Zusammenfassung
John Erichsen beschrieb 1866 erstmals ein Syndrom mit kognitiven und (psycho-)somatischen Beeinträchtigungen, das in der Folge von Eisenbahnunfällen beobachtet wurde (Erichsen 1866). Erichsens “railway spine” kann aus heutiger Sicht als eine der historischen Wurzeln der Psychotraumatologie angesehen werden (Harrington 1996). In der Folge wandte sich die Traumaforschung aber zunächst den gesundheitlichen Auswirkungen von Kampfeinsätzen im Krieg (“shell shock”, “combat fatigue”), später auch den psychischen Auffälligkeiten bei den Überlebenden des Holocaust zu. Die psychosozialen Folgen von unfallbedingten Verletzungen wurden hingegen bis heute noch wenig untersucht. Dies mag damit zusammenhängen, dass insbesondere Verkehrsunfälle in unserer Gesellschaft als etwas so Alltägliches angesehen werden, dass sie uns nicht als Ereignissse „ausserhalb des üblichen menschlichen Erlebens“ (APA 1987) erscheinen. Jedenfalls werden Unfälle, solange es sich nicht um Grossereignisse wie beispielsweise das ICE-Zugsunglück von Eschede (1997) oder den Absturz eines Swissair-Flugzeugs bei Halifax (1998) handelt, eher selten mit den Konzepten der Psychotraumatologie in Zusammenhang gebracht.
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Schnyder, U. (2000). Psychotraumatologie in der Unfallmedizin. In: Die psychosozialen Folgen schwerer Unfälle. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 98. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11529-9_1
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