Zusammenfassung
Bei der Behandlung der verschiedenen Marktformen (Kapitel 6) haben wir das Monopol als die Marktverfassung kennengelernt, die am wenigsten geeignet erscheint, effiziente Allokationen hervorzubringen. In diesem Zusammenhang war die Frage, wann und unter welchen Bedingungen es zu einem Monopol kommt, eher zurückhaltend beantwortet worden. Das reine Monopol wurde als Idealisierung gekennzeichnet, die ohne staatliche Eingriffe (beispielsweise durch die Erteilung eines Patentes) kaum entstehen kann. Andererseits haben wir aber auch den Wettbewerbsmarkt als einen Idealtypus bezeichnet, der in der Realität nur höchst selten anzutreffen ist. Offensichtlich sind reale Märkte zwischen den beiden polaren Fällen einzuordnen. Allerdings: Es gibt Ausnahmebereiche, in denen auch ohne staatliches Zutun und ohne daß es zuvor eines Konzentrationsprozesses bedarf, Monopole entstehen können. Paradoxerweise kann es in diesen Fällen unter Effizienzgesichtspunkten ratsam sein, das Monopol zu erhalten. Dies bedeutet jedoch nicht, daß keinerlei kollektiver Handlungsbedarf besteht. Erhaltenswert sind nur Monopole, die „gezähmt“ sind, die durch staatliche Regulierung gezwungen werden, sich möglichst effizienzstützend zu verhalten.
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Literatur zu Kapitel 7
Zu den Klassikern der contestable markets Literatur gehören
Bailey, E. E., 1981, Contestability and the Design of Regulatory and Antitrust Policy American Economic Review, 71, 179–183.
Bailey, E. E., Baumol, W. J., 1984, Deregulation and the Theory of Contestable Markets, Yale Journal of Regulation, 1, 111–137.
Baumol, W. J., Panzar, J. C., Willig, R. D., 1982, Contestable Markets and the Theory of Industrial Structure, New York.
Auf folgende lehrbuchhafte Darstellungen wurde teilweise zurückgegriffen
Braeutigam, R. R., 1989, Optimal Policies for Natural Monopolies, in: Schmalensee, R., Willig R. D., (eds.), Handbook of Industrial Organization, Amsterdam et al., Vol II, Kap. 23.
Martin, S., 1993, Advanced Industrial Economics, Cambridge.
Tirole, J., 1988, The Theory of Industrial Organization, Cambridge.
Tresch, R. W., 1981, Public Finance: A Normative Theory, San Diego,.
Die Literatur zu Sidestep 31
Franck, E., 1995, Die ökonomischen Institutionen der Teamsportindustrie, Wiesbaden.
Neale, W. C., 1964, The Peculiar Economics of Professional Sports, Quarterly Journal of Economics, 78, 1–14.
Richter, W.F., Schneider K., 1995, Competition for Stars and Audiences, Diskussionspapier, Universität Dortmund.
Die Literatur zu Sidestep 32
Averch, H. A., Johnson, L. O., 1962, Behavior of the Firm under Regulatory Constraint. American Economic Review, 52, 1053–69.
Takayama, A., 1969, Behavior of the Firm under Regulatory Constraint. American Economic Review, 59, 255–60.
Takayama, A., 1994, Analytical Methods in Economics, New York.
Drei weitere Klassiker der IO-Literatur
Chamberlin, E., 1933, The Theory of Monopolistic Competition, Cambridge.
Dreze, J., 1964, Some Post-War Contributions of French Economists to Theory and Public Policy, American Economic Review.
Im deutschsprachigen Gebiet ist insbesondere Kruse mit einer Reihe von Veröffentlichungen zur Regulierungsproblematik in Erscheinung getreten
Kruse, J., 1985, Ökonomie der Monopolregulierung, Göttingen.
Kruse, J., 1987, Vertragsökonomische Interpretation der Regulierung, Jahrbuch für neue Politische Ökonomie, 6, 93–107.
Kruse, J., 1988, Irreversibilitäten und natürliche Markteintrittsbarrieren, Jahrbuch für Nationalökonomie und Statistik, 204, 508–517.
Neu, W., Kruse, J., 1993, Monopolpreiskontrollen in der Telekommunikation, in: Mestmäcker, E.J., (Hrsg.), Ordnungsprinzipien im Recht der Telekommunikation, Baden-Baden.
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Weimann, J. (1996). Die Regulierung natürlicher Monopole. In: Wirtschaftspolitik. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10964-9_8
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