Zusammenfassung
Die kurze Darstellung der kopernikanischen Revolution, die in dem vorangegangenen Kapitel gegeben wurde, macht deutlich, daß der induktivistische als auch der falsifikationistische Ansatz den Blick auf den größeren Zusammenhang vergibt. Während sie ihr Augenmerk auf die Beziehung zwischen Theorien und individuellen Beobachtungsaussagen oder Reihen von Beobachtungsaussagen legen, gelingt es ihnen nicht, der Komplexität umfassender wissenschaftlicher Theorien Rechnung zu tragen. Weder die naiv-induktivistische Betonung der induktiven Ableitung von Theorien aus der Beobachtung, noch das falsifikationistische System von Vermutungen und Widerlegungen sind imstande, eine angemessene Beschreibung für die Entstehung und den Fortschritt wirklichkeitsnaher und komplexer Theorien zu liefern. Es ergibt sich ein angemesseneres Bild, wenn Theorien als eine Art strukturiertes Ganzes dargestellt werden.
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Referenzen
Wir verwenden an dieser Stelle den Begriff “ Bewahrung” auf die gleiche Art und Weise wie schon in vorangegangenen Kapiteln, um darauf hinzuweisen, daß es eher die Ergebnisse einer experimentellen Ü berprü fung sind, die eine Theorie unterstutzen, als der Beweis einer Theorie. LAKATOS verwendet dort, wo wir den Begriff der “ Bewahrung” verwenden, den der “ Verifikation” .
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© 1986 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Chalmers, A.F. (1986). Theorien als Strukturen: I. Forschungsprogramme. In: Bergemann, N., Prümper, J. (eds) Wege der Wissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10883-3_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-10883-3_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-16244-5
Online ISBN: 978-3-662-10883-3
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