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Zur Frage der Pathoklise. Vergleich mit der Kohlenoxydvergiftung

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Die Methylalkoholvergiftung

Part of the book series: Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie ((MONOGRAPHIEN,volume 74))

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Zusammenfassung

Es ist eine altbekannte Tatsache, daß fast jede belebte und unbelebte Noxe bestimmte Organe und Organteile bevorzugt schädigt, andere hingegen unberührt läßt. In vielen Fällen erklärt die Art der Schädlichkeit, in den Körper einzudringen und die an bestimmte Wege gebundene Ausbreitung befriedigend den Ort der ersten und stärksten Schädigung. Für andere Schädigungen genügt diese Deutung nicht. Insbesondere das Nervensystem wird vielfach von Krankheiten ergriffen, die sich mehr oder weniger streng auf bestimmte Teile beschränken, ohne daß diese Beschränkung mit den durch die Ausbreitungswege gegebenen Streuungsmöglichkeiten allein befriedigend erklärt werden könnte. Wenn der Körper auf das Eindringen bestimmter Erreger (im weitesten Sinne) immer nur an ganz bestimmten Orten reagiert, so können engere Beziehungen zwischen dem Erreger und dem Reaktionsort vermutet werden. So kann sich der Erreger an diesen Orten aus unbekannten Gründen besonders anreichern, oder aber das örtliche Gewebe wird von ihm stärker alteriert als anderswo. Die pathologische Anatomie der letzten Jahrzehnte hat sich mit der Aufdeckung und Erklärung solcher Beziehungen intensiv befaßt. Sie hat hierdurch zur Aufstellung nosologischer Einheiten und Gruppenverwandtschaften sowie zur Kenntnis anatomisch-physiologischer Zusammenhänge manches beigetragen, die Grundfrage, das Warum der „örtlichen Vulnerabilität“ (Spielmeyer) jedoch nicht klären können. C. und O. Vogt legten dar, daß die örtliche Verschiedenheit der Reaktion auf physico-chemischen Differenzen der geweblichen („topistischen“) Einheiten beruhen muß. Sie prägten hierfür den Ausdruck „Pathoklise“. Nach Vogt beruht die örtliche Vulnerabilität auf einer besonderen Reaktionsweise der Noxe mit der physico-chemischen Struktur des Schädigungsortes, wodurch die Noxe störend in die örtlichen Lebensvorgänge eingreift. Es sind also letzten Endes unbekannte Affinitäten des Erregers zum Gewebe, welche die pathokline Auswahl der Schädigung schaffen.

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© 1950 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Orthner, H. (1950). Zur Frage der Pathoklise. Vergleich mit der Kohlenoxydvergiftung. In: Die Methylalkoholvergiftung. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 74. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11516-9_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-11516-9_8

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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