Zusammenfassung
Jedes Seelenleben ist ein Ganzes als Zeitgestalt Einen Menschen begreifen, fordert die Anschauung seines Lebens von der. Geburt bis zum Tod. Während der somatische Mediziner als solcher es nur mit einer vorübergehenden oder chronischen Krankheit, einer Artung als Geschlecht und Konstitution, aber nicht mit der gesamten Persönlichkeit zu tun hat, haben die Psychiater von jeher sich mit dem ganzen vergangenen Leben ihrer Kranken in allen Beziehungen persönlicher und sozialer Natur beschäftigt. Jede rechte Krankengeschichte fuhrt zur Biographie Seelische Krankheit wurzelt im Ganzen des Lebens und ist für das Begreifen nicht aus ihm herauszulösen. Dieses Ganze heißt der Bios des Menschen, dessen Beschreibung und Erzählung heißt Biographie (es ist im Sprachgebrauch üblich geworden, auch des Menschen Bios selber seine Biographie zu nennen).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literature
Philosophisch über das Eine meine „Philosophie“, Bd. III, S. 116–127.
Ein hervorragendes Beispiel biographischer Anschauung: Gaupp, Robert: Zur Psychologie des Massenmords: Hauptlehrer Wagner von Degerloch. Berlin 1914. Dazu unerläßlich die Fortsetzungen: Der Fall Wagner. Eine Katamnese. Z. Neur. 60, 312 (1920).
Die dramatische Dichtung eines Paranoikers über den Wahn. Z. Neur. 69, 182 (1921).
Im Jahrbuch der Charakterologie (herausgeg. von Utitz), 2. u. 3. Jahrgang: Vom dichterischen Schaffen eines Geisteskranken. 1926.
Krankheit und Tod des paranoischen Massenmörders Wagner. Eine Epikrise. Z. Neur. 163, 48 (1938).
Ein Beispiel für den Versuch strukturierender Analyse eines großen Materials meine Darstellung von Nietzsches Leben in meinem „Nietzsche“, S. 22–100. Berlin 1936. Über Verbrecherbiographien s. 5.607, über Pathographien 5.610.
Wilrnanns, K.: Zur Psychopathologie des Landstreichers. Leipzig 1906.
Zum Beispiel Erdmann, J. E.: Psychologische Briefe, 5. Aufl. Leipzig 1875. Im 4. Brief S. 67–78.
Preyer: Die Seele des Kindes. 1895.
Groos: Das Seelenleben des Kindes, 3. Aufl. Berlin 1912.
Gaupp: Psychologie des Kindes. Leipzig 1908.
Bühler, Karl: Die geistige Entwicklung des Kindes, 4. Aufl. 1924.
Stern, IV.: Psychologie der frühen Kindheit, 2. Aufl. 1927.
Jaensch, E. R.: tYber den Aufbau der Wahrnehmungswelt und ihre Struktur im Jugendalter. Leipzig 1923.
Bühler, Charlotte: Das Seelenleben der Jugendlichen, 5. Aufl. 1929.
Spranger, E.: Psychologie des Jugendalters, 12. Aufl. 1929.
Hoffmann, W.: Die Reifezeit, 2. Aufl. 1926.
Tumlirz, D.: Die Reifejahre. 1927.
Baumgarten, Franziska: Die Lüge bei Kindern und Jugendlichen. Z. angew. Psychol., Beih. 15, 1917.
Biologisch: Barger, Max: Stoffliche und funktionelle Alterserscheinungen beim Menschen. Z. Neur. 167.
Bühler, Charlotte: Der menschliche Lebenslauf als psychologisches Problem. Leipzig 1933.
Über geistige Leistungen im hohen Alter: Brinkmann: Spätwerke großer Meister.
Bostroem: Die verschiedenen Lebensabschnitte in ihrer Auswirkung auf das psychiatrische Krankheitsbild. Arch. Psychiatr. (D.) 107 (1937).
Pette, H.: Parallelreferat zu Bostroem in bezug auf das neurologische Krankheitsbild. Nervenarzt 11, 339 (1938).
Vgl. Scholz: Die Charakterfehler des Kindes. Leipzig 1895.
Bruns: Die Hysteric im Kindesalter. Halle 1906.
Pick:’Ober einige bedeutsame Psychoneurosen des Kindesalters. Halle 1904.
Emminghaus: Die psychischen Störungen des Kindesalters. Tübingen 1887.
Strohmayer: Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters. 1910.
Hom-burger, A.: Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters. Berlin 1926.
Das sucht Kirschbaum an der Persönlichkeitswandlung nach Encephalitis lethargica bei Kindern zu zeigen. Z. Neur. 73, 599.
a Pappenheim u. Grosz: Neurosen und Psychosen des Pubertätsalters. Berlin 1914.
Über Pubertätsepilepsie: Benn: Allg. Z. Psychiatr. 68, 330.
Hecker: Die Hebephrenie. Virchows Arch. 52.
Matusch: Allg. Z. Psychiatr. 46, 349.
Albrecht: Die funktionellen Psychosen des Rückbildungsalters. Z. Neur. 22, 306 (1910).
Spielmeyer: Die Psychosen des Rückbildungs-und Greisenalters. Wien 1912.
Kritisches Übersichtsreferat über die Psychosen des Um-und Rückbildungsalters von Kehrer: Zbl. Neur. 25, 1 (1921).
Meyer, Max: Zur nosologischen Stellung des vorzeitigen Alterns (Frühverbrauch). Nervenarzt 3, 339.
Kehrer. F.: Die krankhaften psychischen Störungen der Riickbildungsjahre. Z. Neur. 167, 35 (1939).
Heilbronner: Jb. Psychiatr. 23, 113.
Gaupp: Die Dipsomanie. Jena 1901.
Aschaffenburg: Über die Stimmungsschwankungen der Epileptiker. Halle 1906.
Rücke: Arch. Psychiatr. (D.) 43, 398.
Epileptoid nannte man die Krankheitsbilder, welche durch die oben aufgezählten Anfälle, besonders durch kurze, heftige Verstimmungen charakterisiert sind, nicht zur genuinen, zur Persönlichkeitsveränderung und Demenz führenden Epilepsie gehören, aber auch nicht in eine andere bekannte Krankheitsgruppe eingeordnet werden können. Es handelt sich um eine Verlegenheitsbenennung.
Narkoleptische Anfälle sind als ein außerhalb der Epilepsie stehendes Krankheitsbild studiert von Friedmann: Dtsch. Z. Nervenhk. 30.
Z. Neur. 9.
Gowers: Das Grenzgebiet der Epilepsie (deutsch). Leipzig u. Wien 1908.
Flach u. Palisa: Z. Neur. 154, 599.Betzendahl, W.: Übermaskierte Verrücktheit und ihre sozialenFolgen. Allg.Z.Psychiatr. 100, 141.
Jaspers, Allgemeine Psychopathologie, G. Aufl.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1946 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Jaspers, K. (1946). Der Lebenslauf (Biographik). In: Allgemeine Psychopathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11111-6_15
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-11111-6_15
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-11112-3
Online ISBN: 978-3-662-11111-6
eBook Packages: Springer Book Archive