffvliesen. Das Papier 3, 297 (1949).
Steinlin, R., u. K. H. Klemm: Untersuchung in der Praxis an dem von Brecht und Holl entwickelten Faserfraktioniergerät. Das Papier 2, 92 (1948).
— — Der gegenwärtige Stand der Siebanalyse und der Produktionsüberwachung in Holzschleifereien. Das Papier 2, 130 (1948).
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Korn, R., Burgstaller, F. (1953). Mechanische Prüfung von Holzschliff. In: Korn, R., Burgstaller, F. (eds) Papier- und Zellstoff-Prüfung. Handbuch der Werkstoffprüfung, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-21989-8_16
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