Zusammenfassung
Unsere primäre Aufgabe in diesem Kapitel besteht nicht darin, Art und Umfang der Staatstätigkeit allgemein zu beschreiben, das haben wir ja bereits in Kapitel 4 getan, sondern vielmehr darin, die Rolle des Staates speziell bei der Korrektur von Marktfehlern zu analysieren. Marktfehler stellen bekanntlich einen der Gründe für staatliche Eingriffe in die Märkte dar. Als Marktfehler kann man ganz allgemein die Unfähigkeit von unregulierten Märkten bezeichnen, allokative Effizienz unter bestimmten Bedingungen zu gewährleisten. Wie wir bereits wissen, tritt allokative Effizienz immer dann auf, wenn Ressourcen in irgendeiner Weise verschwendet werden. Oder noch präziser ausgedrückt, allokative Ineffizienz liegt vor, wenn es durch eine Reallokation von Ressourcen möglich wird, irgendeine Person in einer Volkswirtschaft besser zu stellen, ohne eine andere Person dabei schlechter stellen zu müssen. Nun gibt es verschiedene Gründe, warum Märkte nicht effizient funktionieren und daran schließt sich natürlich sofort die Frage an, ob der Staat in diesen Fällen korrigierend in die Märkte eingreifen kann und welche Instrumente dafür geeignet sind. Der Staat ist dabei natürlich bestrebt, Marktfehler zu beseitigen, wenn auch nicht vollständig, so doch wenigstens teilweise, und damit die Effizienz von Märkten zu erhöhen. Ob stets eine perfekte Korrektur von Marktfehlern möglich ist und Märkte danach wieder dem Idealbild der vollständigen Konkurrenz entsprechen, lässt sich nicht allgemein beantworten. Dies hängt von der Art der Marktfehler und der Verfügbarkeit geeigneter Instrumente ab. So kann es durchaus vorkommen, daß Marktfehler durch staatliche Eingriffe in die Märkte, man sagt auch durch die Regulierung von Märkten, nicht ganz beseitigt werden können.
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Hanusch, H., Kuhn, T., Cantner, U. (2000). Marktversagen und Staatseingriffe. In: Volkswirtschaftslehre 1. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10802-4_10
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