Gewölbte Böden unter innerem und äußerem Überdruck

Zusammenfassung

Gewölbte Böden bestehen aus einem kugelig gewölbten Mittelteil mit dem Wölbungsradius r, der Krempe mit dem Krümmungsradius r _K und dem zylindrischen Ansatz mit dem Außendurchmesser d _B Betrachtet man nach Abb. 5.1 jeden dieser Abschnitte als Teil einer für sich geschlossenen biegeschlaffen Schale, so lassen sich jeweils für den Innendruck p die eingezeichneten Umfangsdehnungen errechnen. Man sieht, daß die rechnerischen Dehnungen in der Krempe erheblich kleiner sind als in den anschließenden Abschnitten. Um einen stetigen Formänderungsverlauf zu bekommen, müssen an den Schnittstellen außer den Normalkräften noch Scherkräfte und Biegemomente in Ansatz gebracht werden. Damit ergibt sich der wirkliche Spannungsverlauf in einem gewölbten Boden, wie er durch Messungen ermittelt wurde und in Abb. 5.2 dargestellt ist. Die größte Spannung tritt in Meridianrichtung an der Innenseite der Krempe auf. Der gemessene Spannungsverlauf steht in guter Übereinstimmung mit dem nach der Stufenkörpermethode elastizitätstheoretisch errechneten Verlauf¹.

² Siebel, E., Körber, F.: Mitt. KW Inst. Eisenf. 7 (1925) 113 und 8 (1926) 1.

³ Siebel, E., Schwaigerer, S.: Die Berechnung von Kesselböden. BWK 2 (1950) 37.