Zusammenfassung
Die Maßnahmen der Heizung und Lüftung zielen in den meisten Fällen darauf ab, dem vor außenklimatischen Einflüssen Schutz suchenden Menschen innerhalb von Aufenthaltsräumen ein Raumklima zu schaffen, das dem physiologisch bedingten Wärmebedürfnis des gesunden menschlichen Körpers weitgehend entspricht. Maßgebliche Bestimmungselemente für die Komplexwirkung Raumklima sind, wie später erläutert wird, die Temperatur der Raumluft und der Raumumschließungsflächen sowie die Feuchte und Bewegung der Raumluft. Als eine der wichtigsten Voraussetzungen für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit soll thermische Behaglichkeit gewährleistet sein. Ferner muß die Raumluft, besonders da ein Teil auf dem Atmungswege bis in die Lunge gelangt, von Verunreinigungen jeder Art weitgehend befreit sein, und die Außenluft darf durch die Schornsteinemissionen der Heizungsanlagen nur im Rahmen hygienisch vertretbarer Grenzen verunreinigt werden. Mit dieser Aufgabenformulierung ist der gesundheitliche Aspekt des Heiz-und Lüftungsfaches herausgestellt, denn Gesundheit ist nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation „der Zustand völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht etwa nur das Freisein von Krankheiten“.
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Literatur
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Rietschel, Raiß, W. (1968). Wärmephysiologische und hygienische Grundlagen. In: Heiz- und Klimatechnik. VDI-Buch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12000-2_2
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