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Part of the book series: Studies in Contemporary Economics ((CONTEMPORARY))

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Zusammenfassung

Das monetäre walrasianische Welt-Gleichgewichtsmodell offenbarte die geringe Verwertbarkeit des neoklassischen Gleichgewichtsansatzes für internationale währungstheoretische Aussagen. Geld ist zwar in das Modell eingeführt, doch wird das Gleichgewicht ausschließlich durch die realen Größen determiniert. Der monetäre Sektor bleibt nach wie vor ohne Einfluß auf die realen Größen der Weltwirtschaft. Die Ursache dieser begrenzten Aussagemöglichkeiten liegt im methodischen Konzept der walrasianischen Gleichgewichtstheorie. Es wird nachfolgend gezeigt, daß die Weiterentwicklung der Fundamente neoklassischer Gleichgewichtstheorie durch Aufhebung der Modellannahme „vollkommene Sicherheit“ eine Verknüpfung des realen mit dem monetären Sektor der Weltwirtschaft erlaubt. Die Phänomene Unsicherheit und Transaktionskosten ermöglichen die Überwindung der neoklassischen Dichotomie und gestatten Aussagen bezüglich Geld (bzw. Währung), Institutionen, Intermediären, Eigentumsrechten und Staatseingriffen im Rahmen internationaler Währungsbeziehungen. Die neuere geldpolitische Entwicklung nimmt hierin eine zentrale Stellung ein.

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References

  1. Der Begriff “quid pro quo” wird in Fn. 4, S. 46 erklârt.

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  2. So ist heute noch der Bemerkung HAHNs für die allgemeine Geldtheorie im Rahmen der totalanalytischen Gleichgewichtstheorie zuzustimmen: “Economic theory is still lacking a monetary DEBREU” (HAHN 1969: 172).

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  3. Üblicherweise existiert in walrasianischen Gleichgewichtsmodellen lediglich ein Preismechanismus: Bei gegebener Ausstattung an Gütern hängen Angebot und Nachfrage von den Gitterpreisen ab. Dieser Preismechanismus bildete in jüngster Zeit den Ansatzpunkt ungleichgewichtstheoretischer Studien, die Transaktionen bei fehlendem Auktionator analysieren. Implizit unterstellen sie unvollständige Informationen. da ohne Auktionator die Preisankündigungen von den individuellen Agenten ausgehen und diese Preise nicht zwangsläufig Gleichgewichtswerte darstellen müssen. Die Preisanpassung als Folge quantitativer Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage kann sich zeitlich verzögern; Transaktionen zu Nicht-Gleichgewichtspreisen werden möglich (sog. “false trading”). Sie können zu spillovers zwischen den Märkten führen (vgl. KORLIRAS 1980: 459–81). Diese

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  4. für die Geldentstehung unterstellt. Anthropologen verweisen dagegen auf die Wertaufbewahrungsfunktion als urs&chlichen Auslöser der Geldverwendung (vgl. PRYOR 1977 393). Geld wurde demzufolge ursprünglich für nicht-kommerzielle Zwecke (z.B. sakrale Funktionen, Bestandteil religiöser Zeremonien) verwendet (vgl. GODSCHALK 1984: 80–81)

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  5. Die Definition von search goods folgt der von NELSON (1970: 312). Güter, deren Qualität erst in Zusammenhang mit Produkterfahrung (“experience goods”)oder Glaube (“creedence goods”) ermittelbar sind, können Geldfunktionen nicht oder nur ineffizient ausüben (vgl. zur Definition der Güterarten DARBY/KARNI 1973: 88).

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  6. BRUNNER/MELTZER gehen davon aus, daß ein Agent seinen Informationsstand mittels Investition von Ressourcen in die Informationsbeschaffung erhöhen kann. Hierdurch gewonnene Informationen senken (erhöhen) die Varianz (den Erwartungswert) der erzielbaren Tauschraten. Neben dem Nutzenzuwachs aus dieser Markttransaktion entsteht dem Agenten eine Kostenzunahme in Form eines Entzugs von Ressourcen, die andernfalls für Konsumzwecke bereitstehen würden. Es ergibt sich das individuelle Entscheidungskalkül in Abhängigkeit von den marginalen Nutzen-und Kostenbeträgen. Die Bestimmung der optimalen Transaktionssequenz und die Auswahl der Güter, die zu Zwecken der Tauschvermittlung erworben werden sollen, ergibt sich ebenfalls aus der Abwägung von informationsbedingten Transaktionskosten. Es wird unterstellt, daß die Grenzkosten der Informationsbeschaffung abhängig sind von den Tauschgütern. Die Kosten sinken, je häufiger ein bestimmtes Gut getauscht wird (vgl. BRUNNER/MELTZER 1971: 787–88).

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  7. Es wird dabei unterstellt, daß die VerläBlichkeit der von den Agenten untereinander weitergegebenen Informationen personell differiert. Ferner unterscheiden sich die interpersonellen Kosten der Suche nach potentiellen Tauschpartnern.

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  8. “An expert is defined as one who has a lower cost function for identifying attributes of a good” (ALCHIAN 1977: 135).

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  9. )GLOWER/FRIEDMAN. D. haben aktuell einen Ansatz entwickelt, der Experten, d.h. Intermediären, im Rahmen eines dynamischen walrasianischen Tauschmodells die zentrale Rolle der Koordination von dezentralisierten Tauschaktivitäten in Verbindung mit Geld zuordnet (vgl. CLOWER/FRIEDMAN, D. 1986). Das Modell repräsentiert einen der bisher noch spärlichen Versuche, mikroökonomisch dynamische Marktmodelle zu untersuchen (vgl. als weiteres Beispiel FISHER 1983).

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  10. “Den n Aktoren (i=1 ..... n) stehen mHandlungen (a1 , ... , am E A) zur Verfügung, deren Ergebnisse nicht eindeutig, sondern durch nicht kontrollierbare äußere Umstände (Zustände der Welt genannt) mitbestimmt sind. Die Zustände der Welt s (s=1 ..... S) sind für das Problem relevante Beschreibungen der Umwelt. Da die Zustände selbst nur mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten eintreten (7rs > 0, E7rs = 1), sind die Handl ngen als Funktionen zu betrachten, die jedem Zustand der Welt eine Konsequenz zuweisen: c[a, s) = C” (EISEN 1976: 193). 111

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  11. In den bekannten Gleichgewichtsmodellen von ARROW und DEBREU wird diese Art der Unsicherheit durch die Eröffnung von Zukunftsmärkten für “contingent claims” in einen Zustand mit quasi vollständiger Sicherheit überführt. Das neoklassische Paradigma bleibt in dieser Modifikation seiner traditionellen Elemente innerhalb der quantitativen Dichotomie verhaftet.

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  12. Die verbundenen wesentlichen Fragestellungen beziehen sich auf die Funktionsfähigkeit von Märkten für heterogene Güter mit asymmetrisch verteilter Information ohne Möglichkeiten der Informationsübertragung zwischen den Marktseiten (“ lemon problem”. vgl. AKERLOF 1984: 8) und die Analyse von Möglichkeiten, auf diesen Markten Informationen über nicht direkt beobachtbare Qualitätsmerkmale zu erhalten (Probleme des “Signalings”, “Screenings” und der “Self-selection”, vgl. auch Abschnitt 3.1.).

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  13. ) Ausgangspunkt sind Marktmodelle mit unvollkommener Markttransparenz der nachfragenden Agenten über die Preise homogener Güter, bei denen Preisdispersionen und Suchaktivitäten nach dem niedrigsten Marktpreis kennzeichnend sind. Es ist möglich, daß die Preisverteilung erst während des Suchprozesses erzeugt wird (vgl. ROTHSCHILD 1974: 859–711), oder diese Verteilung wird als bekannt vorausgesetzt, doch der Preis eines bestimmten Kontrakts ist unbekannt (vgl. STIGLER 1961: 62–65). Ergänzend existieren Ansätze, die die informationstheoretische Effizienz von Märkten untersuchen (vgl. FAMA 1970: 383).

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  14. Zur Definition der Begriffe vgl. die Ausführungen in Abschnitt 2.1. in diesem Kapitel.

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  15. Hieraus resultiert nach SHUBIK strategische Unsicherheit SHUBIK rückt in seinem Ansatz den spieltheoretischen Zusammenhang für das Zustandekommen der Preisfindung und der Markttransaktionen bei fehlendem Auktionator in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Unter diesem Aspekt gewinnt die Rolle der Informationen und das Verhalten der Agenten (aufgrund unterschiedlicher Informationsstände) zentrale Bedeutung für die Güterallokation. SHUBIK sieht die Dominanz nicht-kooperativer Spielsituationen und den Generalitätsanspruch dieses Ansatzes in dem Charakter der Marktbeziehungen als Massenphänomen begründet. Je länger die Zeitperioden ökonomischen Geschehens andauern und je größer die Anzahl der im ökonomischen Prozeß involvierten Güter und Agenten wird, desto stärker gewinnt die den Marktaktivitäten zugrunde gelegte Informationsstruktur aggregierten, d.h. verschlusselten Charakter. Entsprechend den Eigenschaften eines nicht-kooperativen Handelns verstärkt jeder Grad endogener Unsicherheiten aufgrund der aggregierten Informationen die Möglichkeit, daß ein Agent auf Kosten seines Kontrahenten einseitige Vorteile aus Transaktionen zieht. Wenn die Ergebnisse eines stationären Zustands-Gleichgewichts (d.h. neoklassischen Gleichgewichts) erreicht werden sollen, müssen sich die Agenten im Zustand gleichverteilter, vollständiger Einzelinformationen bewegen können. Außerhalb eines solchen Rahmens bleibt der ökonomische Prozeß nur funktionsfähig, wenn sog. “guiding mechanisms” komplementär installiert werden. Neben Geld erfordert der gleichgewichtige ökonomische Prozeß die Etablierung von Gesetzen, Handelsbräuchen und Institutionen des Finanzsektors (“rules”) (vgl. SHUBIK 1973: 34–36 und WEINTRAUB 1979: 138–39).

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  16. ) Sie ist die Folge von endogener Unsicherheit, opportunistischem Verhalten und beschränkter Rationalität der Agenten. Ein solcher Zustand liegt vor, wenn nur einige Agenten die für die Ausführung der Transaktionen relevanten Informationen kennen und sie nicht ohne Kosten von anderen Beteiligten wahrgenommen oder übermittelt werden können. Die information impactness entsteht durch hohe Kosten des Sammelns von Informationen und ihrer Verarbeitung. Diese Kosten können von den Agenten zum Teil selbst beeinflußt werden, indem sie eine falsche Darstellung von ökonomischen Situationen vornehmen (vgl. WILLIAMSON, O. 1983: 20–30).

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  17. ) Dies führt in den Bereich der Analyse temporärer Gleichgewichte sowie der Gleichgewichte bei rationalen Erwartungen, die hier nicht Gegenstand der Untersuchung sind (vgl. hierzu HASLINGER/SCHNEIDER 1983: 31–39). Ferner soll nachfolgend das Risiko unberücksichtigt bleiben. Nach KNIGHT liegt dieser Zustand vor, wenn über mögliche zukünftige Umweltereignisse (objektive oder subjektive) Wahrscheinlichkeiten ihres Eintritts vorliegen (vgl. EISEN 1979: 16, Fn. 4). Der Begriff des Risikos ist vorwiegend für die Entscheidungstheorie relevant. In dieser Arbeit stehen endogene Unsicherheiten, vorwiegend in der Ausprägung asymmetrischer Informationsverteilung, im Vordergrund des Interesses.

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  18. Der Transaktionskostenansatz wird in der Literatur häufig mit Informationsproblemen in Verbindung gebracht (vgl. BÖSMANN 1982: 666). Stellenweise werden sie fast ausschließlich damit begründet (vgl. BARZEL 1985). Neben den Such-und Informationskosten werden häufig noch Entscheidungs-und Verhandlungskosten sowie Steuerungs-und Durchsetzungskosten assoziiert (vgl. DAHLMAN 1979: 147). Diese beiden Gruppen werden nachfolgend am Rande behandelt. Eine weitere übliche Unterscheidung betrifft die räumliche Entstehung der Transaktionskosten. Fällt der Ressourcenverzehr innerhalb einer Institution (Unternehmen, Haushalt, sonstige Gruppen) an, so handelt es sich um interne, außerhalb dieser Sektoren um externe Transaktionskosten (vgl. WEGEHENKEL 1980: 6–12). Der Term Transaktionskosten hat seinen wirtschaftstheoretischen Ursprung in der Diskussion um die Organisation wirtschaftlicher Aktivitäten. COASE (1937) hat erstmals diesen Begriff umfassend verwendet, als er eine ökonomische Begründung für die gleichzeitige Existenz von Märkten (= interne Aktivität) und Unternehmen (= externe Aktivität) entwickelte. Die Mehrzahl jüngerer Beiträge zum Transaktionskostenansatz stützt sich auf die Arbeit von O. WILLIAMSON. Wie COASE beginnt er mit einer Studie über vertikale Integration und entwickelt daraus sein Forschungsprogramm

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  19. “Markt und Hierarchie” (vgl. WILLIAMSON. 0. 1983). Eine in diesem Zusammenhang anzutreffende weitere Definition steht in Verbindung mit dem Property-Rights-Ansatz. Externe Transaktionskosten setzen sich aus dem Aufwand für Spezifizierung. Zuordnung, Tausch, Durchsetzung und Überwachung exklusiver Verfügungsrechte an Gütern und Ressourcen zusammen (vgl. FURUBOTN/PEJOVICH 1972: 1141). Der Transaktionskostenansatz ist ein breit anwendbares Konzept. Die Definition von Transaktionskosten differiert daher oft je nach Untersuchungsziel und -gegenstand (vgl. SCHNEIDER 1985: 1241–42).

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  20. Dieser Effekt besagt, daß mit einer Zunahme der Transaktionskosten die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs des Transaktionsvolumens im Güterbereich wahrscheinlicher wird. Im Extremfall werden bei prohibitiv hohen Transaktionskosten keine Transaktionen mehr getätigt. Die Agenten präferieren in diesem Fall den Konsum ihrer Güteraustattung gegenüber dem Güteraustausch (vgl. NIEHANS 1971: 778).

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  21. Der größte Teil der externen Informationsbereitstellung durch Intermediäre dürfte in der Praxis den Kreditinstituten zufallen. Primär liegt der Schwerpunkt ihrer Informationsproduktion in der Bereitstellung von Krediten und der Ausführung des dokumentären und nicht-dokumentären Zahlungsverkehrs mit dem Ausland. Ferner sorgen Kreditinstitute in nicht unerheblichem Maße für bilaterale Geschäftsanbahnungen zwischen Agenten. Ihr Hauptanteil an der internationalen Informationsbereitstellung dürfte in Verbindung mit ihrer Tätigkeit an den internationalen Finanz-, besonders den Devisenmärkten stehen. Neben den Kreditinstituten übernehmen Versicherungen informative Leistungen im Außenwirtschaftsverkehr, etwa durch Versicherung von Fracht.

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  22. Den Einbau von Geld zur Reduktion von (proportionalen) Transaktionskosten im Rahmen eines Modells des temporären Gleichgewichts haben DUSANSKY/WICKSTRÖM (1985) vorgenommen.

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  23. Modifiziert wurde lediglich die Annahme der vollständigen Information. Andere Annahmen, die ebenfalls in der Realität selten vorfindbar sind, z.8. Vollbeschäftigung der Arbeitskräfte, werden somit beibehalten.

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  24. Im folgenden konzentriert sich die Analyse auf den Außenhandel. Die intertemporale internationale Allokation wird aus Vereinfachungsgründen nicht betrachtet.

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  25. Im Außenhandel ist z.B. zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs über das sogenannte S.W.I.F.T.-Zahlungsverkehrssystem ein bestimmtes Kommunikationsnetzes unter den angeschlossenen Banken ständig einsatzbereit zu halten (vgl. BYLER 1983: 458–60).

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  26. Zum Beispiel ist die Ausführung eines Bündels von Zahlungsaufträgen für eine Bank kostengünstiger durchzuführen, als im Fall einer individuellen Abwicklung durch einen Importeur.

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  27. Proportionale Kostenverläufe ergeben sich im Außenhandel z. B. bei der Inanspruchnahme von Bankdienstleistungen zur Abwicklung des dokumentären oder nicht­dokumentären Zahlungsverkehrs. Weitere Beispiele sind Qualitätstestate über gehandelte Güter bezüglich deren Eigenschaften.

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  28. Vgl. HIRSHLEIFER (1984: 239–40) für den Fall der geschlossenen Tauschwirtschaft. 1989: 112).

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  29. Eine komprimierte Darstellung der Vertreter des Charakters des Geldes als öffentliches Gut findet sich in VAUBEL (1984: 28–30).

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  30. Diese Eigenschaften orientieren sich an den üblichen, schon bei den Klassikern zu findenden, vorwiegend physischen Kriterien eines Guts (vgl. auch JEVONS 1878: 31).

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  31. ) “Wie die Transaktionskosten (i.w.S., Anm. d. Verf, H.Sch.) umfassen auch die Rechenkosten verschiedene Dinge. Letzten Endes drücken sie die Tatsache aus, daß der Vergleich von Preisen Zeit und Mühe kostet. Wenn man auf die Fundamente zurückgeht, erweisen sie sich zum größten Teil als Such-und Informationskosten, die somit der Ungewißheit entspringen” (NIEHANS 1980: 144). Transaktionskosten i.e.S. entstehen im internationalen multiplen Geld-Fall aufgrund des Umtauschs eines Geldmediums in ein anderes. Sie reprâsentieren das Äquivalent der Dienstleistungen involvierter Intermediâre (z.B. Banken, Wechselstuben).

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  32. “A single money reduces the monetary calculation costs by setting the fixed rate at one to one. All fixed exchange rate systems are not equivalent in terms of reducing transaction costs” (KLEIN 1978: 91, Fn. 30).

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  33. Die Entsubstantialisierung des Geldes entstand international mit dem Übergang des reinen Goldwährungssystems über ein Goldkern-und ein Gold-Devisenwährungsgefüge zu dem derzeitigen Multi-Devisensystem (bestehend aus Noten, Münzen und Buchgeld) (vgl. VEIT 1961: 87–93).

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  34. Wesentliche Eigenschaft der staatlichen _ Theorie ist, daß die Entstehung der Geldwirtschaft primär mit der Etablierung einer monetären Werteinheit verbunden ist. Es können dadurch Zahlungsverpflichtungen entstehen. die auf eine Werteinheit lauten und innerhalb einer Zahlungsgemeinschaft (regionale Währungsunionen oder gesamtes Weltwährungsgebiet) als Nominalschulden anerkannt werden. Die Art der Schuldentilgung wird von einer Autorität angeordnet. Sie besteht i.d.R. aus der staatlichen Rechtsordnung. Aufgrund dieses öffentlichen Akts im Bereich der Geldfunktion “Werteinheit” entstehen Transaktions-und Zahlungsmittel und damit Geld (vgl. KNAPP 1923: 30–32 und LERNER 1947).

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  35. Eine aktuelle Gegenüberstellung und Diskussion der beiden geldtheoretische Ansätze findet sich in LINDENTHAL (1988: 45–98).

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  36. Aktueller Ausdruck dieser geldtheoretischen Vorstellung ist die Diskussion um die Geldrolle der ECU innerhalb des Währungsgebiets des EWS. Zur Begründung der zurückhaltenden Position der Deutschen Bundesbank vgl. u.a. GLESKE (1985: 1). Eine Gegenposition beschreibt u.a. TRIFFIN (1985a: 9) und HARLANDT (1986).

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  37. ) Es muß an dieser Stelle der Gegenüberstellung der beiden geldtheoretischen Denkschulen auf eine Brücke zwischen beiden Ansätzen hingewiesen werden. Bemerkenswerterweise betonen einige Geldtheoretiker, die in der Tradition MENGERs stehen. daß nicht so sehr der technische Charakter von Gütern, Geldfunktionen ausüben zu können. sondern die soziale Vereinbarung ein bestimmtes oder mehrere Güter in jeder Transaktion zu akzeptieren und zu verwenden, die Reduktion von Unsicherheiten und die Transaktionskosten der Tauschwirtschaft ermögliche (vgl. u.a. CLOWER 1969b: 15). In diesem Sinn ist auch der spieltheoretische Beitrag SHUBIKs zu verstehen, wonach die komplementäre Bereitstellung von “rules” zusätzlich zu Geld dauerhaft die Reduktion von Unsicherheiten gewährleiste (vgl. Abschnitt 1.2). Historisch läßt sich nachweisen, daß der marktmäßige und politische Prozeß der Internationalisierung von Geld bis zum Ende des Systems von Bretton Woods annähernd synchron verlief. International von der Mehrheit der (westlichen) Währungsgebiete politisch anerkannt, sorgte das Gold als internationales Geld im Sinne beider Theorien. Allerdings zeichnete sich eine tendenzielle Trennung in politische und private Definition des Weltgeldes ab: Politisch hatten die USA jederzeit die Einlösung von US-Dollar in ihre Goldreserven zum festgesetzten Kurs von 35 US-Dollar/Unze Feingold garantiert. De facto wurde in den internationalen Güter-und Kapitaltransaktionen der US-Dollar und nicht das Gold selber als Zahlungs-. Wertaufbewahrungsmittel sowie Rechnungseinheit in privaten Bereichen eingesetzt.

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  38. Die marktmäßige Verwendung des US-Dollars primär in seiner Funktion als Transaktionsmedium auf den internationalen Devisenmärkten entsprach den Erklärungen der mikroökonomischen Geldtheorie. Parallel bestand mit dem Gold als international gültige Werteinheit, in der die Parität zum US-Dollar vertraglich fixiert war (und ein Großteil der internationalen Währungsgreserven von Währungsgbehörden gehalten wurden) Weltgeld im Sinne KNAPPscher Lehre. Auf diese Weise ergab sich zu Zeiten des Währungsabkommens von Bretton Woods eine zunehmende Dichotomie der Geldverwendung in privaten und öffentlichen Transaktionen.

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  39. Die begriffliche Fassung von Währung erweist sich in der Literatur als ausgesprochen schillernd. VEIT verdeutlicht recht eindrucksvoll die vielfältigen Definitionen im deutschsprachigen Raum: “Karl Helfferich etwa nennt Währung den als Einheit aufgefaßten Inbegriff des Geldes eines bestimmten Staates. Nach Wilhelm Gerloff ist Währung ein durch Herkommen, Sitte oder Gesetz gewährleisteter Zustand des Geldwesens. Bei Wilhelm Lexis und Fritz Terhalle ist Währung nichts anderes als das in einem Staate gesetzlich bestehende Geldsystem” (VEIT 1961: 23).

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  40. ) Ein derartiges Clearingsystem bestand bis Ende 1986 beispielsweise für ECU-kontoführende Kreditinstitute in Form des sog. MESA-5ystems (Mutual ECU Settlement Accounts), in dem fünf internationale Kreditinstitute die Funktion als Banque de Compensation, übernahmen. Seit Anfang 1987 basiert die ECU-Verrechnung auf der Zusammenarbeit von ABE (= ECU Banking Association, eine Vereinigung von derzeit 58 Mitgliedsbanken), der Gesellschaft für internationalen Zahlungsverkehr (S.W.I.F.T.) und der BIZ (vgl. ESSER 1986: 242–43). Im privaten SDR-Transaktionskreislauf übernimmt seit 1981 die Privatbank Morgan Guaranty Trust Comp. in Brüssel die Verrechnung zwischen den SDR-kontenführenden Kreditinstituten (vgl. GODSCHALK 1986: 135–36).

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  41. Seit jüngster Zeit liegen geldtheoretische Modelle vor, in denen eine konkurrierende (Innen-) Geldemission ohne Zentralbankgeld (als Außengeld) besteht. In diesen Modellen ist es ferner bestritten, daß eine Privatisierung der Geldemission zu einer Aufhebung der Konvertibilität des Giralgeldes führt bzw. überhaupt Vermögenswerte als Außengeld weiterhin erforderlich sind. So gelangt das Modell einer konkurrierenden Geldordnung von BLACK/FAMA/HALL zu einer Abschaffung der staatlichen Geldemission und -regulierung unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts im Zahlungssystem. Hierin besteht ein Tauschmittel ohne Konvertibilität in Aktiva sowie ein Wertmaßstab, definiert in einem Warenbündel, als numéraire. Das Ergebnis einer solchen, durch Konkurrenz induzierten Weiterentwicklung des Geldsystems bezeichnen die o.g. Autoren als cashless competitive payments system (vgl. WHITE 1984: 699–702. YEAGER 1983: 320–26 und GREENFIELD/YEAGER 1983: 302–05).

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  42. Diese These wird noch unterstrichen, wenn statt Geld internationale Liquidität analysiert wird. Geld ist nicht gleichzusetzen mit Liquidität. Geld besitzt den höchsten Liquiditätsgrad. Liquidität wird international teilweise in Geld (als Aktivum ohne nominellen Zinssatz) und zum anderen in Form von Wertpapieren (als Aktiva mit nominellen Zinssatz) nachgefragt. Die Operationalisierung des Begriffs “internationale Liquidität” ist in der Literatur vielfältig. Anstelle einer detaillierten Aufzeichnung der unterschiedlichen diskutierten Liquiditätsbegriffe läßt sich WILLIAMSON zitieren: “(...) country’s’ ountrys international liquidity as a weighted sum of its foreign assets, liabilities, commitments and credit lines. The weights would represent the authorities’ estimates of the fractions of the various instruments or credits that they could expect to activate or have drawn. This measure has the virtues of making world liquidity the sum of liquidities of the individual countries, provided the same expectations are held in each country, and of recognising that liquidity is influenced by changes in expectations as well as financial flows” (WILLIAMSON 1973: 688).

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  43. “A vehicle currency on the foreign exchange market is a foreign currency: (1) in which dealers hold significant working balances; (2) in which they take temporary positions; and (3) through which one non-vehicle currency is exchanged for another. A vehicle currency is more than a means of exchange. Nevertheless, general acceptability in the settlement of foreign exchange transactions is probably a vehicle currency’s most important attribut” (SWOBODA 1969: 31).

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  44. “The term ‘key-currency’ was coined by Prof. John H. Williams and it quickly comes into general use. Professor Williams stressed the key-currency approach through debate on Bretton Woods” (HANSEN 1965:80, Fn. 2; vgl. auch WILLIAMS 1949: 123, 151, 156, 183). “In fact, the key-currency notion was much more than a catch-all phrase, a rather crude synonym for international money in general” (COHEN 1971: 21). Demzufolge kennzeichnet die key currency ursprünglich eine bestimmte Ausgestaltung des Weltwährungssystems in Form des hegemonialen Systems (vgl. BRUNNER 1979: 372) und erst später auch die Verwendung einer Währung in offiziellen Transaktionen (vgl. ISSING 1969: 171). Alternative Bezeichnungen lauten “dominant money” (vgl. FRATIANI 1982: 430) oder “Schlüsselwährung” (KLUMP 1986: 32). Die (historische) Entwicklung dieses Terms in der Währungstheorie wird umfassend dokumentiert in BERGSTEN (1975: 100, Fn. 3). Die Unterscheidung in key und vehicle currency geht zurück auf ROOSA (1985: 8–9).

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  45. COHEN verwendet die Bezeichnung “fully developed international money”: “A fully developed international currency may be defined by analogy with domestic money, as one that performs all monetary roles” (COHEN 1971: 17). Ein weiterer Term lautet “n-te Währung”, womit auf die numéraire-Funktion abgestellt wird (vgl. MCKINNON 1979: 35). KINDLEBERGER verweist auf die historische Bedeutung des Begriffs “universal money”, dem ein gesellschaftlich-politisches Weltbild zugrunde liegt (vgl. KINDLEBERGER 1982: 210–12). Weitere, in der Literatur anzutreffende Bezeichungen, sind: “pivotal currency” (vgl. KAUFMANN 1983: 3) und “universal currency” (vgl. STRYCKER 1988: 187).

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  46. Die Abbildung wurde zusammengestellt aus LEUTWILER/KÄSTLI (1982: 33), FRATIANI (1982: 434) und KENEN (1983: 18).

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  47. Einen aktuellen Überblick zu diesen Arbeiten liefert SCHÄFER (1986). Diese Modelle lehnen sich an die Arbeiten aus der allgemeinen Geldtheorie von JONES (1976) und NIEHANS (1980) an.

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  48. Der Unterschied zwischen beiden Begriffen liegt in der Trennung zwischen Güter-und Vermögensebene. Mithilfe eines Tauschmediums wird der direkte (bilaterale) Austausch zweier Güter durch den effizienten indirekten Güteraustausch abgelöst (= Güterebene). Der Begriff des Zahlungsmittels ist enger gefaßt und bezieht sich auf die Schuldentilgungsfunktion des Geldes. So sind Scheck oder Akkreditiv im Außenhandel Tauschmittel (= Güterebene). Erst bei nachfolgender Überweisung oder Bareinzahlung wird die Zahlungsmittelfunktion erfüllt (_ Vermögensebene) (vgl. GOODHEART 1975: 13–14). Geld ist in Form eines Tauschmittels umfassend definiert. Die Zahlungsmittelfunktion ist enger. Sie bezieht sich auf entwickelte Vorschriften und kann in inside und outside money aufgespalten werden.

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  49. In der angelsächsischen Literatur findet sich häufig noch zusätzlich der Begriff “store of deferred payments”. Diese Bezeichnung betont Verträge, in denen sich Agenten zu zukünftigen Zahlungen in Geldeinheiten verpflichten. Da hier Geld als Wertangabe für die Höhe eines Zahlungsversprechens dient, ist dieser Begriff in der Funktion Recheneinheit impliziert (vgl. GOLDFELD/CHANDLER 1981: 9ff).

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  50. Der Anteil des US-Dollars als vehicle currency an der Fakturierung von Außenhandelskontrakten weltweit wird Anfang der 80er Jahre auf 55% geschätzt. Davon entfallen 32% auf Transaktionen ohne die USA. Etwa 88% dieses Anteils entfällt auf Exporte aus weniger entwickelten Währungsgebieten, vorwiegend in Form von Öllieferungen (vgl. PAGE 1981).

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  51. “Since knowledge of a 1 percent use in French francs is a perfect substitute for knowledge of a 1 percent use in dollars, the world move to a corner solution and use a single currency for economy of communication” (MAGEE/RAO 1980: 389). Aus Tab. II.1 ergibt sich, daß vorwiegend in der Währung des Exporteurs und weniger in der des Importeurs im Handel unter Industrienationen fakturiert wird. Die Theorie der Fakturierung des internationalen Handels kennt mehrere Determinanten, nach denen die endgültige Währungsauswahl bestimmt sein kann. (i) die Angebots-Nachfrage-Konstellation auf den betreffenden Gütermärkten, (ii) die Inflationsdifferenzen zwischen Import-und Exportwährungsgebieten, (iii) institutionelle Ausgestaltung des Weltwährungssystems (vgl. SICKENBERGER 1985).

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  52. Internationales Geld weist wegen seines Stroms an Informationsdiensten gegenüber den übrigen Gütern eine Besonderheit auf, der im Rahmen des monetâren Qualitâtsunsicherheits­Ansatzes Bedeutung zukommt: “Money differs from other durable consumer goods in the importance of its real value as a determinant of its service flow. As a result, future supply and demand significantly affects the quality of money an individual purchases now” (vgl. KLEIN 1974a: 429).

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  53. Die normative Verwendung des Maßes Vorhersagbarkeit zur Identifikation monetärer Qualität (und damit der Effizienz des Geldes) findet sich erstmals bei BUCHANAN: “(...) predictability in the value of the monetary unit is required for maximum economic efficiency, as normally defined, and of course, for economic growth, which has become the modern equivalent of the efficieny norm when considered in a dynamic context” (BUCHANAN 1982: 158–57). Das Unsicherheits-Maß mangelnde Vorhersagbarkeit wurde im geldtheoretischen Bereich später von KLEIN aufgegriffen: “What it means for a currency to be ‘strong’ (...) is not a low average inflation rate, but a low degree of uncertainty around that expected mean rate” (KLEIN 1978: 71). Das Maß Vorhersagbarkeit ist operational zu definieren als Abstand zwischen realisiertem und erwartetem zukünftigem Wert der entsprechenden Qualitätsdimension. Eine hohe monetäre Qualität zeichnet sich durch niedrige Varianzen der tatsächlichen zukünftigen (Preisniveau-. Zinssatz-, Wechselkurs-) Werte um den Erwartungswert aus.

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  54. Im Rahmen des Währungsabkommens von Bretton Woods bestand eine Garantie der USA als Emittent der Weltwährung US-Dollar darin, die jederzeitige Einlösung von US-Dollar in Gold zu einem festen Kurs vorzunehmen. De-facto wurde diese Garantie ab 1971 nicht mehr gewährleistet.

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  55. Der Kostenvorteil einer Reputation als Informationsquelle besteht aus dem Extrapolations-Prinzip: “Past and easily accessible information is extrapolated into the future and thereby serves as a surrogate for unavailable information or costly information about the present and the future. This extrapolation is valid, because those whose behaviour is extrapolated have an incentive to behave in a way which can be easily forecasted” (WEIZSÄCKER 1984: 1086). anticipated predictability of the future price level in terms of money, while the quality of a nominal unit of money is assumed to be related to the anticipated stability of the future price level in terms of the money“ (KLEIN 1974a: 231).

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  56. Die Informationsökonomik versteht unter Signaling eine Übertragung von Informationen Die informierte übermittelt der weniger informierten Marktseité die zur Diskriminierung notwendigen Daten. Bei Screening handelt es sich um eine Informationsbeschaffung durch die Marktseite mit Informationsdefiziten. Bei Self-selection ermöglicht die weniger informierte Marktseite der Gegenseite, die Selbsteinordnung von Gütern in vorgegebene Kategorien mit bekannten Eigenschaften (ygl. CUKIERMAN 1984: 14–17).

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  57. Als Principal wird derjenige bezeichnet, der mit seinen Handlungen die eigene Wohlfahrt und die seiner Kontrahenten beeinflussen kann. Innerhalb gewisser Grenzen ist es ihm möglich. die Auszahlungsfunktion seiner Kontrahenten (= Agenten) festzulegen, bevor diese ihre Entscheidungen treffen und bestimmte Handlungen vornehmen. Informationsökonomisch besteht das Principal-Agent-Problem aus Situationen. in denen die Handlungen des Agenten

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  58. weder direkt beobachtbar, noch aus dem Ergebnis eindeutig interpretierbar sind (vgl. SCHNEIDER 1987: 130). Dieses Problem läßt sich nach ARROW nach der Art des Informationsgefälles in Situationen mit unbekannten Aktivitäten und solchen mit unbekannten Informationen (bezüglich einer Größe, die sich dem Einfluß der Agenten entzieht) unterteilen. Während zur ersten Gruppe sog. Shirking-Modelte zählen, besteht die zweite Gruppe aus Signaling-bzw. Screening-Modellen (vgl. ARROW 1986: 1184–88).

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  59. Neben der ökonomischen Rolle der privaten internationalen Finanzintermediäre als Produzenten von internationalem inside money nehmen sie eine ökonomisch bedeutende Stellung innerhalb indirekter Gläubiger-Schuldner-Beziehungen zwischen kapitalexportierenden und -importierenden Währungsgebieten ein. Die zu Zeiten des Bretton Woods-Systems dominierende direkte Beziehung zwischen Gläubiger-und Schuldnergebieten ging spätestens seit 1974 zur Dominanz der Finanzintermediäre in der weltweiten Kapitalallokation über. Dabei dürfte der durch den Ölpreisschock hervorgerufene Wechsel der Netto-Kapitalexporteure den wichtigsten Impuls des Bankgeschäfts darstellen: Die neuen Überschußländer der OPEC verfügten wegen des plötzlichen weltweiten Rollentauschs von Defizit-und Überschußländern nicht über die erforderliche Finanz-Infrastruktur. Diese Lücke wurde vorwiegend von privaten (Euro-) Banken ausgefüllt (vgl. TIMMERMANN 1985: 7–12).

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  60. In diesem Sinn sind die immer wieder vorkommenden Zusammenbrüche von

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  61. Banken zu erklären. Die HERSTATT-Bank z.B. verwendete ihr anvertraute Vermögensteile zur Investition in offene Währungspositionen mit hochgradig spekulativem Charakter. Der daraufhin erfolgte Zusammenbruch des Kreditinstituts kann als Ergebnis dieses moral hazard-Problems verstanden werden.

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  62. Derartige Prozesse sind in jüngster Zeit immer wieder im Rahmen der internationalen Schuldenkrise bei amerikanischen Kreditinstituten eingetreten.

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  63. Die nachfolgenden formalen Ausführungen basieren auf NELDNER (1984: 412–15).

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  64. “It seems likely that the basic reason we do not observe such profit-motivated stability is that governments are characteristically in the control of people who have no great security of tenure. Under this circumstances, maximizing the present value of income over the next few years, rather than over the entire income stream, is their objective. In general, inflation is a better way of achieving this objective than is an effort to give a good reputation to your currency and than use that good reputation as an asset in expanding the circulation of the currency” (TULLOCK 1975: 496–97). BACKUS/DRIFFILL weisen in einem statischen Modell nach. daß die Zentralbank einen Anreiz zu einer inflationären Geldpolitik hat, nachdem die privaten Agenten ihre Inflationserwartungen gebildet haben. Zentrales Argument hierbei ist, daß die Agenten diesen wirtschaftspolitischen Anreizmechanismus kennen und für sie rational eine positive Inflationsrate zu erwarten ist. Da die Notenbank im Modell in gleicher Weise über die Art der privaten Erwartungsbildung informiert sein soll, realisiert sie tatsächlich eine höhere Inflationsrate. Eine Veränderung von realen Größen durch die Geldpolitik (z.B. Abbau der Unterbeschäftigung) wird nicht erreicht (vgl. HACKUS/DRIFFILL 1985: 530–38 und die dynamische Version in BARRO/GORDEN 1988: 15–37).

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  65. In Praxi weisen die international zirkulierenden Währungen u.U. große relative Qualitätsunterschiede auf, weshalb aus der Gesamtmenge der national emittierten Währungen nur ein Teil für die Nutzenfunktion der Agenten Relevanz besitzt. Hierfür existieren funktionsfähige Märkte. Diese Teilmenge soll als evoke set bezeichnet werden. In der währungstheoretischen Literatur wird hierfür auch der Begriff “dream currencies” gebraucht

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  66. (vgl. BROWN 1978: 9). Aus dieser Menge werden wiederum auf Dauer wenige Währungen (z.B. US-Dollar, DM, Yen) Anteile in den Währungsportefeuilles einnehmen. Die Gruppe dieser Währungen bildet das consideration set (die beiden eingeführten Begriffe sind der Konsumtheorie entliehen, vgl. DICHTL 1984: 122–23).

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  67. Diese monetären Qualitätseigenschaften besitzen Ausprägungen in Form der in Abschnitt 3.1. erörterten Dimensionen Varianz des zukünftigen Preisniveaus,des Zinssatzes und des Wechselkurses

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  68. Vgl. zur Theorie komplementärer Substitute STREISSLER (1974: 83–85).

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  69. Mit dem Identifikationsproblem wird Bezug genommen auf Qualitätsunterschiede von Währungen, die erst nach Einsatz von Ressourcen zur Informationsgewinnung bezüglich ihrer unbekannten Qualitätsmerkmale aufgewendet werden müssen. Bei allgemein objektiv meßbaren, charakteristischen Währungseigenschaften ist dieser Ressourcenverzehr gleich Null. Subjektiv meßbare Eigenschaften implizieren einen Aufwand, der als Bestandteil von Transaktionskosten angesehen werden soll (vgl. generell zu diesem Identifikationsproblem ZWEIFEL 1983).

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  70. Der Abbau des Identiflkationsproblems führt zu einer Art Währungs- Warentest Währungen werden darauf überprüft, wieviel sie aus einer bestimmten Anzahl charakteristischer Qualitätseigenschaften besitzen. Anschließend werden sie auf ihre relative Preiswürdigkeit untersucht. Sind diese Tests nicht direkt für Währungen ausführbar, gerät an ihre Stelle die Reputation des Emittenten und der Signaling-Prozeß (vgl. Kapitel III).

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  71. LANCASTER hat in diesem Konzept einen “new approach to consumer theory” vorgelegt (so der Titel seines 1966a Beitrags). Zwar wurde der Ansatz primär anhand haushaltstheoretischer Gütereigenschaften entwickelt, doch LANCASTER betont die Eignung zur Übertragung auf andere Fragestellungen: “Elementary textbooks stress the multidimensional characteristics of money and other assets. The present model enables this multidimensionality to be appropriately incorporated. Safety, liquidity, and so forth become workable concepts that can be related to characteristics” (LANCASTER 1966b: 148). Im Sinne dieser Empfehlung basieren die weiteren Ausführungen des hier entwickelten Währungsnachfragemodells auf den Beiträgen LANCASTERS (zusätzlich zu obigem Beitrag gelten LANCASTER 1966b, 1971, 1979: 1–50 , vgl. auch die zu diesem Ansatz erschienene Arbeit von BAUMOL 1967).

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  72. U(z) soll die üblichen Eigenschaften einer Nutzenfunktion, insbesondere bezüglich der Konvexität aufweisen (vgl. Abschnitt 1.2.2., Kapitel I). In dieser Formulierung des Währungs­ Nachfrage-Modells bilden die Währungseigenschaften, d.h. die monetären Qualitätsausprägungen (zti), die direkten Argumente der individuellen Präferenz-bzw

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  73. Die Dimension zukünftige Zinsniveaustabilität wird indirekt über die Definition des Preises einer Währung berücksichtigt.

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  74. Es wird dabei folgender Zusammenhang zwischen den Währungen und Verteilungsverhältnisen der Eigenschaften unterstellt. Eine Währung 1 weise einen relativ höheren Anteil an Wechselkurs-als an Preisniveaustabilität auf. Eine dritte Währung 3 weise einen relativ hohen Anteil an Preisniveau-und weniger an Wechselkursstabilität auf. Für eine zweite Währung soll bezüglich zjf als Eigenschaft i (V i = 1,2,3)der j —ten Währung gelten: zx < 22 < 21. Diese Annahmen gehen von der Unterstellung aus, daß kurzfristig der Zusammenhang zwischen der Entwicklung der (absoluten) Kaufkraftparitäten der einzelnen Währungen für die bilaterale Wechselkursbestimmung unbedeutend ist. Die sich aus diesen Annahmen in den folgenden Abbildungen ergebenden unterschiedlichen Fahrstrahle je Währung beruhen auf divergierenden politischen und sozialen Toleranzen innerhalb der Währungsgebiete gegenüber der Wechselkursstabilität.

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  75. Mit diesem Grundmodell ist die Ähnlichkeit zwischen der Portfolio-Selection-Theory nach TOBIN/MARKOWITZ und der Geldnachfrage nach Wihrungen basierend auf dem LANCASTER-Ansatz zu erkennen. currencies“ (MAGNIFICO 1986: 2).

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  76. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß der Währungscocktail aus einem sog. Standardkorb besteht. Zu seiner Wertermittlung werden lediglich die Wechselkurse der beinhalteten Währungen benötigt. Dadurch gewinnt der Korb (geldtheoretisch gesehen) Eigenschaften einzelstaatlich emittierter Währungen. Im Gegensatz dazu gehen von (i) asymmetrischen sowie (ii) anpassungsfähigen Körben bei z.B. Aufwertungen (Abwertungen) einer Teilwährung des Korbes Wertsteigerungen (keine Effekte) auf den Korb aus (i), oder die Wertänderung der Korbanteile nehmen keinen Einfluß auf den Korbwert (-•ii) (vgl. POLAK 1979: 630–32).

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  77. So hat die Europäische Gemeinschaft mithilfe ihrer Institution “Centre de Promotion et de Réchérche pour la Monnaie Européene (Ceprem)” begonnen, Unternehmen über den Gebrauch der ECU zu beraten und Fachleute auszubilden. “Ferner organisiert Ceprem Konferenzen für Wissenschaft. Geschäftswelt und Politik, fördert wissenschaftliche Studien und gibt die Fachzeitschrift ‘ECU today’ heraus” (FAZ 3.9.1986: 17). Im Gegensatz dazu fehlt für das SDR eine solche Unterstützung durch den IMF (vgl. BOOGARDE 1984: 22).

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  78. ) Wesentlich ist daneben für den Markterfolg der Korbwährung. daß eine enge Verbindung zwischen offizieller und privater Verwendung geschaffen wird. Entsprechende Vorsi `11äge hierfür am Beispiel der ECU diskutiert MASERA (1987: 19–22).

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  79. Veranschaulicht wird diese These in der unterschiedlichen Entwicklung der Korbwährungen ECU und SDR innerhalb privater internationaler Transaktionen. So haben Währungsbehörden und öffentliche Stellen die Bedeutung der ECU in der Vergangenheit durch ihre zunehmende Verwendung als Werteinheit und Zahlungsmittel in Intra-EG-Transaktionen sowie durch Austausch von Teilen ihrer Gold-und US-Dollar--Reserven in ECU innerhalb offizieller Transaktionen gefördert (vgl. THYGESEN 1980: 12). “Wichtig war, daß die Privatbankiers dabei ermutigt worden sind, (die ECU privat zu verwenden, Anm. d. Verf,H. Sch.) und zwar dadurch, daß die Kommission schnell anfing, relativ interessante ECU-Beträge bei einer relativ großen Zahl von Banken in allen EG-Mitgliedstaaten auf Termin-und Sichtkonten anzulegen” (SWINGS 1983: 1). Im Gegensatz zur steigenden Verwendung der ECU in privaten zwischenstaatlichen. Transaktionen verharrt das SDR in einer international bescheidenen Rolle. Eine wesentliche Ursache hierfür dürfte die ursprüngliche Konzeption der SDR als Reservewährung zur Vermeidung des TRIFFIN- Dilemmas Ende der 60er Jahre gewesen sein. Nachdem sich die damaligen Prognosen bezüglich einer bevorstehenden Verknappung der Weltwährungsreserven nicht bestätigten, sank das Interesse (der Industrieländer) an einem forcierten Ausbau der SDR in offiziellen Transaktionen und damit auch die private Verwendung (vgl. FAMILTON 1983: 158–59).

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  80. Die Garantie sollte sich auf die mengenmäßige Konstanz der im Korb enthaltenen Währungen und die zeitliche Gültigkeit ihrer Gewichte im Korb beziehen. So ist beim SDR zur Zeit der Abstand, in dem Änderungen der Bewertungsmethode erfolgen können, auf fünf Jahre festgesetzt. Ferner ist der Mechanismus der Anpassung den Agenten allgemein bekannt. Zusätzliche Sicherheit bieten Vereinbarungen unter privaten Agenten, in denen die Bewertungsmethode des SDR für die Dauer der Laufzeit privater SDR-Kontrakte festgelegt wird (vgl. SOBOL 1981/82: 31–34).

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Schäfer, H. (1988). Mikroökonomik und internationale Währungen. In: Währungsqualität, asymmetrische Information und Transaktionskosten. Studies in Contemporary Economics. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10830-7_3

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