Zusammenfassung
Wie in dem vorangehenden Kapitel gezeigt wurde, dienen dem Zwecke der Wärmeregulation eine Vielheit von Einzelfunktiönen. Ihr planmäßiges Inein-andergreifen wird geleitet und beherrscht von einem übergeordneten Zentralorgan, dem Wärmezentrum. Seine Aufgabe, die Körpertemperatur normal zu halten, kann es innerhalb gewisser Grenzen, die durch die Verhältnisse der Umwelt abgesteckt sind, erfüllen, solange die Erfolgsorgane normal arbeiten, denen die Impulse des Zentrums zugeleitet werden. Periphere Störungen können diese Grenzen einengen. Das Studium solcher experimentell gesetzter peripherer Störungen dient, wie früher gezeigt wurde, der Analyse der Leitungsbahnen und der Erfolgsorgane der Wärmeregulation. Solange aber die Zentralfunktion ungestört ist, sind bei Störungen von Einzelfunktionen genügend Ausgleichsvor-richtungen verfügbar, um eine Abweichung der Körpertemperatur zu verhüten. Nur vereinzelt sind die Fälle, in denen durch periphere Vorgänge Hyperthermie entsteht, so die Überwärmung bei schwerer Muskelarbeit1), von der oben gesprochen wurde. Hier ist die Ursache der erhöhten Temperatur eine Steigerung der Wärmebildung durch Muskeltätigkeit, beschleunigte Atmung und beschleunigten Puls, Vorgänge, auf die das Wärmezentrum keinen mäßigenden Einfluß hat. Trotz Anspannung der wärmeabgebenden Apparate (Hautdurchblutung, Schweiß) kann es so zur Überwärmung kommen, doch wird sie nie von langer Dauer sein. Trotz normalregulierendem Zentrum kann es ferner durch Einschränkung der Wärmeabgabe infolge peripherer Störungen zu krankhaften Temperatur-erhöhungen kommen.
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Literatur
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Freund, H. (1926). Pathologie und Pharmakologie der Wärmeregulation. In: Adler, L., et al. Correlationen III (J/XVI–XXI. Wärme- und Wasserhaushalt Umweltfaktoren · Schlaf · Altern und Sterben · Konstitution und Vererbung). Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie, vol 17. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-21731-3_2
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