Zusammenfassung
Für die Beschreibung und Messung des Wirtschaftswachstums lassen sich verschiedene Produktionsbegriffe aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, wie beispielsweise das Bruttoinlandsprodukt, das Bruttonationaleinkommen oder das Nettonationaleinkommen, heranziehen. Hinter der Verwendung dieser Indikatoren steht die Vorstellung, daß die Wohlfahrt der Bevölkerung mit steigender gesamtwirtschaftlicher Produktion wächst. Definiert man das wirtschaftliche Wachstum als Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts, ist das Wachstum extensiv. Das reale Bruttoinlandsprodukt Y in der Periode t = 1 übersteigt dann das reale Bruttoinlandsprodukt der Vorperiode t = 0 : Y 1 > Y 0 bzw. die Wachstumsrate (Y1 − Y 0)/Y 0 ist positiv. Neben der Produktion kann auch die Bevölkerung L wachsen. Nimmt man beispielsweise eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts von 4% innerhalb eines bestimmten Zeitraums an und wächst die Bevölkerung innerhalb der gleichen Zeitspanne um durchschnittlich 1%, dann entspricht die Zunahme der Produktion nicht in voller Höhe dem Zuwachs des durchschnittlichen Wohlstandes der Bevölkerung. Um eine wachsende Bevölkerung zu berücksichtigen, muß von der realen Wachstumsrate der Produktion die Wachstumsrate der Bevölkerung abgezogen werden. Die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf beträgt dann in unserem Beispiel 3%. Die Zunahme des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf, Y 1/L 1 > Y 0/L 0, wird als intensives Wachstum bezeichnet.
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Lachmann, W. (2003). Wachstumstheorie. In: Volkswirtschaftslehre 1. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10800-0_13
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